Erstellung eines Energetischen Quartierskonzeptes für den Stadtteil Methler
Stand der Vergabe und Darstellung der Prozessstruktur
Stand der Vergabe und Darstellung der
Prozessstruktur
Wie in der Sitzung des Umwelt- und
Klimaschutzausschusses am 04.10.2021 mitgeteilt, hat die Stadt Kamen die drei
genannten Konzepte ausgeschrieben.
Auf Grundlage der Ausschreibungsunterlagen
(hier die wesentlichen Auszüge) sind drei Angebote bei der Stadt Kamen
eingegangen. Nach eingehender Prüfung wurde nun die Bietergemeinschaft ICM
(Bottrop) mit Gertec (Essen) mit der Durchführung des Gesamtprozesses
beauftragt. Nun werden umgehend erste Gespräche stattfinden, um in den
Gesamtprozess zu starten. Nach der Sommerpause werden
die Auftragnehmer den Stand der Arbeit in den politischen Gremien
vorstellen.
Gemeinschaftsaufgabe
Klimaschutz
Die Stadt Kamen versteht Klimaschutz als
Gemeinschaftsaufgabe und versucht dies über das Klimaschutzgremium und die
Öffentlichkeitsarbeit zu den Bürgerinnen und Bürgern sowie zu den Akteuren zu
transportieren. Erreichen lässt sich in dem Zusammenhang nur etwas, wenn es
über Kooperationen und strategische Allianzen gelingt viele Menschen in Kamen
zu erreichen. Die Stadt Kamen muss mit gutem Beispiel vorangehen und die Stadtgesellschaft
mitnehmen. Diese Aufgabe kann jedoch nur gelingen, wenn auch allen handelnden
Akteuren innerhalb des Rathauses ihre Verantwortung in Sachen Klimaschutz
wahrnehmen. Der anstehende Gesamtprozess soll somit das Verständnis
„Gemeinschaftsaufgabe Klimaschutz“ sowohl nach innen als auch nach außen
transportieren.
1. Ausgangslage
Im Jahr 2022 sollen drei große Projekte
angegangen werden: Die Fortschreibung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes
für die Gesamtstadt, eine Integriertes Handlungskonzept Kamen-Methler mit der
Zielrichtung Städtebauförderung sowie ein Integriertes Quartierskonzept für
energetische Sanierungsmaßnahmen Kamen-Methler mit der Zielrichtung
KFW-Programm 432. Die gemeinsame Schnittmenge aller drei Projekte ist das Thema
Klimaschutz. Aus diesem Grund wurden die Projekte gemeinsam ausgeschrieben,
mit dem Ziel eine qualifizierte Bietergemeinschaft für die Bearbeitung des
Gesamtprozesses gewinnen zu können.
Seit dem Jahr 2014 ist das Thema Klimaschutz
in der Verwaltung der Stadt Kamen verankert. In dem Jahr fand eine
Initialberatung zum Thema Klimaschutz statt, auf dessen Grundlage dann mit der
Erarbeitung eines Integrierten Klimaschutzkonzeptes begonnen wurde. Ende 2015
wurde das Konzept beschlossen. Hinzu kam im Februar 2019 noch das Teilkonzept
Nahmobilität. Im Mai 2017 hat ein Klimaschutzmanager seine Arbeit aufgenommen
und rund 5 Jahre die Stelle besetzt. Folgende Punkte sind in diesem
Zusammenhang außerdem wichtig:
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Derzeit
werden alle klimaschutzrelevanten Aspekte, Prozesse und Projekte redaktionell
aufgearbeitet, um die Öffentlichkeitsarbeit neu zu strukturieren und
aufzustellen.
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Am
02.11.2021 tagte das Klimaschutzgremium zum ersten Mal. Es soll das Fundament
einer breiten Akteurs- und Bürgerbeteiligung darstellen. Die Dokumentation der
Veranstaltung ist dieser Ausschreibung beigefügt.
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In den
Jahren 2006, 2007, 2008, 2009, 2012, 2014 und 2017 hat die Stadt Kamen
Energieberichte veröffentlicht. Die Fortschreibung 2020 wurde im Mai 2022
veröffentlicht.
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Am
04.07.2019 hat der Rat der Stadt Kamen den Klimanotstand beschlossen.
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Die
Stadt Kamen ist seit 2010 Mitglied der AGFS. Die Themen Fahrrad und Nahmobilität
besitzen in Kamen einen außerordentlich hohen Stellenwert.
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Derzeit
werden die Themen Abfallvermeidung und Ressourcenschutz aufgearbeitet. Ziel ist
es, zur Europäischen Woche der Abfallvermeidung im November 2022 ein kommunales
Abfallvermeidungskonzept zu veröffentlichen.
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Ein
Planungsbüro ist aktuell mit der Fortschreibung des Handlungskonzepts Wohnen
beauftragt. In dem Zusammenhang werden unter anderem Themen wie energetisches
Sanieren und energieeffizientes Bauen berücksichtigt.
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In
Kamen-Methler entsteht derzeit eine „Klimaschutzsiedlung NRW“, die in
besonderer Weise dem Ziel des nachhaltigen Bauens verpflichtet ist.
2. Zielsetzung
Synergien sind durch inhaltliche
Überschneidungen auszuschöpfen. So soll Doppelarbeit vermieden werden. Mit
Blick auf das Integrierte Klimaschutzkonzept für die Gesamtstadt handelt es
sich um eine Fortschreibung und Neuausrichtung, bei der auf umfangreiche Unterlagen
zurückgegriffen werden kann. Ziel ist es, den bisherigen Prozess zu evaluieren,
das Thema Klimaschutz in allen Bereichen der Verwaltung zu verankern und über
eine solide Datenbasis zu verfügen, um das Thema Klimaschutz personell und
finanziell adäquat ausstatten zu können. Mit Blick auf die aktuelle Situation
braucht es ambitionierte Ziele sowie das Aufzeigen von Wegen zur Erreichung der
Ziele.
Mit Blick auf Methler ist das Ziel, über die
kombinierte Förderung sowohl auf der städtebaulichen (kommunalen) Ebene als
auch auf der (privaten) Gebäudeebene umfangreiche Entwicklungen anstoßen zu
können, um den Stadtteil zukunftsfähig aufzustellen und insbesondere das Thema
Klimaschutz auf der Stadtteilebene modellhaft umzusetzen.
3. Leistungsbild
Im Gesamtprozess sind umweltpolitische und
gesetzliche Rahmenbedingungen zwingend zu berücksichtigen. Insbesondere die
Teilkonzepte für Methler müssen den Vorgaben des zuständigen
Landesministeriums für die Erstellung von Integrierten Handlungskonzepten sowie
den Vorgaben der KFW für die Erstellung von Energetischen Sanierungskonzepten
entsprechen.
Anmerkung: Aufgrund der Tatsache, dass
sowohl die Erstellung des Integrierten Handlungskonzepts und eines
Integrierten energetischen Quartierskonzepts förderfähig sind, braucht es hier
im Ergebnisse zwei separate Dokumente sowie klar voneinander abgegrenzte Abrechnungen.
Es gibt zwar ganz wesentliche inhaltliche Überschneidungen, dennoch sind die
Vorgaben der Fördermittelgeber nicht identisch. Auch der räumliche Bezug sowie
die Betrachtungstiefe weichen voneinander ab. Dies ist vom Auftragnehmer zu
berücksichtigen.
a. Integriertes Klimaschutzkonzept
Folgende Bausteine muss das Konzept
mindestens beinhalten: Evaluation/Analyse Klimaschutzaktivitäten der Stadt
Kamen bzw. Ausgangssituation/Status Quo, Endenergie- und
Treibhausgasbilanzierung, Benennung von Einsparpotenzialen, Risikoanalyse
Klimafolgenanpassung (u.a. Schwammstadt), Fördermittelscreening, Definition
von Leitlinien und Zielen, Maßnahmenkatalog inkl. Maßnahmenbeschreibungen,
Zeit- und Kostenplan, Umsetzungskonzept (u.a. Grundlagen für Controlling und
Definition Personalbedarf).
Bündelung der Ergebnisse in Form eines
Endberichts, PDF.
b. Integriertes Handlungskonzept Kamen-Methler
Analyse: u.a. Städtebaulich, funktional,
soziodemographisch, grüne Infrastruktur, Klimaschutz, Digitalisierung,
Denkmalschutz
Konzeption: räumliche Definition der
Gebietskulisse, Festlegung der Programmlinie entsprechend der
Analyseergebnisse, Definition von Zielen und Handlungsfeldern, Maßnahmenkatalog
inkl. Maßnahmenbeschreibung, Kosten- und Finanzierungsplan, Umsetzungs- und
Verstetigungskonzept.
Bündelung der Ergebnisse in Form eines
Endberichts, PDF.
c. Integriertes Quartierskonzept für energetische
Sanierungsmaßnahmen
Methodisch lässt
sich die Abgrenzung für das Quartier in Methler aller Voraussicht nach aus der
Fortschreibung des Handlungskonzeptes Wohnen sowie der Analyse aus dem
Integrierten Handlungskonzept ableiten. Siehe hierzu auch das Merkblatt der
KFW „Energetische Stadtsanierung – Zuschuss Klimaschutz und Klimaanpassung im
Quartier“. Bezogen auf dieses Quartier sind folgende Punkte relevant:
Analyse: Betrachtung der für das Quartier maßgeblichen Energieverbrauchssektoren/ Gesamtenergiebilanz des Quartiers, insbesondere kommunale Einrichtungen, Gewerbe, Handel, Dienstleistungen, Industrie, private Haushalte, Berücksichtigung des Themenfeldes Mobilität, Bestandsaufnahme von Grünflächen, Retentionsflächen, Beachtung von naturschutzfachlichen Zielstellungen und der vorhandenen natürlichen Kühlungsfunktion der Böden
Identifikation von
alternativen, effizienten und gegebenenfalls erneuerbaren lokalen oder
regionalen Energieversorgungsoptionen und deren Energieeinspar- und
Klimaschutzpotenziale für das Quartier
Definition von Zielen und Handlungsfeldern
Konzeption:
Maßnahmenkatalog inkl. Maßnahmenbeschreibung, Kosten- und Finanzierungsplan,
Umsetzungs- und Verstetigungskonzept
Fertigstellung des
Konzeptes innerhalb eines Jahres nach Auftragsvergabe (einschl. Abnahme durch
den Auftraggeber).
Bündelung der
Ergebnisse in Form eines Endberichts, PDF
d. Prozessablauf
sowie Bürger- und Akteursbeteiligung
Das Thema Bürger-
und Akteursbeteiligung besitzt einen besonders hohen Stellenwert. Entsprechend
der einzelnen methodischen und inhaltlichen Arbeitsschritte der drei Prozessbausteine
sind geeignete Formen der Bürger- und Akteursbeteiligung zu benennen und in den
Prozessablauf zu integrieren. Das Klimaschutzgremium soll an dieser Stelle
berücksichtigt werden. Im Verteiler befinden sich neben Bürgerinnen und Bürgern
auch zahlreiche Institutionen und Vereine sowie Politik. Darüber hinaus sind
verwaltungsinterne Workshops anzubieten. Insbesondere mit Blick auf Corona
sind digitale Beteiligungsformate zu berücksichtigen. Die Laufzeit des
Gesamtprozesses wird mit zwei Jahren (ab Vertragsunterzeichnung) angenommen.
4. Verfahren und Budget
Kalkulation
Gesamtprozess mit Hilfe des zur Verfügung stehenden Budgets (brutto inkl. aller
Nebenkosten):´Gesamtstädtisches Klimaschutzkonzept: 45.000 €; Integriertes Handlungskonzept Kamen-Methler : 50.000 €; Integriertes Quartierskonzept
Kamen-Methler: 75.000 €.