Beschluss:

 

Der Jugendhilfeausschuss beschließt die Übernahme der Gründungskosten für die Aufstellung der Container auf dem Gelände der Feuerwehr in Wasserkurl samt der erforderlichen An­schlusskosten.

 


Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen


Frau Kappen erläuterte ausführlich die Beweggründe, die letztlich zu den Ausbauplänen der Kindertageseinrichtung „Brausepulver“ geführt hätten und stellte anhand einer Präsentation die Lagepläne, die Übergangslösung sowie die Grundrisse des Neubaus vor. Im Rahmen der örtlichen Jugendhilfeplanung würde es als erforderlich erachtet, auch im Sozial­raum Kamen-Methler/Wasserkurl weitere Betreuungsplätze für Kinder im Alter bis zum Schul­eintritt zu schaffen. Die Kita „Brausepulver“ sei ein Investorenmodell. Hierzu würde das Ge­bäude vollständig abgerissen werden, um an gleicher Stelle einen Neubau zu errichten, der dann zeitgemäßen Anforderungen gerecht werde. Der Investor würde dann das Gebäude an den Träger langfristig vermieten. Im Zuge des Neubaus sei geplant, die bisher zweigruppige Einrichtung um zwei weitere Gruppen zu erweitern. 

Während der Bauphase müsse eine Übergangslösung für die Kinderbetreuung geschaffen werden. Daher sei beabsichtigt, auf dem direkt an die Kita grenzenden Freigelände, Container für drei Gruppen aufzustellen. Sie betonte, dass die dargestellte Containerlösung auch mit dem Landesjugendamt abgestimmt sei. Diese Übergangsmöglichkeit biete wesentliche Vorteile in mehrfacher Hinsicht. Es könnten kurzfristig, bereits zum Beginn des kommenden Kindergarten­jahres 2018/2019, zusätzliche Kita-Plätze zur Verfügung gestellt werden. Zudem würde die Betreuung am bekannten Standort mit Nutzung des Kita-Außenspielgeländes erfolgen. Auch der Träger profitiere von einer schrittweisen Erweiterung der Kita, beispielsweise in den Bereichen Personal und Organisation.

 

Der Neubau sei gemeinsam mit dem Architekten und dem Bauträger in Absprache mit dem Träger konzipiert worden. Eine Besonderheit sei der angelegte Bürger-Saal, der von den Bür­gerinnen und Bürgern, ortsansässigen Vereinen oder Institutionen für gemeinschaftliche Zwecke oder kleinere Veranstaltungen genutzt werden könnte. Der Zugang erfolge direkt über das Foyer und könne daher unabhängig vom Kita-Betrieb genutzt werden. Die Anmietung erfolge über den Träger, dieser vereinnahme auch die Saalmiete. Aufgrund der besonderen Situation im Ortsteil wurde der Wunsch nach einem Gemeinderaum von mehreren Seiten an sie herangetragen, auch, weil die verbliebenen zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten an deren Kapazitäts­grenzen stößen.

 

Die Gestaltung des zweigeschossigen Neubaus wurde anschaulich anhand mehrerer Pläne verdeutlicht. Der Baumbestand auf dem Außengelände bleibe weitestgehend erhalten.

Ferner sei geplant, die Eltern und Anlieger ausführlich über die Pläne zu informieren.

 

Herr Stalz erkundigte sich nach den Vorteilen eines Investorenmodells.

 

Frau König antwortete, dass bei einem Investorenmodell in der Regel keine Fördermittel bean­tragt würden. Hinsichtlich der diversen Förderprogramme müsse beachtet werden, dass aus­schließlich zusätzliche Plätze förderfähig sind. Hierbei müsse zudem eine Kostendifferenzierung hinsichtlich der u3- und ü3-Plätze vorgenommen werden. Diese recht verwaltungsintensiven Bearbeitungsvorgänge würden bei einem Investorenmodell entfallen. Zudem fallen für den Trä­ger bzw. die Stadt Kamen keine Investitionskosten für die Baumaßnahme an, da lediglich eine Miete an den Investor gezahlt werde. Die Kaltmiete würde durch die KiBiz-Zuschüsse refinan­ziert.

 

Frau Klanke wies auch auf den damit verbundenen Personalaufwand hin.

 

Herr Stalz hob positiv hervor, dass der städtische Haushalt durch das Investorenmodell nicht belastet werde.

 

Herr Eisenhardt stellte für die CDU-Fraktion die Zustimmung zu den Beschlussvorlagen in Aussicht. Er befürworte das zukunftsorientierte Ausbaumodell für Methler/Wasserkurl auch im Hinblick auf die steigende Geburtenrate. Die geplante Gruppenanpassung wäre daher sinnvoll. Zudem erachte er die Maßnahmen auch als eine Aufwertung der örtlichen Infrastruktur.

Er informierte sich über die Kooperation mit dem Bauverein zu Lünen.

 

Frau Kappen antwortete, dass die Arbeiterwohlfahrt Träger der Einrichtung sei und daher in eigener Verantwortung handele. Letztlich wurde der Bauverein zu Lünen als Investor gewonnen.

 

Frau Dörlemann sprach sich für die geplante Übergangslösung aus, auch, weil so eventuelle Verzögerungen der Baumaßnahme problemlos aufgefangen werden könnten.

 

Erfreulicherweise befänden sich aktuell sämtliche Beteiligte sehr gut im Zeitplan, so Frau Kappen.

 

Auch Frau Hartig stellte die Zustimmung für beide Beschlussvorlagen für die SPD-Fraktion in Aussicht. Sie bedankte sich für die vorausschauende sowie langfristige Planung.

 

Herr Kusber erkundigte sich, ob die Fläche der Außenanlage auch für eine dann vier­gruppige Kita ausreiche.

 

Frau Kappen entgegnete, dass die Vorgaben, die an ein Außengelände gestellt werden, erfüllt würden. Daneben stehe die Verwaltung mit der Fachberatung des Landesjugendamtes in Kon­takt, die ebenfalls die Voraussetzungen, insbesondere im Hinblick auf die Erteilung der Betriebs­erlaubnis, prüfe.

 

Herr Grosch äußerte seine Bedenken zum Investorenmodell. Er sehe dies in Teilen eher kri­tisch, werde aber aufgrund der überzeugenden Erklärungen der Verwaltung dem Beschluss­vorlagen zustimmen.

 

Um detailliertere Angaben zum Bürger-Saal und dessen Bewirtschaftung, bat Herr Wünnemann.

 

Es könnte sich an die Vermietungsmodalitäten des Bürgerhauses Methler angelehnt werden. Die Arbeiterwohlfahrt als Träger würde nach Fertigstellung die gesamte Organisation, hierzu zähle auch die Belegungsplanung und die Abrechnung eigenverantwortlich übernehmen, ant­wortete Frau Kappen.

 

Auf Rückfrage von Herrn Eisenhardt, ergänzte Frau Kappen, dass zunächst das Nachfrage­verhalten hinsichtlich des Bürger-Saals abgewartet werden sollte. Die Erkenntnisse könnten dann zu Überlegungen führen, auch in anderen Stadtteilen ein ähnliches Angebot zu schaffen.