Beschluss:

 

Der Jugendhilfeausschuss der Stadt Kamen beauftragt die Stadtverwaltung Kamen zu über­prüfen, welche Möglichkeiten es zum Ausbau der Betreuungszeiten von Kindern in den Kinder­tagesstätten nach Bedarfsermittlung mit den Trägern in Kamen gibt. Über die Prüfergebnisse ist der Jugendhilfeausschuss zeitnah zu informieren.


Abstimmungsergebnis: mehrheitlich angenommen


Frau Mann erläuterte den Antrag der SPD-Fraktion zum Ausbau der Betreuungszeiten von Kindern in Kindertageseinrichtungen.

Die derzeitigen Betreuungszeiten von 7.00 – 16.00 Uhr reichten nicht mehr aus, da sich die Lebensumstände der Familien änderten und somit über eine Verlängerung der Randzeiten nachgedacht werden müsse. Die Träger hätten in gemeinsamen Gesprächen bereits ihr Interesse signalisiert.

 

Frau Möller äußerte Verwunderung über den vorliegenden Antrag aufgrund der bevorstehenden Einführung des KiBiz und der damit verbundenen Neuausrichtung der Betreuungszeiten.

Außerdem böten einige Träger bereits eine Randzeitenbetreuung an.

Die Erfahrungen hätten gezeigt, dass es sich häufig nur um einen vereinzelten Bedarf handele.

Hierfür eine Randzeitenbetreuung zu ermöglichen, entspräche jedoch nicht den betriebswirt­schaftlichen Grundsätzen, nach denen auch eine Kindertageseinrichtung arbeiten müsse.

 

Sie regte an, den Antrag zurückzustellen und darüber zu entscheiden, sobald die Ergebnisse aus der angekündigten Elternbefragung zu den Betreuungszeiten nach KiBiz vorlägen.

 

Frau Scharrenbach erklärte, dass ihre Fraktion grundsätzlich konform gehe mit dem Antrag der SPD-Fraktion, jedoch regte auch sie an, erst über den Antrag zu entscheiden, sobald die Ergeb­nisse der beabsichtigten Elternbefragung vorlägen. Die letzte Elternbefragung im Jahre 2005 hätte keinen größeren Bedarf an Randzeitenbetreuung ergeben.

 

Frau Mann entgegnete, dass alle Träger in den gemeinsamen Gesprächen Bedarf für eine Randzeitenbetreuung angemeldet hätten. Kreisweit gebe es bereits vielfältige Betreuungs­modelle z.B. an Samstagen, so dass man aufgrund der Aktualität diesen Antrag formuliert habe.

 

Frau Scharrenbach unterstrich nochmals, zunächst die angekündigte Bedarfsabfrage der Verwaltung abzuwarten und auf Basis dieser Zahlen zu schauen sei, wo der Betreuungsbedarf hingehe.

 

Frau Möller fügte nochmals hinzu, dass das Angebot zur Randzeitenbetreuung in einigen Einrichtungen in Kamen bereits bestehe und dass es sich erfahrungsgemäß nur um Einzelfälle handele, für die eine Finanzierung nicht rentabel sei und nur über einen Tagesmüttereinsatz ermöglicht werden könne.

 

Herr Kampmann merkte an, dass sich im Bereich der Schulen ein ähnliches Problem abzeichne. Man könne jedoch aus organisatorischen Gründen nicht jeder Individualität nachgehen.

 

Herr Klanke erklärte, man müsse prüfen, ob es Einzelfälle gebe, in denen durch eine weiter­gehende Kooperation Abhilfe geschaffen werden könne. Es seien Überlegungen mit den Trägern anzustellen, um im Bedarfsfall flexibel reagieren zu können.

 

Herr Brüggemann regte an, den Prüfauftrag aufgrund der fachlichen Diskussion anzunehmen und den Auftrag um die Bedarfsabfrage zu erweitern. Er formulierte eine Vorstellung, die Ein­richtungen in den Randzeiten zu öffnen und nebenamtliches Personal einzusetzen, während­dessen das fachlich qualifizierte hauptamtliche Personal nur zu den offiziellen Betreuungszeiten eingesetzt werde. Es dürfe jedoch bei diesen Angeboten keine Konkurrenz zu den Arbeits­tableaus der Träger entstehen. Im Übrigen werde auch die Stadtteil- oder Stadtvernetzung zu prüfen sein, womit dann auch die betriebswirtschaftlichen Hinweise von Frau Möller beleuchtet würden.

 

Frau Dyduch ergänzte daraufhin den Antrag der SPD-Fraktion und bat anschließend um Abstimmung über den neu formulierten Antrag.