Beschluss:

 

Die Verwaltung wird beauftragt, bei den Kindertageseinrichtungen, Grund- und weiterführenden Schulen den Bedarf für die Einführung einer Jungenförderung abzufragen und das Ergebnis in einer der nächsten Sitzungen des Jugendhilfeausschusses einzutragen. In dieser Sitzung ist dann auch über die Entwicklung eines bedarfsgerechten Konzepts zur Umsetzung einer Jungenförderung in Kamen zu entscheiden.


Abstimmungsergebnis: bei 3 Ja-Stimmen mit Mehrheit abgelehnt


Frau Scharrenbach verdeutlichte, wie bereits in dem Antrag der CDU-Fraktion beschrieben, die Notwendigkeit einer Jungenförderung in Kamen. Für Mädchen gebe es im Stadtgebiet schon viele entsprechende Angebote; eine spezielle Jungenförderung bestehe allerdings nicht. Frau Scharrenbach wiederholte den Beschlussvorschlag der CDU-Fraktion, in dem die Verwaltung beauftragt werde, den Bedarf für die Einführung einer Jungenförderung abzufragen und das Ergebnis in einer der nächsten Sitzungen des Jugendhilfeausschusses einzutragen.

 

Herr Güldenhaupt unterstrich, dass es nötig und wichtig sei, Jungenförderung durch qualifizierte männliche Mitarbeiter zu betreiben. Aufgrund vieler gesellschaftlicher Problemstellungen fehle es den Jungen häufig an männlichen Bezugspersonen.

Aber er wies auch darauf hin, dass in der offenen Jugendarbeit viele Jungen angesprochen würden. Dort gebe es männliche Ansprechpartner, die bereits viel, im Rahmen ihrer Möglichkeiten, speziell für Jungen anbieten. Bei entsprechendem Bedarf sollen die Schulen stärker involviert werden. Die geschilderte Problematik sei bekannt, aber das von der CDU-Fraktion gewünschte Konzept schwer umsetzbar und zu aufwendig.

 

Herr Klanke führte an, dass die SPD-Fraktion dem Antrag nicht zustimmen werde. Zum Einen bedeute dies eine zusätzliche Arbeitsbelastung für die Verwaltung, zum Anderen sei dies innerschulische Angelegenheit. Werde Bedarf in den Schulen erkannt, würden entsprechende Angebote und Maßnahmen durchgeführt.

 

Frau Möller machte darauf aufmerksam, dass es grundsätzlich zu wenig männliches Fachpersonal gebe. Viele Kinder wachsen zudem ohne männliche Bezugsperson auf. Frau Möller stellte heraus, dass der Bedarf vorhanden sei, aber es nicht notwendig sei, ein stadtweites Konzept zu entwickeln. Dem Antrag der CDU werden Bündnis 90 / Die Grünen nicht zustimmen.

 

Frau Scharrenbach äußerte ihr Entsetzen über die Einstellungen der Fraktionen und der Verwaltung. Sie hielte die Abfrage für notwendig, da die Schulen über erhöhten Bedarf berichten. Ferner werde für Mädchen eine Vielzahl an geschlechterspezifischen Projekten angeboten, ohne vorher festzustellen, ob der Bedarf überhaupt bestünde.

 

Herr Klanke erklärte, dass, wenn die Problematik bestehe, ein Konzept seitens der Träger erarbeitet werde und dann ggf. der Fachbereich angesprochen und entsprechende Hilfe eingeholt werde. Die Erkenntnis bei Problemfällen komme direkt vor Ort und nicht weil der Fachbereich den Bedarf abgefragt habe.

 

Frau Möller erfragte, was eine Bedarfsabfrage und ein vorgegebenes Konzept für Nutzen bringe, wenn der Bedarf direkt vor Ort erkannt werde und entsprechend gehandelt werde. Frau Möller habe, in Ihrer Funktion als Einrichtungsleiterin, den Fachbereich bei entsprechenden Problematiken nicht eingeschaltet, da die Einrichtung selbst ein Konzept erarbeitet habe.