Beschlussempfehlung:

 

Der Rat der Stadt Kamen beschließt, die GSW zu beauftragen, eine Planung für ein neues „Kombibad“ am Standort des jetzigen Freibades, Am Schwimmbad 6, in Auftrag zu geben, welches modernen energetischen Anforderungen entspricht und ökologische Aspekte berücksichtigt.

 

Grundlage für die Planung ist die Variante 2 des GMF-Gutachtens (Basisvariante und Erhalt des 50 m Außenbeckens), ergänzt um eine 6. Bahn für das zu planende Hallenbad.

 

Nutzerorientierte Ausstattungsdetails werden nach Vorlage der Planung abgestimmt.

 

Die nach konkreter Planung berechneten Investitionskosten sowie der daraus resultierende kalkulierte jährliche Aufwand sind dem Rat der Stadt Kamen zur endgültigen Beschlussfassung vorzulegen.

 


Abstimmungsergebnis: bei 5 Gegenstimmen mehrheitlich angenommen


Frau Kappen gab eine kurze Zusammenfassung des vorliegenden Sachverhaltes und wies darauf hin, dass dieser Beschlussvorschlag dem Haupt –und Finanzausschuss ebenfalls vorgelegt werde.

 

Herr Heidler bedankte sich für die differenzierte Rückmeldung der Vereine. Die positive Resonanz aus der Vereinswelt sei aus Verwaltungssicht sehr erfreulich und zeige die gute Zusammenarbeit zwischen der Verwaltung und den Vereinen. Es sei nun an der Zeit die Planungsentscheidung umzusetzen.

 

Herr Eisenhardt erläuterte dazu, dass nicht der Beschluss selbst in Frage gestellt werde sondern viel mehr die problematische Situation der gesamten Bäderlandschaft in Kamen. Dazu würde die Kleinschwimmhalle in Kamen-Heeren genauso wie das Hallenbad in Kamen-Methler zählen. Die Stellungnahme der Vereine sage aus, dass der Erhalt der Bäder gewünscht sei. Ein  politisches Bekenntnis zum Erhalt der Standorte gebe es jedoch nicht.

 

Weiterhin seien die Kosten nicht transparent dargestellt. Eine Vollkostenrechnung sei wünschenswert. Eine Aufstellung zu den reinen Baukosten würde für eine objektive Beurteilung nicht ausreichen. Zudem sei keine Obergrenze bei der Planung durch einen Architekten festgelegt worden. Die CDU-Fraktion würde auf Grund der genannten Punkte keine Zustimmung zum Planungsauftrag geben.

 

Herr Kusber informierte darüber, dass der Wunsch der Vereine drei Bäder in drei Stadtteilen zu erhalten unrealistisch sei. Dies habe man den Vereinen in den geführten Gesprächen auch so mitgeteilt. Er wies darauf hin, dass der jährliche Triathlon sich in der Sportszene etabliert hätte, dieser aber ohne ein 50 Meter Außenbecken nicht mehr stattfinden könne. Dass ein neues Bad benötigt werde, sei aber so auch durch die Vereine transportiert worden. In den Diskussionsrunden habe sich herausgestellt, dass die Vereine sechs Bahnen und wenn möglich ein 33 Meter Becken benötigen würden. Weiterhin wäre der Erhalt der Kleinschwimmhalle in Kamen-Heeren von den Vereinen gewünscht.

 

Herr Stalz teilte mit, dass die FDP-Fraktion sehr viel über die Beschlussvorlage diskutiert habe. Dieser sei zu entnehmen, dass es bei Variante 2 nur um die Erweiterung einer sechsten Bahn gehe und kein 33 Meter Becken geplant sei. Da man gegenüber den Schulen und  Vereinen eine Verantwortung zur Sicherstellung des Schwimmunterrichtes/ Schwimmsportes habe, sei eine Planung einer sechsten Bahn sinnvoll. Ob dies mit der Öffentlichkeit kompatibel sei und wie die Abläufe dargestellt werden könnten, sei allerdings noch nicht abzusehen.

 

Er stimme den Aussagen von Herrn Eisenhardt zu, dass die Transparenz bei den Kosten fehlen würde. Je nach Variante könne dies zu hohen Unterhaltungskosten führen. Weiterhin nahm er Bezug zu den drei vorhandenen Gutachten. Dort hätten alle Experten beurteilt, dass ein Freibad für die Stadt Kamen nicht nötig sei. Die Besucherzahlen seien rückläufig wie dies auch in anderen Kommunen zu sehen sei. Das Verhältnis Einwohnerzahlen zu Besucherzahlen würde keine Deckung der Kosten schaffen. Dazu müssten jährlich 80.000 – 100.000 Menschen das Freibad besuchen. Da diese aber auch bereit seien weitere Fahrten auf sich zu nehmen, sei der Freibadbedarf durch umliegende Freibäder gedeckt.

 

Frau Dörlemann gab ihren Vorredner in vielen Punkten ihre Zustimmung. Sie freue sich ebenfalls über die positive Rückmeldung durch die Vereine und wies darauf hin, dass ein 50 Meter Becken sinnvoll sei. Es werde bemängelt, dass immer weniger Kinder schwimmen könnten, da sei ein reines Spaß- oder Stehbad kontraproduktiv. Die Kosten seien in diesem Ausschuss nicht zu beurteilen und deswegen werde Ihre Fraktion den Beschluss unterstützen.

 

Herr Heidler stimmte den Ausführungen von Frau Dörlemann zu. Die von Herrn Stalz erwähnten Flächenberechnungen seien bereits am Anfang der Planung diskutiert worden und seien nicht erneut zu bewerten. Dabei sei man bereits zu dem Ergebnis gekommen, dass ein geplantes Zentralbad mit Bergkamen im Sinne des Schul- und Vereinssportes nicht möglich sei. Der Bedarf der Schulen und Vereine müsse im Sinne der Jugendarbeit gewährleistet sein. Weiterhin führte er an, dass man auf den Ortsteil Kamen-Methler keinen perspektivischen Einfluss habe. Man müsse vielmehr darauf abzielen, das neue Bad für die Ortsteile Kamen-Methler und Kamen-Heeren attraktiv zu gestalten. Auch die SPD-Fraktion könne sich den Erhalt der Kleinschwimmhalle Kamen-Heeren vorstellen, sofern dies möglich sei. Solange die jährlichen Kosten von 120.000 € nicht gedeckt werden könnten sei eine Zusage länger als 2020 unseriös und werde deshalb nicht erfolgen. Bezogen auf die fehlende Obergrenze informierte er, dass durch die Gutachten der finanzielle Rahmen abgesteckt wurde.

 

Herr Goehrke teilte mit, dass auch DIE LINKE / GAL-Fraktion den Beschlussvorschlag unterstützen werde. Dies beinhalte aber nicht die Schließung der Kleinschwimmhalle in Kamen-Heeren. Lediglich die Finanzierungsvariante mit der GSW würde der Fraktion Sorgen bereiten.

 

Herr Eisenhardt erklärte, dass man in diesem Rahmen das Wünschenswerte vom Möglichen trennen müsse. Die CDU-Fraktion würde gerne die benötigten 120.000 € für die Kleinschwimmhalle Kamen-Heeren zum Erhalt in die Hand nehmen. Schließlich sei die Stadt Kamen eine Stadt des Schwimmsportes und man müsse ausreichende Wasserflächen vorhalten.

 

Weiterhin erkundigte er sich bei Herrn Kusber, ob es wirklich eine Prioritätenreihenfolge der Vereine mit der Abfolge sechs Bahnen, dann 33 Meter Becken und erst dann Erhalt der Kleinschwimmhalle Kamen-Heeren gebe.

 

Zudem gab er zu bedenken, warum es keine Nutzungsplanung mit den betroffenen Vereinen gegeben habe bevor eine Entscheidung getroffen werde. Dies wäre seiner Auffassung nach nötig gewesen. Der Schulsport könne vermutlich unproblematisch dargestellt werden.

 

Herr Kusber erklärte, dass die Aussage so durch die Vereine nicht getroffen wurde. Es sei aber festgestellt worden, dass wenn die Kleinschwimmhalle in Kamen-Heeren geschlossen werde man zwingend sechs Bahnen benötige und aus Sicht der Wasserballer 33 Meter mehr Möglichkeiten bieten würde.

 

Herr Stalz informierte darüber, dass es in der Fraktion Gespräche mit Herrn Baudrexl gegeben habe. Dort habe er mitgeteilt, dass man erst kurz vor der Eröffnung eines Bades eine Zeitenplanung durchführen würde. Dies sei bisher bei allen Bädern so gemacht worden. Weiterhin stellte er klar, dass es aus Sicht der Fraktion der falsche Ansatz sei einen Außenbereich mit hohen Kosten zu fördern. Das Geld könne man sinnvoll in den Erhalt der Kleinschwimmhalle Kamen-Heeren investieren.

 

Frau Kappen schob ein, dass die Investitionssumme auf Basis des GMF-Gutachtens getroffen wird. Dabei seien die 14,7 Mio. Euro als Richtgröße für den planenden Architekten unter Berücksichtigung der Variante zu sehen.

 

Herr Stalz fügte hinzu, dass es bei dem Bezug zum GMF-Gutachten um die Variante 2 gehe und diese bei 14,7 Mio. Euro liegen würde. Dabei sei aber keine sechste Bahn berücksichtigt.

 

Herr Heidler nahm Bezug auf die Aussage von Herrn Goehrke und teilte mit, dass alle Fraktionen den Erhalt der Kleinschwimmhalle Kamen-Heeren bevorzugen würden, dies aber ein Problem der Investition sei. Die Vereine hätten ihre Kooperationsbereitschaft diesbezüglich aber signalisiert.

 

Herr Eckardt teile mit, dass seiner Meinung nach aus sportlicher und schulsportlicher Sicht die benötigten Richtungen ermittelt wurden und er diesen zustimmen würde. Jetzt müsse eine weitere Planung erfolgen, da man sonst nicht weiterkomme.