Betreff
Integrierte Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung
Vorlage
051/2017
Art
Mitteilungsvorlage

Sachverhalt und Begründung (einschl. finanzielle Möglichkeiten der Verwirklichung):

 

Bildung ist eine wichtige Voraussetzung für ein gelingendes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen und eine erfolgreiche Lebensbewältigung. Einem erweiterten Bildungsverständnis folgend findet Bildung nicht ausschließlich in Schule statt, sondern auch in unterschiedlichsten Settings vor, neben und nach der Schule. Informeller Bildung kommt ein ebenso großer Stellenwert zu wie formeller Bildung und sie ist zuletzt nicht losgelöst zu sehen, sondern eingebettet in eine Trias aus Bildung, Betreuung und Erziehung. Damit sind Jugendhilfe und Schule wichtige Akteure in der Schaffung von Bildungsgelegenheiten sowie bei der Gestaltung und Begleitung von Bildungsprozessen von Kindern und Jugendlichen. Vor diesem Hintergrund nimmt auch die Kooperation zwischen Jugendhilfe und Schule stetig zu bis hin zur Entstehung neuer Arbeitsfelder, für die eben diese Vernetzung der Systeme konstitutiv ist (u.a. Ganztagsschule, Inklusion).

 

Das Ziel ist, allen Kindern und Jugendlichen möglichst optimale Bildungschancen zu eröffnen. Dazu sind die Potenziale von Jugendhilfe und Schule zu nutzen und aufeinander abzustimmen. Eine integrierte Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung ist dafür ein wichtiges Fundament. Der gesetzliche Rahmen dafür ist sowohl im für die Jugendhilfe maßgeblichen Sozialgesetzbuch VIII als auch im Schulgesetz des Landes NRW gegeben. So heißt es in § 80, Abs. 4 SGB VIII: „Die Träger der öffentlichen Jugendhilfe sollen darauf hinwirken, dass die Jugendhilfeplanung und andere örtliche und überörtliche Planungen aufeinander abgestimmt werden und die Planungen insgesamt den Bedürfnissen und Interessen der jungen Menschen und ihrer Familien Rechnung tragen.“ Analog dazu lautet die Formulierung in § 80, Abs. 1 SchulG NRW: „Schulentwicklungsplanung und Jugendhilfeplanung sind aufeinander abzustimmen.“

 

Vor diesem Hintergrund wird aktuell erstmals eine integrierte Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung für die Stadt Kamen aufgestellt. Maßgeblich für den Aufbau und inhaltlichen Zuschnitt ist der Leitgedanke der Bildung von Kindern und Jugendlichen mit einer besonderen Fokussierung auf die Schnittstellen von Jugendhilfe und Schule. Unter Berücksichtigung dieser Leitgedanken besteht die integrierte Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung für die Stadt Kamen im Wesentlichen aus zwei Bausteinen:

 

Teil 1) Darstellung der relevanten Datenbasis

Teil 2) Entwicklung von Handlungsstrategien

 

Der Gliederungsentwurf für Teil 1 ist Gegenstand dieser Vorlage. Der Maßnahmenplan wird anschließend mit engem Bezug zur Datenbasis und unter Berücksichtigung der landes- und bundespolitischen Entwicklungen erarbeitet.  

 

 


 

Integrierte Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung für die Stadt Kamen 2017-2022

– Gliederungsentwurf –

 

1.    Vorwort und Einleitung

·         Zielsetzung

·         Rechtliche Grundlagen

·         Bildungsverständnis

·         Konzept der Integration von Planungsbereichen…

 

Teil 1 | Bildung in Zahlen: Strukturdaten im Überblick

(Entwurf vorbehaltlich Datenverfügbarkeit und Datenprüfung)

2.    Grundlagen der Bevölkerungsentwicklung und Sozialstruktur

·         Bevölkerungsentwicklung

·         Migrationshintergrund

·         Entwicklung von Arbeitslosigkeit

·         Transferleistungsbezug (Leistungen nach SGB II)

3.    Frühkindliche Bildung und Kindertagesbetreuung

·         Rechtliche Grundlagen

·         Entwicklung in Kamen seit 2010

·         Kindertageseinrichtungen und Familienzentren

o     Einrichtungen nach Sozialraum und Träger

o     Plätze nach Altersgruppen und Gruppenformen

·         Kindertagespflege

o     Anzahl Tagespflegestellen

o     Plätze

·         Versorgungsquoten

o     Sozialraum

o     Alter

o     Migrationshintergrund/Familiensprache

o     Nach sozialer Lage

o     Buchungszeiten

·         Prognosen: Kindergartenbedarfsplanung (z.B. angestrebte Versorgungsquoten, U3-Bedarfe, Randzeiten)

4.    Schule

·         Rechtliche Grundlagen

·         Entwicklung in Kamen seit 2010

·         Schulen

o     Schulform (Primar, Sek. I, Förderschulen, Berufliche Bildung)

o     Im Primarbereich nach Sozialraum

o     Anzahl der Klassen und Klassenfrequenzen

·         Schülerinnen und Schüler

o     Schulform

o     Sozialraum

o     Migrationshintergrund/Familiensprache

o     Schulwahlverhalten

-          Grundschule

-          Sekundarstufe I

-          Sekundarstufe II/Berufskollegs

o     Ein-/Auspendler

o     Ergebnisse von Schuleingangsuntersuchungen

o     Schulabgänger

-          Abschluss

-          Ohne Abschluss

·         Ganztagsschule und weitere Betreuungsangebote

o     Offene Ganztagsschule im Primarbereich

-          Angebote

-          Träger

-          Platzkapazitäten

-          Teilnehmerzahlen und Teilnahmequoten (ggf. nach Alter, Geschlecht, Migrationshintergrund, sozialem Status o.Ä.)

o     Weitere Betreuungsangebote im Primarbereich

-          Angebote

-          Träger

-          Teilnehmerzahlen und Teilnahmequoten

-          Außerschulische Kooperationspartner/Träger der Übermittagsbetreuung

o     Ganztagsschulen in der Sekundarstufe I

-          Anzahl der Schulen

-          Ausbaustand nach Jahrgangsstufen

-          Schülerzahlen

-          Nutzung des Programms „Geld oder Stelle“/Kapitalisierung von Lehrerstellenanteilen

-          Außerschulische Kooperationspartner/Träger der Übermittagsbetreuung

o     Mittagsverpflegung in Schulen

-          Anzahl teilnehmender Schüler/-innen

-          Anbieter

-          Inanspruchnahme finanzieller Unterstützungsmöglichkeiten (z.B. BuT, Härtefallfonds „Alle Kinder essen mit“)

·         Besondere Schulprojekte/Förderung

-          VfLW / Sportgymnasium

·         Medienentwicklung

·         Prognosen

o     Entwicklung der Schülerzahlen

o     Entwicklung der kommunalen Klassenrichtzahl

o     Schulanfänger

o     Eingangsklassen Sek. I

o     Übergang Sek. II

o     Prognosen zur Auslastung einzelner Schulen

o     Betreuungsbedarfe von Eltern

o     Entwicklung von Ganztagsschulen

o     Raumbedarfe

5.    Außerschulische Bildungsangebote

·         Offene Jugendarbeit

·         Jugendverbandsarbeit

·         Jugendbildung

·         Musikschule

·         VHS

·         u.a.m.

 

Teil 2 | Entwicklung von Handlungsstrategien