Herr Sauerwein referierte zum vorliegenden Gesetzentwurf und stellte die wesentlichen Ände­rungen in der künftigen Finanzierung der Kindertageseinrichtungen anhand einer PowerPoint-Präsentation dar, die als Anlage zum Protokoll beigefügt ist.

 

Eine der wesentlichen Änderungen des KiBiz ist die Einführung von Kind- bzw. Gruppen­pauschalen. Derzeit bedeuteten steigende Kosten in den Kindertageseinrichtungen auch steigende Zuschüsse. Künftig seien Schwankungen in der Demografie stärker zu spüren, da bei Gruppenunterschreitungen ab 2 Kindern Kindpauschalen abgezogen würden.

Dennoch biete das KiBiz eine Chance, aus den starren Strukturen des GTK auszubrechen.

 

Derzeit sei die Finanzierung der Kindertageseinrichtungen auf durchschnittlich 35 Stunden pro Woche Betreuungszeit ausgelegt. Die Einführung der Pauschalen bedeute auch einen mög­lichen Personalabbau wegen älterem und somit teurerem Personal in den Einrichtungen.

 

Die besondere Schwierigkeit liege u.a. bei der Festlegung der benötigten Betreuungszeiten, da dies insbesondere von den zukünftigen Elternbeiträgen abhängig sei.

 

Herr Sauerwein sprach die Empfehlung aus, bei der Bemessung der Elternbeiträge ein beson­deres Augenmerk auf die Betreuungszeit von 35 Std. pro Woche zu legen und diese Zeit finanziell besonders attraktiv zu gestalten.

 

Frau Dyduch dankte Herrn Sauerwein für seinen Vortrag und versicherte, dass die gute Zusammenarbeit mit den Trägern der Kindertageseinrichtungen eine Chance sei, die bevor­stehenden schwierigen Aufgaben zu meistern.

 

Herr Brüggemann unterstrich ebenfalls, dass allen eine schwere Aufgabe bevorstehe, vor allem auch im Hinblick auf die anstehenden Haushaltsberatungen für das Jahr 2008.

 

Derzeit habe die Stadt Kamen die Trägeranteile der kirchlichen Träger durch freiwillige Leis­tungen bereits auf 10 % gesenkt. Die Verwaltung schlage vor, auch zukünftig die Trägeranteile bei 10 % festzuschreiben. Dies sei aufgrund der guten Arbeit der Träger angemessen und vor dem Hintergrund der Vereinbarungen sachgerecht.

 

Er erklärte außerdem, dass er froh sei, wenn das Land die Elternbeiträge einheitlich fest­schreiben würde. Ansonsten sei eine kreisweite Harmonisierung der Elternbeiträge anzustreben. Hierzu gebe es erste Tendenzen aus gemeinsamen Gesprächen.

 

Herr Brüggemann kündigte eine Testabfrage zu den gewünschten Buchungszeiten in zwei Kindertageseinrichtungen nach der Sommerpause an. Diese Elternabfrage soll erste Einschät­zungen der zukünftig gewünschten Betreuungszeiten liefern und den Haushaltsplanungen für 2008 dienen.

 

Abschließend teilte er mit, dass sich aufgrund der demografischen Entwicklung und der flexiblen Schuleingangsphase mögliche freie Plätze in den Kindertageseinrichtungen ergeben. Ziel sei es jedoch, die Gruppen in der Anzahl möglichst zu erhalten und frei werdende Kapazitäten für U3-Angebote zu nutzen.