Gemäß § 6 Abs. 2 Satz 3 des Kommunalabgabengesetzes für das Land Nordrhein-Westfalen (KAG NRW) sind seit dem 13. Dezember 2011 mit Verkündung des Gesetzes zur Änderung des KAG NRW Kostenüberdeckungen aus abgelaufenen Leistungsperioden (Kalkulationszeiträume) innerhalb der nächsten vier Jahre auszugleichen; Kostenunterdeckungen sollen innerhalb dieses Zeitraumes ausgeglichen werden. Die danach im Rahmen einer Ist-Rechnung festzustellenden Unterdeckungen oder Überschüsse von abgelaufenen Leistungszeiträumen erfolgen jeweils durch Betriebsabrechnungen.
Die nachstehend aufgeführten Betriebsergebnisse des Jahres 2011 der gebührenfinanzierten Einrichtungen „Märkte“, „Rettungsdienst“, „Straßenreinigung und Winterdienst“, „Abfallwirtschaft“ und „Bestattungswesen“ sind in einer Übersicht mit der Gegenüberstellung der Kalkulationsgrundlagen dargestellt.
Die Ergebnisse der Betriebsabrechnungen werden mit einer Kurzbegründung zur Kenntnis gegeben.
Kurzerläuterung:
Ergebnisse der Betriebsabrechnungen 2011 |
|
Produkt Märkte (12.02.02) |
|
Gebührenrelevanter
Aufwand |
66.694 € |
Ergebnis |
6.930 € |
Ergebnis in % |
10,4 % |
Produkt Rettungsdienst (12.08.01) |
|
Gebührenrelevanter
Aufwand |
4.274.677 € |
Ergebnis |
-94.539 € |
Ergebnis in % |
-2,2 % |
Produkt Abfallwirtschaft (53.02.01) |
|
Gebührenrelevanter
Aufwand |
4.345.548 € |
Ergebnis |
155.501 € |
Ergebnis in % |
3,6 % |
Produkt Straßenreinigung und Winterdienst
(54.04.01) |
|
Gebührenrelevanter
Aufwand |
493.231 € |
Ergebnis |
13.045 € |
Ergebnis in % |
2,6 % |
Produkt Bestattungswesen (55.02.01) |
|
Gebührenrelevanter
Aufwand |
523.880 € |
Ergebnis |
-32.594 € |
Ergebnis in % |
-6,2 % |
Produkt Märkte
Für das Jahr 2011 ist
eine Überdeckung i. H. v. 6.930 € entstanden. Diese resultiert größtenteils
aus einer verstärkten Nachfrage der Nutzer, insbesondere beim Wochenmarkt (Beschicker).
Seit der Verlegung zurück in den Bereich Willy-Brandt-Platz/ Marktstraße im Mai
2011 nehmen erfreulicherweise wieder mehr Händler an den Kamener Wochenmarktveranstaltungen
teil (durchschnittlich 40 Händler pro Markttag, sowohl dienstags als auch
freitags), sodass insgesamt höhere Standgeldeinnahmen als im Vorjahr zu
verzeichnen sind.
Von einer Gebührenstabilität im Jahr 2013 wird aufgrund dieses Ergebnisses zum
heutigen Zeitpunkt ausgegangen.
Produkt Rettungsdienst
Die Unterdeckung in Höhe
von 94.539 € (- 2,2 %) ist maßgeblich bedingt durch die um ca.
115.000 € höheren Personalkosten. Diese wiederum sind bereits um ca.
94.000 € bei den Aufwendungen für die Zuführung zur Rückstellung für
Pensionen und Beihilfen höher aufgrund der dieser Berechnung zugrundeliegenden
Gutachtenwerte. Von den geplanten knapp fünf Praktikantenstellen wurden nur 1,3
tatsächlich besetzt.
Bei den Sach- und Dienstleistungskosten zeigen sich z. T. sehr deutliche
Steigerungen. Insbesondere bei den Fahrzeugkosten (+ 50.568 €) und
bei den zentralen Bewirtschaftungskosten (+ 23.737 €) machen sich
die drastischen Energie- und Kraftstoffpreissteigerungen bemerkbar.
Gegenüber der Kalkulation (11.200 Einsätze) wurden 230 abrechenbare Einsätze
mehr abgearbeitet, was zu Mehrerlösen in Höhe von 106.470 €
(+ 2,6 %) führte.
Jene Mehrerlöse und die in summa um 196.064 € (4,8 %) höheren Kosten
führen letztlich zur vorgenannten Unterdeckung.
Produkt Abfallwirtschaft
Der Überschuss des Jahres 2011 in Höhe von 155.501 €
(3,6 %) ist im Wesentlichen auf niedrigere Kreiseinheitsgebühren (- 40.000 €),
höhere Altpapiererlöse (+ 57.000 €) und höhere Gebühreneinnahmen an
den Wertstoffhöfen (+ 25.000 €) zurückzuführen. Eine Steigerung bei
den Personalkosten wurde durch niedrigere Sach- und kalkulatorische Kosten
kompensiert.
Produkt Straßenreinigung
und Winterdienst
Aufgrund der klimatischen Verhältnisse im Jahr 2011, die Winterdienst nur in geringem Ausmaß erforderlich machten, hat sich trotz der vorgetragenen Unterdeckungen der Jahre 2008 und 2009 in Höhe von rund 37.600 € ein Überschuss in Höhe von 13.045 € (2,6 %) ergeben.
Wesentlicher Grund für das gute Ergebnis: Der Aufwand für Streusalz lag – nach dem Ergebnis der Inventur - bei nur 8.078 € (26.336 € - 18.258 €, siehe auch Aufwendungen für Waren). Dies entspricht einem Drittel des langjährigen Mittels von 24.640 €, wenn man das außergewöhnliche Jahr 2010 ausklammert.
Bei den Personalkosten ergab sich gegenüber der Kalkulation ein geringfügiger Mehraufwand in Höhe von 9.252 €. Den kalkulierten Gebühreneinnahmen in Höhe von 549.188 € stehen tatsächlich erzielte Gebühren in Höhe von 543.868 € gegenüber.
Produkt Bestattungswesen
Die Unterdeckung des Jahres 2011 in Höhe von 32.594 € (- 6,2 %) ist im Wesentlichen auf höhere Personalkosten zurückzuführen. Dieser Ergebnisverschlechterung wirken u. a. die geringeren Aufwendungen für die anteiligen Sachkosten zu den Personalkosten der Querschnittsbereiche (- 4.442 €) entgegen. Die Gebührenerlöse erreichen fast vollständig die kalkulierte Höhe.