Herr Baudrexl berichtete, dass ein Förderantrag für Radabstellanlagen in Methler gestellt worden sei. Geplant seien überdachte Fahrradständer wie im Bereich des Bahnhofs Kamen. Die Bewilligung liege vor. In Fahrtrichtung Hamm sollen ca. 48 und in Fahrtrichtung Dort­mund ca. 150 Fahrradständer errichtet werden.

 

Ferner stünde ab Frühjahr 2000 ein Container der AWO, der zur Zeit noch in Selm einge­setzt werde, zur Verfügung und könnte am Haltepunkt Methler aufgestellt werden. Die AWO biete an, in den Räumlichkeiten des Containers eine “Außenstelle” der Radstation des Bahnhofs Kamen zu betreiben. Derzeit werde geprüft, an welchem Standort der Container errichtet werden könnte. Hierdurch werde voraussichtlich die Umstellung der ursprünglichen Konzeption notwendig. Die Änderung müsse mit der Bewilligungsbehörde abgestimmt werden. Außerdem sei die Höhe der evtl. Mehrkosten, z.B. Zaun, Ver- und Entsorgungs­anschlüsse, zu prüfen und ggf. eine Nachförderung zu beantragen.

 

Zur Einrichtung eines DB-Pluspunktes für den Haltepunkt Kamen-Methler legte Herr Baudrexl dar, dass die Verwaltung bereits in der Sitzung des Planungsausschusses am 31.05.1999 auf einen gleichlautenden Antrag der CDU-Fraktion einen Sachstandsbericht gegeben habe. Die Verwaltung habe mitgeteilt, dass die Errichtung des DB-Pluspunktes seit geraumer Zeit mit hoher Priorität verfolgt werde und die Forderung nach einer optimierten Ausstattung des Bahnhofes Methler auf Ratsbeschlüsse zum Nahverkehrsplan des ZRL zurückgehe. Der Kreis Unna habe sich in Abstimmung mit der Stadt Kamen bei der Bahn AG dafür eingesetzt, den Bau des DB-Pluspunktes in Methler im Jahr 2000 durchzuführen. Aufgrund der räumlichen Situation am Haltepunkt Methler und der hohen Fahrgastzahlen solle ein DB-Pluspunkt am Bahnhof Methler noch im Jahr 2000 mit vorderster Priorität gegenüber allen anderen potentiellen Standorten im Kreis Unna errichtet werden. Vor­gesehen sei ein DB-Pluspunkt in der Maxi-Version auf der Seite der Hauptlastrichtung Dortmund und zwar auf der DB-eigenen Fläche der heutigen Fahrradabstellanlage.

 

Herr Baudrexl informierte weiter, dass nach Auskunft der Telekom vom gleichen Tage die bisher am Bahnhof Methler vorhandene Telefonzelle beseitigt worden sei, da sie “extrem unwirtschaftlich” gewesen sei. Ein Ersatz sei daher nicht vorgesehen. Die Telekom denke zur Zeit allenfalls über die Einrichtung eines sogenannten Notfalltelefons nach. Diese Notfalltelefone würden z.Z. im Rahmen einer Pilotphase an anderen Standorten getestet. Wenn überhaupt käme daher eine Umsetzung frühestens in 6 Monaten in Betracht. Herr Baudrexl wies darauf hin, dass der geplante DB-Pluspunkt mit einer Notrufsäule ausgestattet sei.

 

Herr Baudrexl ging sodann auf die Zuwegung am Bahnhof Kamen ein und erläuterte, dass dem Betreiber im Zuge der Einrichtung des Service-Stores im Bahnhof Kamen von der DB AG vertraglich zugesichert worden sei, einen der drei Gleiszugänge zu sperren. Es handele sich um den Zugang zwischen Radstation und dem Wohnhaus. Der Betreiber des Service-Stores trage mit hohen Eigen-Investitionen das betriebliche Risiko, das durch diese Maß­nahme gemindert werden solle. Ohne die Sperrung dieses Gleiszuganges hätte kein Betreiber für den Kamener Bahnhof zur Verfügung gestanden. Von den verbliebenen zwei Gleiszugängen sei ein Zugang rollstuhlgerecht und führe nicht durch das Gebäude. Darüber hinaus stehe für Kunden der Radstation ein direkter Zugang zum Gleis durch das Fahrrad­parkhaus zur Verfügung. Nach Auskunft der DB AG könne aufgrund der vertraglichen Bindung der gesperrte Gleiszugang nicht mehr geöffnet werden. Eine Zustimmung des Betreibers sei zur Zeit auch deshalb nicht zu erwarten, da nach seiner Aussage der Umsatz bislang hinter den Erwartungen liege. Seitens der VKU sei die DB AG ebenfalls aufgefordert worden den Gleiszugang zu öffnen, um die Übergangszeiten Bahn/Bus zu verkürzen und somit mehr Anschlusssicherheit zwischen Bus und Bahn zu erreichen.

 

Herr Kissing zeigte sich erfreut darüber, dass die Errichtung des DB-Pluspunktes am Bahnhof Methler mit vorderster Priorität erfolgen solle. Da der DB-Pluspunkt eine Telefon­zelle vorsehe, könne damit auch die Versorgungslücke, die durch den Abbau der Telefon­zelle entstanden sei, geschlossen werden.

 

Frau Schneider fragte, ob es Aussagen über eine Vertragsänderung oder eine Änderung der Vertragslaufzeit zwischen der DB AG und dem Betreiber gebe. Ferner wies sie auf evtl. Schwierigkeiten bei einer Realisierung des Zuganges von Südkamen aus hin.

 

Die Problematik bei einem weiteren Zugang sei mit der DB AG angesprochen worden, sagte Herr Baudrexl. Hier ergebe sich jedoch eine völlig neue Situation.

 

Herr Bremmer regte an, einen Kompromiss zu finden. Denkbar seien z.B. bewegliche Hindernisse.

 

Die Ausführungen von Herrn Baudrexl, insbesondere hinsichtlich der Priorität des DB-Pluspunktes für den Haltepunkt Methler, wurden von Herrn Stahlhut begrüßt. Die Forderung seiner Fraktion nach einem Telefon werde auch erfüllt. Zu behandeln sei noch die Standort­frage für die Fahrradstation.

 

Herr Hupe ergänzte, dass viele Methleraner mit der Taktausdünnung im derzeitigen Fahr­plan unzufrieden seien. Seitens des zuständigen Ministers sei aber der Hinweis auf eine Linienverdichtung und den Einsatz von verbessertem Waggonmaterial gekommen. Gespräche mit dem ZRL werden geführt. Durch die Taktausdünnung entstünden Probleme mit der Infrastruktur am Bahnhof Kamen, da die P+R – Plätze nicht ausreichten.

 

Abschließend teilte Herr Baudrexl mit, dass neben dem DB-Pluspunkt mit dem Kreis Unna und dem ZRL noch andere Maßnahmen, die aber noch nicht so konkret seien, diskutiert würden. Dies sei z.B. die Erweiterung der zu schmalen Bahnsteige und Maßnahmen gegen Gleishopper. In Zusammenarbeit mit dem Kreis Unna sei vorgesehen, im Bereich des Bahn­hofs Kamen Überwachungskameras zu installieren. Überwacht werden sollen die Bahn­steige, die Unterführung zwischen dem Gleis 1 und 3/4, der Bahnhofsvorplatz/Busbahnhof sowie die Unterführung Unnaer Str./Poststr. Zusätzlich zu den Kameras soll auf den Bahn­steigen je eine Notruf/Info-Säule installiert werden. Kameras und Notruf/Info-Säulen erhielten Anschluss an die Sicherheit, Service & Sauberkeit-Zentrale im Dortmunder Hauptbahnhof. Die Anschaffungskosten sollen über einen Förderantrag finanziert werden. Antragsteller werde voraussichlich die DB AG sei. Der Kreis Unna habe zugesagt, für zunächst 5 Jahre den Betrieb der Anlage sicherzustellen. Eine Abstimmung zwischen den Beteiligten solle in der nächsten Sitzung der Ständigen Kommission ÖPNV am 19.11.1999 erfolgen. Im Anschluss an diesen Termin solle die Anzahl der notwendigen Kameras festgelegt und die detaillierte Kostenhöhe ermittelt werden.

 

Herr Kissing sah den Hinweis auf das verbesserte Waggonmaterial als wichtig an. Leider würden die Einrichtungen immer wieder durch Vandalismus zerstört. In diesem Zusammen­hang sprach Herr Kissing die Unterschriftenliste für ein noch saubereres Kamen an, die am gleichen Tage Herrn Bürgermeister Erdtmann überreicht worden sei.

 

Sauberkeit und Vandalismus seien zwei Dinge betonte Herr Hupe. Dem Vandalismus könne durch soziale Integration begegnet werden.

 

Herr Klein bezeichnete die soziale Integration sicherlich als den besten Weg. Die Sozial­wissenschaftler belegten aber, dass nicht alle Menschen integrierbar seien. Der Bodensatz der Menschheit sei nur durch Strafmaßnahmen belehrbar.

 

Seine beruflichen Erfahrungen hätten gezeigt, so Herr Hupe, dass es durch soziale Inte­gration möglich sei, Sachbeschädigungen zu minimieren. Durch Unterschriftenlisten seien Probleme allerdings nicht zu lösen.

 

Herr Bremmer begrüßte seitens der F.D.P.-Fraktion alle angesprochenen Maßnahmen für Methler. Vom Bodensatz der Menschheit zu sprechen hielt er an einem 9. November für besonders unangemessen.