Betreff
Bürgerantrag Kultur Kreis Kamen zur Errichtung eines "Dezentralen Museums für die Stadt Kamen"
Vorlage
142/2014
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Bürgerantrag des Kulturkreises Kamen auf Errichtung eines „Dezentralen Museums für die Stadt Kamen“ wird abgelehnt.

 


Sachverhalt und Begründung (einschl. finanzielle Möglichkeit der Verwirklichung):

 

Soweit der Verwaltung bekannt ist, ist die Idee eines „Dezentralen Museums“ bisher allein in der Stadt Warendorf umgesetzt. Die Stadt selber verfügt nicht über einen Museumsstandort, son­dern nutzt vier unterschiedliche Immobilien, die eng mit der Stadtgeschichte verbunden sind, um darin exemplarisch auf die Sozialgeschichte der Stadt zu verweisen. Getragen werden diese Standorte im Wesentlichen von  zwei lokalen Vereinen, die auch das Personal für die sehr be­schränkten Öffnungszeiten an Sonntagvormittagen stellen.

 

Der Antrag des Kulturkreises Kamen zielt im Gegensatz dazu darauf ab, Teile der bestehenden Ausstellungen im Museum der Stadt Kamen auszugliedern und an Standorte innerhalb der Stadt zu verlagern. Dieser Vorschlag wird aus museumsdidaktischen, personellen und finanziellen Gründen abgelehnt.

 

Das museumsdidaktische Konzept unserer erst vor wenigen Jahren gestalteten neuen Ausstel­lung zielt darauf ab, Besucherinnen und Besuchern, insbesondere aber Schülerinnen und Schülern, einen Überblick über die Geschichte unserer Stadt zu geben. Die Schwerpunkte rei­chen zeitlich von der germanischen Siedlung im Seseke-Körne-Winkel bis zur Bergbauge­schichte. Die Bündelung an einem Standort sichert den direkten Zugang für Bürgerinnen und Bürger zum Thema, während das Informationsangebot in einer dezentralen Sammlung zeitlich eingeschränkt ist und von den Besucherinnen und Besuchern Mobilität anfordert.

 

Auch personell wäre die Präsentation von Museumsgut an verschiedenen Orten der Stadt nicht zu leisten. Selbst unter Einbeziehung der Mitglieder des Museumsfördervereins oder weiterer ehrenamtlich Tätiger würden solche Standorte nur an wenigen Stunden in der Woche präsentiert werden können.

 

Der Kulturkreis Kamen schlägt darüber hinaus vor, dass die Stadt Immobilien ankaufen soll, um die vorgeschlagenen Ideen zu verwirklichen. Unter Berücksichtigung der Situation kommunaler Haushalte im Allgemeinen und mit Blick auf den Haushalt der Stadt Kamen ist ein solcher Schritt nicht zu verwirklichen, da die finanziellen Möglichkeiten jetzt und in der absehbaren Zukunft nicht zur Verfügung stehen werden.

 

Für die Verwaltung ist eine Auslagerung bestimmter Bestände nur dann denkbar, wenn die Stif­tung Industriedenkmalpflege den Förderturm und das  Fördermaschinenhaus in Kamen über­nimmt. Dann wäre es sinnvoll, die bergbauhistorischen Ausstellungsstücke am Standort des Bergbaus in Kamen zu präsentieren.