Beschluss:

 

Das vom Regionalverband Ruhr (RVR) erarbeitete Zukunftskonzept für den regionalen Alltagsradverkehr in der Metropole Ruhr wird als Bedarfsplan für den Regionalen Radverkehr unter Berücksichtigung der Stellungnahme der Stadt Kamen unterstützt.

 

Der Regionalverband Ruhr (RVR) wird gebeten, mit den dafür zuständigen Ministerien auf Landes- und Bundesebene die Weiterentwicklung und Umsetzung des Bedarfsplans für den Regionalen Radverkehr voranzutreiben.

 

 


Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen


Ergänzend zur vorliegenden Beschlussvorlage konkretisierte Herr Breuer, dass es sich um ein Zielkonzept handele und nicht um ein konkretes Ausbauprogramm. Er erläuterte anhand der Karte die Streckenausweisung im Regionalen Radwegenetz für das Gebiet der Stadt Kamen. In der Regel sei jeweils eine Verbindung im Alltagsverkehr zu den angrenzenden Städten darge­stellt. In Kamen bilde die Verbindung nach Hamm eine Ausnahme. Hier seien 2 Alltagsrouten vorgesehen (der RS 1 über Bergkamen und die Hammer Straße). Richtung Lünen sei die Route über die Lünener Straße als Alltagsroute definiert. Bei der Verbindungsachse Kamen - Bönen werde die Heerener Straße als Alltagsroute in der Stellungnahme als geeignet favorisiert. Während der Sesekeradweg eher als Freizeitroute einzustufen sei.

Für die Realisierung des Radweges Heerener Straße sei der Landesbetrieb Straßen.NRW zuständig. Die Stadt Kamen setze sich seit vielen Jahren für die Umsetzung dieser Planung ein. Der Landesbetrieb habe diese Maßnahme auf die Prioritätenliste gesetzt.

 

Die vorliegende Stellungnahme werde unterstützt, sagte Herr Stalz. Im Alltagsverkehr werde der direkte Weg gewählt. Er kritisierte, dass die Umsetzung nur schleppend erfolge. In Bezug auf den RS1 sei im Bereich des Klöcknerbahnweges auf Kamener Stadtgebiet eine Umweltverträglichkeitsprüfung vorgeschaltet worden.

 

Herr Breuer entgegnete, dass die Anforderungen an das Planungsrecht noch nicht abschließend geklärt seien. Die Prüfung von Umweltbelangen sei im Landestraßenrecht vorgegeben. Da in diesem Planfeststellungsverfahren kaum Privatanlieger betroffen seien, gehe er davon aus, dass sich das Verfahren nicht so lange hinziehen werde.

 

Im Zusammenhang mit der Radwegeplanung entlang der Heerener Straße teilte Herr Wilhelm mit, dass er auf schriftliche Anfrage mitgeteilt bekommen habe, dass der Radweg Heerener Straße bei gleicher Brückenbreite realisiert werden könne, aber man wisse nicht wie. Es sei die Chance gegeben gewesen, eine Verbreiterung der Brücke für die Radwegeführung zu erreichen. Vom Autobahnamt in Hamm habe er die Information erhalten, dass im Rahmen der Planung der Baumaßnahme „Abriss des Brückenbauwerkes A 1 und Neubau“ die Stadt Kamen angefragt worden sei und es sei kein Bedarf für eine Verbreiterung der Brücke gesehen worden. Ihm gegenüber sei erklärt worden, dass keine Wünsche von der Stadt Kamen geäußert worden seien. Er könne sich bei dem vorlegten Konzept den Bau eines Radweges mit entsprechender Breite in 2 Richtungen an dieser Stelle nicht vorstellen.

 

Herr Dr. Liedtke entgegnete, dass es sich bei dem Radweg um eine Baumaßnahme von Straßen.NRW handele und diese Baumaßnahme nicht in die Zuständigkeit der Stadt Kamen fallen würde. Das gelte auch für den Bau der neuen Autobahnbrücke. Eine diesbezügliche Anfrage vom Autobahnamt an die Stadt Kamen sei ihm nicht bekannt. Darüber hinaus sei nach den Aussagen von Straßen.NRW davon auszugehen, dass die erforderlichen Querschnitte für den Radweg gegeben seien.

 

Herr Fuhrmann sprach sich dafür aus, Radwege grundsätzlich in Asphalt auszuführen.

 

Herr Kissing wies auf Veränderungen im Bereich der Nahmobilität im Laufe der letzten Jahr­zehnte hin. Aus Sicht des ADFC sei der Alltagsradverkehr unbedingt zu fördern. Der richtige Ansatzpunkt sei die Bildung hierarchischer Netzstrukturen. Durch den Umschwung in Punkto Nahmobilität bestehe der Bedarf für die Schaffung entsprechender direkter Radwegever­bindun­gen für den Alltagsverkehr. Ein Realisierungshorizont von 20 – 25 Jahren sei jedoch viel zu lang.

 

Herr Lipinski bestätigte die Änderungen des Mobilitätsverhaltens im Laufe der Zeit. Er gab jedoch zu bedenken, dass für die Umsetzung der Maßnahmen Mittel zur Verfügung stehen müssen.