hier: Bericht der Verwaltung
Zur Anfrage
von Herrn Behrens während der UKA-Sitzung am 20.09.2018 bezüglich Baumschäden,
-verlusten durch den trockenen Sommer 2018 wird wie folgt Stellung bezogen:
Allgemein:
Eine über
einen längeren Zeitraum anhaltende Trockenperiode belastet unsere Bäume immens.
Diese werden geschwächt und können absterben.
Wasser wird
unter anderem für die Aufnahme von Nährstoffen und für die Photosynthese
benötigt. Im Zuge der Photosynthese werden Kohlenhydrate erzeugt.
Bei
Wassermangel verschließt der Baum die Spaltöffnungen, die sich an seinen
Blättern befinden. Über diese sogenannten Stomata wird Wasserdampf abgegeben,
gleichzeitig entsteht ein Unterdruck und Wasser wird durch die Wurzelhaare
wieder aufgenommen. Die Wasseraufnahme wird demnach unterbrochen, was zu einer
verminderten Photosynthese führt. Des Weiteren wird bei geschlossenen Stomata
kein Kohlendioxid (CO2) aufgenommen. Auch dies führt zu einer Hemmung der
Photosynthese, was zur Folge hat, dass weniger Kohlenhydrate erzeugt werden,
die u.a für Abwehrmechanismen, das Wachstum, sowie die Herstellung von Früchten
und Blüten benötigt werden.
Baumschäden
und –verluste durch den trockenen Sommer 2018:
Seitens der
Stadtverwaltung sind lediglich vereinzelte Ausfälle von Bäumen im städtischen
Bereich zu beklagen. Im Zuge des Austriebs der Bäume im Frühjahr 2019 werden
ggf. weitere Schäden zum Vorschein kommen, sowie in den Folgejahren. Die bis
dato angefallenen Kosten werden auf einen vierstelligen Betrag geschätzt.
Aufgrund der
besagten Trockenheit, ist mit einer erhöhten Totholzbildung zu rechnen, was
aber im Rahmen der regelmäßigen Baumkontrollen schnell ins Auge fallen wird.
Seitens der
Stadtverwaltung wird geprüft, zukünftig trockenresistente Baumarten zu pflanzen.
Hierbei werden auch weiterhin heimische Arten und Sorten präferiert. Die
Pflanzung von fremdländischen Gehölzen soll jedoch unter dem Aspekt der
Klimaverträglichkeit nicht kategorisch ausgeschlossen werden.
Bei der
Artenauswahl soll auf die GALK Straßenbaumliste zurückgegriffen werden, die durch
die Deutsche Gartenamtsleiterkonferenz Arbeitskreis „Stadtbäume“ erarbeitet
wurde. Eines der Ziele ist, den Klimawandel und dessen Folgen in die Planungen
bei Pflanzungen einzubeziehen.
Die
Bewertung der Bäume und ihrer Tauglichkeit basiert auf den Erfahrungen des
Arbeitskreises Stadtbäume, entsprechenden Literaturangaben, Ergebnissen der vom
Arbeitskreis durchgeführten Straßenbaumtests, sowie auf weiteren Informationen
von Institutionen wie dem BdB (Bund deutscher Baumschulen e.V.).
Weitere
Informationen stehen unter www.galk.de
zur Verfügung.
Beispielsweise
werden im Zuge des Projektes „Umbau Nebenzentrum Kamen Heeren-Werve“
Feldahörner der Sorte „Elsrijk“ gepflanzt, die in der GALK-Straßenbaumliste als
geeignet aufgeführt ist.
Des Weiteren
wird bei Neupflanzungen auf die ausreichende Dimensionierung der Pflanzgruben
geachtet, die mit Pflanzsubstrat verfüllt werden. Diese Maßnahmen sollen einen
ausreichenden Wurzelraum garantieren.
Als Reaktion
auf die Trockenperiode in 2018 wurde seitens der Stadt Kamen eine Kooperation
mit der Feuerwehr eingegangen, die zusätzlich zu den Wässerungsarbeiten der
Stadt im Zweischichtbetrieb tätig war. Dieses Vorgehen hat sich bewährt und
wird auch zukünftig eine Option in trockenen Phasen sein.