Beschluss:

 

Dem Vorschlag der Verwaltung zur Durchführung des Jazzfrühschoppens 2022 mit der Seatown Seven Hot Jazzband am 04.09.2022 auf dem Sprachhof Wasserkurl (ehem. Hofanlage Kalthoff) wird zugestimmt.

 

 


Abstimmungsergebnis: Bei 5 Enthaltungen einstimmig angenommen


Frau Schneider teilte mit, dass ihre Fraktion keine Einwendungen gegen die zu beschließende Band habe, sie möchte jedoch anführen, dass man die Stadt Kamen ungern mit dem neuen Betreiber der Hofanlage in Verbindung sehen wolle. So diene der Hof mit seinen neuen Bewohnern als Zuhause des Vereins der deutschen Sprache. Und setze man sich ein wenig intensiver mit den Grundlagen und Veröffentlichungen dieses Vereins auseinander, könnte man den Eindruck gewinnen, dass der Verein politisch in der „rechten“ Ecke zu sehen sei. Und die Stadt solle vorsichtig sein, solche Institutionen mit Kulturveranstaltungen nicht „hoffähig“ zu machen. Sie wolle daher die Verwaltung bitten, diese Veranstaltung im nächsten Jahr nicht mehr für den Sprachhof zu planen.

 

Herr Heidler regte an, dieses Thema in den Fraktionen zu besprechen.

 

Frau Peppmeier erläuterte, dass die Verwaltung die Situation ebenfalls aufmerksam beobachte, man aber die Besitzer der Hofanlage und die Veranstaltung als solche durchaus getrennt sehe. Man werde jedoch ohnehin in den nächsten Jahren eine Neugestaltung des Jazzevents planen, da die Besucherzahlen zuletzt rückläufig waren.

 

Herr Goerke schloss sich der Kritik der Grünen an. Er wolle das Konzert an dem Tag zwar nicht blockieren, werde sich jedoch bei der Abstimmung enthalten.

 

Auch Frau Schneider kündigte an, dass man sich aus diesen Gründen bei der Stimmabgabe enthalten werde.

 

Herr Eisenhardt merkte an, dass er ohne tiefergehende Recherchen diese genannten Ansichten nicht teilen wolle. Er befand, dass es ja durchaus eine anerkennenswürdige Thematik sei, sich mit der deutschen Sprache auseinander zu setzen, wie es der Verein mache. Heutzutage werde seiner Meinung nach zu viel verenglischt oder es würden einfach – so wie bei jungen Menschen – neue Sprachformen gebildet.

Die CDU werde sich daher der Stimme nicht enthalten, da sie das Konzert als solches sehe und keine die Stimmabgabe beeinflussenden Informationen zu dem Verein vorliegen habe.

 

 

Als Germanist wolle Herr Heidler gerne Absichten zur Sprachpflege unterstützen. Werde dieses Vorhaben aber mit rechten Tendenzen durchsetzt, müsse man dem Verein selbstverständlich eine andere, äußerst kritische Beachtung schenken.

 

Frau Peppmeier wies jedoch darauf hin, dass dieser Standort nicht alleine wegen der wunderschönen Örtlichkeit gewählt wurde, vielmehr aufgrund der unmittelbaren Nähe des Hofes zur mitveranstaltenden Freiwilligen Feuerwehr. So ist die Regelung auch seit vielen Jahren in Südkamen bzw. Heeren.

 

Frau Liedtke erklärte, dass man von einer Rechtsausrichtung des Vereins so noch nicht viel gehört habe, man werde sich jedoch zukünftig genauer mit der Institution auseinandersetzen.

Da auch die SPD unter den gegebenen Voraussetzungen die Veranstaltung nicht blockieren wolle, werde man der Veranstaltung zustimmen.

 

Frau Gerdes bat um Information, wie viele Personen dem Verein angehörten.

 

Frau Peppmeier teilte mit, dass es sich um ein bundesweit arbeitendes Netzwerk handele, in Wasserkurl lediglich ein Teil der Geschäftsführung ihren Sitz habe.

 

Den Tagesordnungspunkt abschließend, bat Herr Heidler die Fraktionen noch einmal, den Verein unter Beobachtung zu halten und untereinander im Austausch zu bleiben.