Sitzung: 21.02.2019 Planungs- und Straßenverkehrsausschuss
Beschluss:
Die Verwaltung wird beauftragt die Schaffung der baurechtlichen Grundlagen, für die Fläche Sportplatzanlage Heimstraße/Germaniastraße, einzuleiten.
Abstimmungsergebnis: bei 12 Gegenstimmen und 2 Enthaltungen abgelehnt
Herr Diederichs-Späh erläuterte den
vorliegenden Antrag seiner Fraktion. Seit mehreren Jahren werde die Position
„Verkauf des Sportplatzgeländes Heimstraße“ im Haushalt der Stadt Kamen mit
unterschiedlichen Zeitangaben und unterschiedlichen Werten etatisiert. Zuletzt
mit einem Betrag von 1,6 Mio. € für das Jahr 2022. Im Rahmen der
Fraktionsklausuren mit dem Kämmerer und der Bürgermeisterin habe seine Fraktion
die Aufnahme dieser Haushaltsposition immer abgelehnt, da diese der Meinung
sei, dass die Methleraner Vereine den Sportplatz benötigen würden. Insofern
habe die CDU auch den Haushalt 2019 abgelehnt. Verschiedenste Aussagen über die
Nutzungsmöglichkeiten für das Grundstück würden im Raum stehen (Wohnbebauung,
Ansiedlung eines Discounters, Errichtung von Seniorenwohnungen). In letzter
Konsequenz sei nunmehr zu überlegen, wie das Gelände genutzt werden soll, um
die im Haushalt dargestellte Einnahme im Jahr 2022 zu ermöglichen. Zudem sei
eine Änderung des Flächennutzungsplanes und Aufstellung des Bebauungsplanes mit
erheblichem Zeitaufwand verbunden. Mit diesem Antrag solle der Einstieg in
einen Planungs- und Denkprozess geschaffen werden. Dies sei die Intention.
Herr Heidler verwies auf die bereits
vorangegangene Diskussion im Rahmen der Haushaltsplanberatungen zu dieser
Thematik. Es sei deutlich gemacht worden, dass es sich um eine
Haushaltssicherungsposition handele. Eine Herausnahme aus dem Haushalt hätte
nicht nur eine Kürzung der Einnahmenplanung in Höhe von 1,6 Mio. € bedeutet. Es
hätten auch Ausgaben für die Ertüchtigung des Sportplatzes eingestellt werden
müssen. Das sei nicht darstellbar gewesen. Insofern plädiere seine Fraktion
dafür, erst einmal die Entwicklung der städtischen Finanzlage abzuwarten. Der
zeitliche Druck werde nicht gesehen. Zudem werde ohne Beteiligung der Bürgerinnen
und Bürger, Vereine und des Fußball- und Leichtathletikverbandes keine
diesbezügliche Entscheidung getroffen. Abschließend wies er noch darauf hin,
dass die Beratung dieses Antrages eigentlich in den Haupt- und Finanzausschuss
gehören würde.
Frau Schaumann entgegnete, dass ihrer
Ansicht nach der Planungs- und Straßenverkehrsausschuss der zuständige
Fachausschuss für die Bauleitplanung sei. Eine Veräußerung des Grundstückes
könne nur erfolgen, wenn Planungsrecht geschaffen werde. Die Gegenfinanzierung
sei im Haushaltssicherungskonzept darzustellen. Mit Blick auf die Dauer von
Planungsprozessen sei Handlungsbedarf gegeben, um eine entsprechende Einnahme
in 2022 erzielen zu können.
Für die Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen erinnerte Frau Dörlemann
an die Beratung im Rahmen der Entscheidung, die Sportplatzanlage Hemsack
aufzugeben und in eine Wohnbaufläche umzuwandeln. Kritisiert worden sei, dass
neben der Vernichtung von Frischluftschneisen auch wichtige Flächen für
Freizeitsportaktivitäten nicht mehr zur Verfügung stehen würden. Das wäre auch
bei der Sportanlage an der Heimstraße so zu sehen und daher bedenklich. Dann
werde es keine für den Freizeitsport zugänglichen Bereiche mehr geben.
Herr Dr. Liedtke verdeutlichte, dass mit dem
beschlossenen Haushalt auch die Finanzplanungsposition „Veräußerung des
Sportplatzgeländes Heimstraße“ fixiert worden sei. Sofern Handlungsbedarf
gesehen werde, würde auch durch die Verwaltung reagiert werden. Derzeit werde
aus Verwaltungssicht diese Handlungserfordernis nicht akut gesehen. Es sei eine
Finanzplanungsposition, die derzeit den Haushalt absichere.
Herr Heidler bekräftigte, dass auch er derzeit keinen Handlungsbedarf sehe. Eine Änderung von Haushaltssicherungspositionen sei im Laufe der Zeit immer möglich.