Sitzung: 19.09.2019 Planungs- und Straßenverkehrsausschuss
Vorlage: 090/2019
Beschlussempfehlung:
Der Planungs- und Umweltausschuss empfiehlt dem Rat Mittel
für die Umsetzung von Maßnahmen aus dem beschlossenen Klimaschutzteilkonzept
Nahmobilität bereitzustellen und eine Ergänzung personeller Kapazitäten bei
der Stadtverwaltung zu prüfen. Die abschließenden Entscheidungen über die
Bereitstellung von Haushaltsmitteln und die Einrichtung von Stellen erfolgen
im Zuge der Beratungen und Beschlussfassungen zum Haushalt 2020.
Abstimmungsergebnis: bei 1 Enthaltung einstimmig angenommen
Zunächst
erteilte Herr Lipinski Herrn Kissing
vom ADFC das Wort, um dem Antragsteller Gelegenheit zur Begründung des Antrages
zu geben.
Herr Kissing erläuterte, dass der Antrag im
Rahmen von zwei Gruppendiskussionen des ADFC entstanden sei. Zielsetzung sei
es, das Nahmobilitätskonzept zu unterstützen und zu unterstreichen, dass sich
die Investition in „Nahmobilität“ lohne. Zur Stärkung des Fußgänger- und
Radverkehrs sei es von wesentlicher Bedeutung, eine entsprechende Infrastruktur
anzubieten. Die Details seien der Begründung des Antrages zu entnehmen. Zudem
seien verschiedene Punkte noch weiter zu diskutieren. Beispielhaft nannte er
die Öffnung der Fußgängerzone für den Radverkehr unter Berücksichtigung der
Bedarfe der Fußgänger oder der Gegebenheiten, wie z.B. Wochenmarkt. Im Bereich
vor dem Extrablatt werde dies schon problemlos praktiziert. Im Bereich von
Investitionen bestünde sicherlich die Problematik von langen
Planungszeiträumen, z.B. durch die geringen Kapazitäten in Planungsbüros. Für
kurzfristige Verbesserungen gebe es aber auch gute Möglichkeiten, wie z. B. das
Aufbringen von Schraffuren oder Piktogrammen. Insgesamt beurteilte er die vorliegende
Beschlussvorlage als konsensfähig für den ADFC.
Herr Dr. Liedtke wies darauf hin, dass
letztlich der Rat über Personal- und Mittelbereitstellung entscheide. Obwohl in
Kamen schon viel zur Stärkung der Nahmobilität getan worden sei, sei noch ein
hoher Handlungsbedarf gegeben. Die Arbeit des ADFC sei für die Förderung der
Nahmobilität auch von besonderer Bedeutung.
Seine Fraktion
habe sich intensiv mit dem Nahmobilitätskonzept auseinander gesetzt, erklärte
Herr Kasperidus. Viele Aspekte und
konkrete Vorschläge aus der Anregung des ADFC sollen in seiner Fraktion
aufgegriffen und intensiv diskutiert werden. Es sei aber zu berücksichtigen,
dass durch die Finanzlage der Kommune und den Haushalt Zwangspunkte gesetzt
würden. Die SPD-Fraktion werde die Beschlussvorlage in Gänze unterstützen.
Für die
CDU-Fraktion erklärte Herr Diedrichs-Späh
auch die Zustimmung zur Beschlussvorlage, wobei auch er das Problem der
Mittelbegrenzung für die Maßnahmenumsetzung sehe. Er appellierte dafür, eine
vernünftige Terminplanung aufzustellen und die angegebenen Umsetzungszeiträume
möglichst einzuhalten.
Frau Dörlemann begrüßte es, dass bei fast
allen Fraktionen Konsens in dieser Sache vorherrsche. Sie merkte an, dass die
Zuwegung zum RS 1 auch aus kommunalen Mitteln zu finanzieren sei. Im Haushalt
seien auf jeden Fall Mittel für die Umsetzung des Nahmobilitätskonzeptes zu
berücksichtigen.
Frau Schaumann erklärte, dass sie von einer
Umsetzung der Maßnahmen des Nahmobilitätskonzeptes entsprechend der
vorliegenden Beschlusslage ausgehe und eine gesonderte Beschlussfassung
eigentlich obsolet sei. Sie gehe auch davon aus, dass die personellen
Kapazitäten bereits berücksichtigt worden seien. Aus den genannten Gründen
werde sie sich bei der Beschlussfassung enthalten.
Herr Diederichs-Späh erkundigte sich, wann
ein Konzept für Fahrradabstellanlagen in den Stadtteilen zur Umsetzung käme.
Dazu führte Herr
Breuer aus, dass zunächst das
Fahrradabstellanlagenkonzept für Kamen-Mitte realisiert werden soll. Der 1.
Bauabschnitt befinde sich in der Umsetzung. Zudem würden bei der Umsetzung
aktueller Baumaßnahmen, wie z. B. bei der Umgestaltung der Ortsmitte in
Heeren-Werve, Fahrradabstellmöglichkeiten im Rahmen der Planung mit
berücksichtigt. Es sei auch geplant, den Bahnhof Methler noch zu thematisieren.