Sitzung: 29.06.2017 Schul- und Sportausschuss
Vorlage: 061/2017
Beschlussempfehlung:
Der Rat der Stadt
Kamen beschließt, die GSW zu beauftragen, eine Planung für ein neues „Kombibad“
am Standort des jetzigen Freibades, Am Schwimmbad 6, in Auftrag zu geben,
welches modernen energetischen Anforderungen entspricht und ökologische Aspekte
berücksichtigt.
Grundlage für die Planung
ist die Variante 2 des GMF-Gutachtens (Basisvariante und Erhalt des 50 m
Außenbeckens), ergänzt um eine 6. Bahn für das zu planende Hallenbad.
Nutzerorientierte
Ausstattungsdetails werden nach Vorlage der Planung abgestimmt.
Die nach konkreter
Planung berechneten Investitionskosten sowie der daraus resultierende
kalkulierte jährliche Aufwand sind dem Rat der Stadt Kamen zur endgültigen
Beschlussfassung vorzulegen.
Abstimmungsergebnis: bei 5 Gegenstimmen mehrheitlich angenommen
Frau Kappen gab eine kurze Zusammenfassung
des vorliegenden Sachverhaltes und wies darauf hin, dass dieser
Beschlussvorschlag dem Haupt –und Finanzausschuss ebenfalls vorgelegt werde.
Herr Heidler bedankte sich für die
differenzierte Rückmeldung der Vereine. Die positive Resonanz aus der
Vereinswelt sei aus Verwaltungssicht sehr erfreulich und zeige die gute
Zusammenarbeit zwischen der Verwaltung und den Vereinen. Es sei nun an der Zeit
die Planungsentscheidung umzusetzen.
Herr Eisenhardt erläuterte dazu, dass nicht
der Beschluss selbst in Frage gestellt werde sondern viel mehr die
problematische Situation der gesamten Bäderlandschaft in Kamen. Dazu würde die
Kleinschwimmhalle in Kamen-Heeren genauso wie das Hallenbad in Kamen-Methler
zählen. Die Stellungnahme der Vereine sage aus, dass der Erhalt der Bäder
gewünscht sei. Ein politisches
Bekenntnis zum Erhalt der Standorte gebe es jedoch nicht.
Weiterhin
seien die Kosten nicht transparent dargestellt. Eine Vollkostenrechnung sei
wünschenswert. Eine Aufstellung zu den reinen Baukosten würde für eine
objektive Beurteilung nicht ausreichen. Zudem sei keine Obergrenze bei der
Planung durch einen Architekten festgelegt worden. Die CDU-Fraktion würde auf
Grund der genannten Punkte keine Zustimmung zum Planungsauftrag geben.
Herr Kusber informierte darüber, dass der
Wunsch der Vereine drei Bäder in drei Stadtteilen zu erhalten unrealistisch
sei. Dies habe man den Vereinen in den geführten Gesprächen auch so mitgeteilt.
Er wies darauf hin, dass der jährliche Triathlon sich in der Sportszene
etabliert hätte, dieser aber ohne ein 50 Meter Außenbecken nicht mehr
stattfinden könne. Dass ein neues Bad benötigt werde, sei aber so auch durch
die Vereine transportiert worden. In den Diskussionsrunden habe sich herausgestellt,
dass die Vereine sechs Bahnen und wenn möglich ein 33 Meter Becken benötigen
würden. Weiterhin wäre der Erhalt der Kleinschwimmhalle in Kamen-Heeren von den
Vereinen gewünscht.
Herr Stalz teilte mit, dass die FDP-Fraktion
sehr viel über die Beschlussvorlage diskutiert habe. Dieser sei zu entnehmen,
dass es bei Variante 2 nur um die Erweiterung einer sechsten Bahn gehe und kein
33 Meter Becken geplant sei. Da man gegenüber den Schulen und Vereinen eine Verantwortung zur
Sicherstellung des Schwimmunterrichtes/ Schwimmsportes habe, sei eine Planung
einer sechsten Bahn sinnvoll. Ob dies mit der Öffentlichkeit kompatibel sei und
wie die Abläufe dargestellt werden könnten, sei allerdings noch nicht
abzusehen.
Er stimme
den Aussagen von Herrn Eisenhardt zu, dass die Transparenz bei den Kosten
fehlen würde. Je nach Variante könne dies zu hohen Unterhaltungskosten führen.
Weiterhin nahm er Bezug zu den drei vorhandenen Gutachten. Dort hätten alle
Experten beurteilt, dass ein Freibad für die Stadt Kamen nicht nötig sei. Die
Besucherzahlen seien rückläufig wie dies auch in anderen Kommunen zu sehen sei.
Das Verhältnis Einwohnerzahlen zu Besucherzahlen würde keine Deckung der Kosten
schaffen. Dazu müssten jährlich 80.000 – 100.000 Menschen das Freibad besuchen.
Da diese aber auch bereit seien weitere Fahrten auf sich zu nehmen, sei der
Freibadbedarf durch umliegende Freibäder gedeckt.
Frau Dörlemann gab ihren Vorredner in vielen
Punkten ihre Zustimmung. Sie freue sich ebenfalls über die positive Rückmeldung
durch die Vereine und wies darauf hin, dass ein 50 Meter Becken sinnvoll sei.
Es werde bemängelt, dass immer weniger Kinder schwimmen könnten, da sei ein
reines Spaß- oder Stehbad kontraproduktiv. Die Kosten seien in diesem Ausschuss
nicht zu beurteilen und deswegen werde Ihre Fraktion den Beschluss
unterstützen.
Herr Heidler stimmte den Ausführungen von
Frau Dörlemann zu. Die von Herrn Stalz erwähnten Flächenberechnungen seien
bereits am Anfang der Planung diskutiert worden und seien nicht erneut zu
bewerten. Dabei sei man bereits zu dem Ergebnis gekommen, dass ein geplantes
Zentralbad mit Bergkamen im Sinne des Schul- und Vereinssportes nicht möglich
sei. Der Bedarf der Schulen und Vereine müsse im Sinne der Jugendarbeit
gewährleistet sein. Weiterhin führte er an, dass man auf den Ortsteil
Kamen-Methler keinen perspektivischen Einfluss habe. Man müsse vielmehr darauf
abzielen, das neue Bad für die Ortsteile Kamen-Methler und Kamen-Heeren
attraktiv zu gestalten. Auch die SPD-Fraktion könne sich den Erhalt der Kleinschwimmhalle
Kamen-Heeren vorstellen, sofern dies möglich sei. Solange die jährlichen Kosten
von 120.000 € nicht gedeckt werden könnten sei eine Zusage länger als 2020
unseriös und werde deshalb nicht erfolgen. Bezogen auf die fehlende Obergrenze
informierte er, dass durch die Gutachten der finanzielle Rahmen abgesteckt
wurde.
Herr Goehrke teilte mit, dass auch DIE LINKE
/ GAL-Fraktion den Beschlussvorschlag unterstützen werde. Dies beinhalte aber
nicht die Schließung der Kleinschwimmhalle in Kamen-Heeren. Lediglich die
Finanzierungsvariante mit der GSW würde der Fraktion Sorgen bereiten.
Herr Eisenhardt erklärte, dass man in diesem
Rahmen das Wünschenswerte vom Möglichen trennen müsse. Die CDU-Fraktion würde
gerne die benötigten 120.000 € für die Kleinschwimmhalle Kamen-Heeren zum
Erhalt in die Hand nehmen. Schließlich sei die Stadt Kamen eine Stadt des
Schwimmsportes und man müsse ausreichende Wasserflächen vorhalten.
Weiterhin
erkundigte er sich bei Herrn Kusber, ob es wirklich eine Prioritätenreihenfolge
der Vereine mit der Abfolge sechs Bahnen, dann 33 Meter Becken und erst dann
Erhalt der Kleinschwimmhalle Kamen-Heeren gebe.
Zudem gab
er zu bedenken, warum es keine Nutzungsplanung mit den betroffenen Vereinen
gegeben habe bevor eine Entscheidung getroffen werde. Dies wäre seiner
Auffassung nach nötig gewesen. Der Schulsport könne vermutlich unproblematisch
dargestellt werden.
Herr Kusber erklärte, dass die Aussage so
durch die Vereine nicht getroffen wurde. Es sei aber festgestellt worden, dass
wenn die Kleinschwimmhalle in Kamen-Heeren geschlossen werde man zwingend sechs
Bahnen benötige und aus Sicht der Wasserballer 33 Meter mehr Möglichkeiten
bieten würde.
Herr Stalz informierte darüber, dass es in
der Fraktion Gespräche mit Herrn Baudrexl gegeben habe. Dort habe er
mitgeteilt, dass man erst kurz vor der Eröffnung eines Bades eine Zeitenplanung
durchführen würde. Dies sei bisher bei allen Bädern so gemacht worden.
Weiterhin stellte er klar, dass es aus Sicht der Fraktion der falsche Ansatz
sei einen Außenbereich mit hohen Kosten zu fördern. Das Geld könne man sinnvoll
in den Erhalt der Kleinschwimmhalle Kamen-Heeren investieren.
Frau Kappen schob ein, dass die Investitionssumme
auf Basis des GMF-Gutachtens getroffen wird. Dabei seien die 14,7 Mio. Euro als
Richtgröße für den planenden Architekten unter Berücksichtigung der Variante zu
sehen.
Herr Stalz fügte hinzu, dass es bei dem
Bezug zum GMF-Gutachten um die Variante 2 gehe und diese bei 14,7 Mio. Euro
liegen würde. Dabei sei aber keine sechste Bahn berücksichtigt.
Herr Heidler nahm Bezug auf die Aussage von
Herrn Goehrke und teilte mit, dass alle Fraktionen den Erhalt der
Kleinschwimmhalle Kamen-Heeren bevorzugen würden, dies aber ein Problem der
Investition sei. Die Vereine hätten ihre Kooperationsbereitschaft diesbezüglich
aber signalisiert.
Herr Eckardt teile mit, dass seiner Meinung
nach aus sportlicher und schulsportlicher Sicht die benötigten Richtungen
ermittelt wurden und er diesen zustimmen würde. Jetzt müsse eine weitere
Planung erfolgen, da man sonst nicht weiterkomme.