Herr Baudrexl gab eine Analyse zu dem vorgelegten Energiebericht, der als Informationsinstrument für die Produktverantwortlichen und die Kommunalpolitiker zu verstehen sei. Neben dem Aspekt der Kostenreduzierung spiele der Klimawandel und der Verbrauch von Ressourcen unter ökologischen Gesichtspunkten eine große Rolle. Gleichzeitig würden auch Verbrauchsentwicklungen bei den kommunalen Liegenschaften skizziert. Darüber hinaus stelle der Bericht ein ergänzendes Zahlenwerk zum NKF-Berichtswesen dar. Es sei beabsichtigt, den Energiebericht zu einem Gebäudebericht weiterzuentwickeln.

Er wies darauf hin, dass die Verbräuche der Jahre 2000 bis 2006 witterungsbereinigt seien, um vergleichbare Werte zu haben. Des weiteren habe man einige Schulgebäude und Sporthallen aufgrund der baulichen Beschaffenheit nicht getrennt erfassen können. Neben den Wärme- und Energiekosten seien auch CO²-Emissionen berücksichtigt worden.

Zum Thema Energiesparcontracting führte Herr Baudrexl aus, dass Maßnahmen, die gemeinsam mit den GSW realisiert worden seien, ebenfalls in den Bericht mit aufgenommen wurden. Insoweit liefere der Energiebericht einen Sachstand zu dem von der CDU gestellten Antrag. Generell seien Energiesparcontractings jedoch anlassbezogen und würden bei anstehenden Heizungsanlagesanierungen geprüft. Als aktuelles Beispiel nannte er das Feuerwehrgerätehaus in Südkamen, für das gemeinsam mit den GSW ein Contracting erarbeitet wurde. Weitere Maßnahmen seien angedacht.

Herr Baudrexl warnte davor, lediglich Verbrauchswerte zu beurteilen und Betriebs- und Nutzungszeiten bei der Analyse zu einzelnen Gebäuden unberücksichtigt zu lassen.

Es sei geplant, qualifizierte Energiepässe für die kommunalen Liegenschaften erstellen zu lassen, die auch öffentlich einsehbar sein sollen.

 

Frau Dyduch stellte für SPD-Fraktion fest, dass der Energiebericht eine gute Arbeitsgrundlage darstelle. Es werde deutlich, welch wichtige Rolle die Kosten der einzelnen Energieverbräuche für die Bewertung der kommunalen Liegenschaften spielten. Mit dem Bericht verbinde sie die Hoffnung, dass unter ökologischen Gesichtspunkten das Bewußtsein, Energie zu sparen mit dem Ziel der Kostenkompensierung, geschärft werde.

 

Herr Kühnapfel begrüßte den von der Verwaltung vorgelegten Energiebericht. Er sehe in dem Zahlenwerk eine gute Steuerungs- und Entwicklungsbasis. Jedoch fehle seiner Meinung nach ein Bericht zum städtischen Fuhrpark im Hinblick auf den CO²-Ausstoß der einzelnen Fahrzeuge. Er bezog sich dabei auf einen Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Es sei wünschenswert, entsprechende Angaben durch die Verwaltung zu bekommen.

 

Herr Baudrexl entgegnete, dass sich seit seinem Bericht im Planungs- und Umweltausschuss am 15.03.2007 keine Veränderungen bei den städtischen Fahrzeugen ergeben hätten. Unabhängig davon würden bei Neuanschaffungen der jeweilige Verbrauch und CO²-Ausstoß berücksichtigt.

 

Herr Kissing führte aus, dass beim Vergleich der einzelnen Verbräuche Spitzen erkennbar seien. Er bezog sich dabei auf das Feuerwehrgerätehaus in Südkamen, wo der Wasserverbrauch von ca. 150 l/m³ auf ca. 350 l/m³ zugenommen hätte. Er hinterfragte, ob aus dem jetzt vorliegenden Zahlenwerk bereits Konsequenzen gezogen wurden und, ob der Energiebericht unter fachlicher Begleitung von z. B. Ingenieursbüros zustande gekommen sei.

 

Zu den aufgeworfenen Fragen erwiderte Herr Baudrexl, dass der Bericht selbst erarbeitet wurde. Der sich daraus ergebene Handlungsbedarf werde zukünftig bei anstehenden Bau- bzw. Sanierungsmaßnahmen berücksichtigt.

 

Ihm sei aufgefallen, so Herr Grosch, dass einige Kennwerte erheblich voneinander abweichen würden. Er bat gegebenenfalls um Klärung.

 

Unterschiedliche Verbräuche ließen sich, so Herr Baudrexl, an vielen Stellen durch eine differenzierte Nutzungsabhängigkeit erklären. Er wies nochmals darauf hin, dass nicht allein nur Verbrauchswerte aussagekräftig sein, vielmehr müsse immer auch die Nutzungsintensität der einzelnen städtischen Gebäude und Einrichtungen zugrunde gelegt werden.

 

Herr Knop erkundigte sich, ob neben den städtischen Gebäuden u.a. auch Spielplätze und Ampelanlagen überprüft und ausgewertet wurden.

 

Dem stimmte Herr Baudrexl zu. Zur weiteren Beratung schlug er vor, den Energiebericht im nächsten Jahr als Tagesordnungspunkt im Planungs- und Umweltausschuss vorzusehen.

 

Herr Kissing sah in der vorgelegten Datensammlung einen ersten Schritt zur Erfassung energetischer Verbrauchswerte sämtlicher kommunaler Einrichtungen. Jedoch erwarte er weitere Schritte, insbesondere eine energiewirtschaftliche Bewertung mit anschließender Prioritäten- und Investitionsrahmenfestlegung. Somit sei mit dem Energiebericht nur ein Teil des Antrages der CDU-Fraktion zum Thema Energiesparcontracting umgesetzt.

 

Herr Baudrexl erwiderte, dass der Energiebericht unabhängig vom CDU-Antrag zu sehen sei. Mit dem Antrag sei eine Prüfung, dass bei neuen Maßnahmen Energiesparcontracting umzusetzen sei, verbunden gewesen. Als Beispiel nannte er den Bau des Feuerwehrgerätehauses in Südkamen, bei dem ein Contracting mit den GSW eingegangen wurde.

 

Herr Hupe bemerkte ergänzend, dass auch Ressourcen erforderlich sein müßten, um entsprechende Maßnahmen umsetzen zu können.

 

Herr Baudrexl führte weiter aus, dass der Energiebericht u.a. dazu diene, Schwachstellen heraus zu kristallisieren, die dann seitens der Verwaltung schwerpunktartig abgearbeitet würden mit dem Ziel, qualifizierte Energieausweise ausstellen zu lassen.

 

Für ihn sei, so Herr Kissing, das Thema Energieeinsparmaßnahmen bei städtischen Gebäuden noch nicht abgeschlossen und müsse weiter beraten werden.

 

Herr Baudrexl gab zu bedenken, dass in den letzten Jahren die Personaldecke immer mehr ausgedünnt wurde, wichtige Aufgaben seien trotzdem umgesetzt worden. Diesen Aspekt sollte man bei den Anforderungen an die Verwaltung berücksichtigen.