Betreff
Eintragung in die Denkmalliste der Stadt Kamen
hier: Wohnhäuser Sesekedamm Nr. 16, 18, 20 und 24
Vorlage
067/2008
Art
Mitteilungsvorlage

Auf Anregung des Amtes für Denkmalpflege (WAfD) fanden im Herbst des vergangenen Jahres im Beisein der Eigentümer die Besichtigungen von vier Gebäuden am Sesekedamm statt. Eine Innenbesichtigung konnte bei 3 Objekten durchgeführt werden. Bei dem Haus Nr. 24 wurde der Denkmalwert im Wesentlichen nach Aktenlage bestimmt.

Die gutachterlichen Äusserungen des WAfD, als Ergebnis der Begehungen, erhielt die Untere Denkmalbehörde der Stadt Kamen im Februar 2008.

Im Resultat erfüllen alle vier Objekte die Anforderungen an ein Baudenkmal gem. §2 DSchG NW.

Wesentliche Argumente der Denkmalwertbegründung sind, außer objektspezifischen Gründen, städtebaulicher, architekturgeschichtlicher und sozialgeschichtlicher Art. Die Häuser sind alle - und doch jedes für sich - Repräsentanten gehobenen Bauens und Wohnens des oberen Bürgertums aus der Zeit zwischen den Kriegen (hier 20er und 30er Jahre).

 

·         Haus Nr. 16, erbaut 1934 durch die Architekten Wenning & Wehmeyer aus Werne. Bauherr war Musikoberlehrer F. Schmidt. Das zur Straße fast geschlossene Backsteingebäude ist trotz eines Umbaues 1958 in seinen Strukturen erhalten und einer der ersten Bauten mit integrierter Pkw-Garage. Bemerkenswert ist das Musikzimmer mit halbrunden Erker im EG und die ungewöhnliche Dachkostruktion.

·         Haus Nr. 18, erbaut 1929 durch den Architekten Carl H.J. Schmitz-Schwerte aus Schwerte. Bauherr war Dr.med. Kunsemüller. Das als Wohnhaus mit Arztpraxis errichtete Gebäude zeigt wesentliche Charakteristika der Architektur Schmitz-Schwertes der als Architekt im rheinisch-westfälischen Raum zu den begehrtesten Architekten gehörte. Die geometrischen Grundformen, die aussergewöhnliche, lebendige Anordnung der Backsteine und die strengen Fenstergitter des EG in überwiegend bauzeitlicher Überlieferung sind bemerkenswert.

·         Haus Nr. 20, erbaut 1932 durch den Architekten D.W.B. Werner Franzen aus Witten. Bauherr war Studienrat Schulze-Westen. Das Gebäude zeigt die Charakteristika der damaligen Villenarchitektur mit vorherrschender Symmetrie, den Betonungen der Horizontalen und den auffallend großen querrechteckigen Fenstern zum Gartenbereich (ursprünglich als Schiebefenster).

·         Haus Nr. 24, erbaut 1929 nach Plänen von Baurat Gustav Reich aus Kamen. Bauherr war Stadt Kamen für Bürgermeister Behrensmann. Das bedeutendste Haus im Ensemble wurde als Auftakt einer städtebaulichen Planung als Amtsvilla bzw. Bürgermeistervilla errichtet. Ähnliche Beispiele wurden in Menden u. Münster realisiert. Der repräsentative Charakter der Architektur mit auffallenden Schmuckelementen, besonders gestalteten Eingangsbereich und der aufwendigen Grundrissaufteilung verdeutlicht die Anspruchshaltung des Bürgermeisters einer Kleinstadt in der 1.Hälfte des 20.Jh.

 

 

Nach Feststellung des Denkmalwertes der Gebäude Sesekedamm 16, 18, 20 und 24 hat die Verwaltung gemäß den denkmalrechtlichen Bestimmungen damit begonnen, die erforderlichen Verfahrensschritte zur Unterschutzstellung einzuleiten. Die Anhörung gem. VwVfG NW wurde bereits für alle Gebäude durchgeführt.

 

 

Anlagen