Sitzung: 04.03.2013 Planungs- und Umweltausschuss
Anhand eines Planes
(Präsentation S. 6) erläuterte Herr Neunert
den Entwurf für die vorgesehene Gestaltung des multifunktionalen Platzes
Bahnhofstraße / Hochstraße. Diese Maßnahme sei Bestandteil des vom Rat
beschlossenen integrierten Handlungskonzeptes Kamen Innenstadt V. Sie stehe im
engen Kontext zur Wohnumfeldverbesserung Bahnhofstraße und der Erweiterung
Kultur- u. Begegnungszentrum „Familienbande e.V.“. Die Gesamtkosten für die
Umsetzung der Baumaßnahme würden rd. 442 T€ betragen. Eine Bewilligung in Höhe
von rd. 353 T€ aus Städtebaufördermitteln liege der Stadt Kamen vor. Das
grundsätzliche Gestaltungskonzept sei mit der Bezirksregierung und den
Projektmanagement „Initiative ergreifen“ abgestimmt worden. Ein besonderes
Augenmerk liege dabei auf der städtebauliche Gestaltung und Kreativität. Die
grobe Aufteilung der Nutzungsabschnitte in Eingangsbereich mit Sinnesgarten,
öffentlichen Spielbereich sowie Parkfläche und Veranstaltungsbereich wurde
durch Herrn Neunert erläutert. Die Gestaltungselemente der Bahnhofstraße würden
sich wiederfinden. Der Eingangsbereich werde in dem gelblichen Pflaster der
Bahnhofstraße gepflastert. Die Pflasterbänder würden aus dem gleichen
Natursteinbasalt hergestellt, der die Schiene im Gehwegbereich der Bahnhofstraße
darstelle. Die Beeteinfassungen würden denen in der Bahnhofstraße entsprechen.
Durch die Verwendung gleicher Materialien erscheine der Platzbereich optisch
einheitlich und insgesamt größer. Der Eingangsbereich habe durch die
aufgestellten Sitzelemente (Eichenbalken, Betonelemente) eine
Aufenthaltsqualität. Der Sinnesgarten umfasse die Bereiche Hören (Summstein),
Sehen (Stele mit verschiedenfarbigen Plexischeiben) und Riechen (Duftbeet). Der pädagogische
Ansatz für diesen Bereich entspreche dem eines Mehrgenerationenbereiches.
Hervorzuheben seien weitere künstlerische Gestaltungelemente wie farbige (rot/orange)
Holzstelen, die zum Teil mit LED-Beleuchtung ausgestattet seien und den Bezug
zum Familienzentrum herstellen sollen. Das Beleuchtungskonzept sehe ebenfalls
Beleuchtungspunkte im Bereich der Sitzbänke (Betonblöcke erhalten ein
Lichtband, Eichenbalken werden von unten mit LED-Technik beleuchtet) vor. Auch
im Spielbereich seien eine kostengünstige LED-Beleuchtung im Bereich der Spielgeräte
sowie Bodenstrahler (z. B. im Beet-/Baumbereich) punktuell vorgesehen. Im
eingezäunten öffentlichen Spielbereich seien Sitzelemente (Eichenbalken),
Balancierelemente, Korbschaukel, Hangelwald mit Rutsche, Spielhaus mit
Sandspielbereich sowie eine gepflasterte „Bobbicar“-Strecke vorgesehen. Im
Bereich der Spielgeräte sei ein entsprechender Fallschutz vorgesehen. Der öffentliche
Platzbereich unter der Hochstraße werde weiterhin als Parkfläche genutzt und
erhalte zusätzliche Fahrradständer im Zugangsbereich. Dieser Bereich könne
durch entsprechende Absperrungen als Veranstaltungsfläche genutzt werden. Die
Gestaltung stelle ein insgesamt einheitliches Bild mit Bahnhofstraße und
Projekt Familienbande dar. Zurzeit würden die Pflasterarbeiten im
Eingangsbereich durch Fa. Eley durchgeführt. Nach derzeitigem Stand der
Baumaßnahme könne mit einer Fertigstellung dieser Arbeiten in der 12. KW 2013
gerechnet werden. Die Ausschreibungen für die Ausstattung, die Bauarbeiten und
die Bepflanzung würden momentan vorbereitet. Nach derzeitiger Ablaufplanung
solle die Herstellung von Spielbereich und Ausstattung im Juni/Juli 2013
erfolgen. Die Bepflanzungen seien für Herbst 2013 vorgesehen.
Auf Nachfrage von Herrn Kissing zum
erforderlichen Niveauausgleich erläuterte Herr Neunert, dass zwar zwischen auszubauender Fläche und Innenhof
derzeit ein Höhenunterschied von 60 bis 70 cm sei, dieser aber durch
entsprechende Auffüllungen nahezu ausgeglichen werde. Insgesamt entstehe ein
behindertengerechter und barrierefreier Zugang.
Frau Dyduch erkundigte sich,
ob der Spielplatz öffentlich sei.
Daraufhin erklärte Herr Neunert,
dass dies der Fall sei. Nur der hinter der KiTa befindliche Spielbereich sei
nicht öffentlich zugänglich und der KiTa direkt zugeordnet.
Auf Nachfrage von Herrn Kloß
ergänzte Herr Brüggemann, dass der
Träger „Familienbande e.V.“ für die Gestaltung und Unterhaltung der nicht
öffentlichen KiTa-Fläche als Kindergartenträger selbst verantwortlich sei.
Zur Anfrage von Frau Dyduch zur
Ausstattung des öffentlichen Spielbereichs stellte Herr Neunert dar, dass das mit den Spielplatzplanern abgestimmte
pädagogische Konzept alle Spielfunktionen berücksichtige.
Des Weiteren erkundigte sich Frau Dyduch,
ob ein Außenbezug zum Café geschaffen werde.
Dazu führte Herr Neunert aus,
dass dies zum einen durch die Eingangsterrasse mit entsprechender Außenmöblierung
des Cafés erfolgen solle und zum anderen auch ein Zugang zum Spielbereich über
das Café vorgesehen sei.
Entsprechend einer Frage von Herrn Kasperidus
begründete Herr Liedtke das Erfordernis
der Fahrradabstellanlage, auch mit Bezug auf die Nutzung des Familienzentrums.
Die Unterhaltung der öffentlichen Spielfläche obliege der Stadt Kamen –
wie auch bei allen anderen öffentlichen Spielplätzen, erläuterte Herr Liedtke auf Anfrage von Herrn Diederichs-Späh. Dies gelte
insbesondere für die Verkehrssicherungspflicht. Darüber hinaus sei eine Kooperation
mit dem Verein „Familienbande e.V.“ vorgesehen, die sich z. B. um die Reinigung
des Außenbereiches mit kümmern werde.
Mit dem Hinweis auf eine Veranstaltung mit Anwohnern der Bahnhofstraße
der CDU in der vorangegangenen Woche erkundigte sich Herr Diederichs-Späh, mit welchen Maßnahmen eine deutliche Reduzierung
der Verkehre in der Bahnhofstraße erreicht werden und wie die Probleme durch
Radfahrer auf dem Gehweg (Schienenverlauf ließe Bereich irrtümlich als
Radwegeführung erscheinen) gelöst werden solle.
Herr Liedtke erläuterte, dass
die Zufahrt für LKWs – Anlieger ausgenommen – verboten worden sei, die
Verkehrswegweisung Richtung Westicker Straße über die Poststraße sei ausgewiesen.
Diese neuen Wegebeziehungen müssten sich zudem erst bei den Nutzern
verinnerlichen. Er bat darum, die verkehrliche Entwicklung zunächst abzuwarten.
Ein Eingreifen wäre immer noch möglich, sofern dies erforderlich sei. Insgesamt
sei jedoch durch das Durchfahrtsverbot für LKW schon eine Verbesserung eingetreten.
Zur Problematik der Radfahrer auf dem Gehwegbereich habe er bereits in der
Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses im Januar darauf hingewiesen, dass
die Verwaltung das Problem erkannt habe und an einer Lösung arbeite. Auch hier
würden die bekannten Wegeverläufe noch genutzt – ein Umlenken und Umdenken der
Radfahrer solle durch gezielte Maßnahmen erreicht werden.
Zur Anregung von Herrn Diederichs-Späh,
die gesamte öffentliche Platzfläche mit einem Zaun zu versehen, erklärte Herr Neunert, dass durch den Fördergeber u.
a. gefordert worden sei, den Zugang zum Familienzentrum zur Bahnhofstraße hin
zu öffnen und eine „Platzsituation“ zu schaffen. Eine Umzäunung schaffe nicht
gewollte Grenzen.
Herr Standop begrüßte, dass
die Finanzierung der Maßnahme gesichert sei.
Abschließend regte Herr Kissing an,
die durch die Schienenführung erscheinende Suggestion „Radwegeführung“ durch
den Einbau eines Betonelementes optisch zu unterbrechen und somit den Radfahrer
durch das Hindernis auf die Fahrbahn zu leiten. Die Verwaltung erklärte, diese
Anregung mit zu nehmen.
Herr Kloß erkundigte sich
nach der abgezäunten Fläche der KiTa.
Herr Brüggemann erläuterte,
dass grundsätzlich jede KiTa einen abgegrenzten Außenspielbereich gegenüber dem
LWL nachweisen müsse und dieser frei durch den Träger gestaltet werde.