Beschluss:

 

Der Jugendhilfeausschuss beschließt den Neubau der AWO Kindertageseinrichtung "Nistkasten", Lintgehrstraße 37, 59174 Kamen im Rahmen eines Investorenmodells und den damit einhergehenden Ausbau der u3-Betreuung in der Einrichtung

 


Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen


Frau Kappen stellte einleitend die Versorgungsquoten nach Sozialräumen der Kindergar­tenjahre 2016/2017 bis 2019/2020 differenziert nach Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren (u3) und für Kinder über drei Jahren (ü3) vor (siehe Anlage). Sie ging hierbei aus­führlich auf die jeweiligen Ausbauplanungen und die angestrebten Versorgungsquoten ein. Stets aktuell würden die Einwohnerdaten abgefragt, um die neuesten Entwicklungen abbil­den zu können. Daher könnten die Daten in Bezug zu vorherigen Darstellungen variieren.

 

Frau Scharrenbach erkundigte sich nach der Pluralität der Angebote. Sie bat darum, zu­künftig auch die jeweiligen Trägerbezeichnungen in die Darstellungen aufzunehmen, um hier eine höhere Transparenz hinsichtlich der Steuerungen zu schaffen.

 

Frau Kappen wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass in Kamen-Methler neben dem nun zum Beschluss stehenden u3-Ausbau in der AWO Kita „Brausepulver“ bereits im Oktober 2016 der Beschluss zum Ausbau der u3-Betreuung in der Ev. Kita „Otto-Prein-Str.“ in Kamen-Methler getroffen wurde.

Zur Beschlussvorlage führte Frau Kappen ferner aus, dass die Betriebserlaubnis der AWO Kita „Nistkasten“ nur befristet erteilt wurde, da die Räumlichkeiten den Anforderungen nicht genügten. In diversen Trägergesprächen wurden sämtliche Alternativen besprochen. Eine Prüfung des bestehenden Gebäudekomplexes ergab schließlich, dass die Bausubstanz nicht mehr den Anforderungen entspräche. Die Option eines Anbaus am Bestandsgebäude wurde somit verworfen. Der Träger und die Stadt Kamen einigten sich auf die Planung eines Neu­baus auf dem gleichen Gelände unter Berücksichtigung neuerster Standards als Investoren­modell. Die Planungen sehen zudem eine Gruppenerweiterung vor, so dass die Kita ab dem Kindergartenjahr 2018/2019 vierzügig betrieben werde.

 

Frau Scharrenbach erkundige sich nach der Angemessenheit und dem Verhältnis der Ge­samtzahl der u3-Plätze und ü3-Plätze in der Einrichtung. Der Ausbau der u3-Betreuung müsse auch berücksichtigen, dass stets auch ein ausreichendes Platzangebot für die heran­wachsenden Kinder vorgehalten werde.

Ferner sei während der Bauphase geplant, die u3-Kinder in der AWO Kita „Atlantis“ betreuen zu lassen. Da diese Einrichtung selber auch eine u3-Betreuung anbiete, erkundigte sie sich nach der Genehmigung für die geplante Betreuung.

Auch fragte sie an, ob das Rucksackprojekt unter Berücksichtigung der anstehenden Änderungen im Betriebsablauf unverändert fortgeführt werden könne.

 

Frau Kappen bestätigte, dass das Platzverhältnis bei der örtlichen Jugendhilfeplanung berücksichtigt wurde. Die Kita werde ab dem Kindergartenjahr 2018/2019 konkret mit zwei Gruppenformen I, einer Gruppenform II und einer Gruppenform III betrieben werden. Bei dieser Gruppenkonstellation könne von einem ausreichenden Platzangebot für die jeweiligen heranwachsenden Jahrgänge ausgegangen werden. Sollte es in einem Kindergartenjahr zu Belegungsspitzen kommen, könnten diese durch Gruppenüberbelegungen aufgefangen werden. Ein Kita-Wechsel von Kindern aufgrund fehlender ü3-Betreuungsmöglichkeiten wäre bei der Anzahl der Plätze nahezu ausgeschlossen.

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) –Landesjugendamt- sei frühzeitig in die Planungen einbezogen worden. Sämtliche bedarfsgerechte Betreuungslösungen, sowohl in der Übergangsphase als auch später für den Neubau, seien abgestimmt und genehmigt worden. Insbesondere das Raumkonzept der aufzustellenden Container und die Ausgliederung der jüngsten Kinder in die Nachbareinrichtung trage der LWL vollumfänglich mit. Die Container würden auf dem angrenzenden Gelände der AWO Kita „Atlantis“ aufgestellt und so umzäunt, dass alle Kinder die Infrastruktur nutzen könnten. Daneben habe dies auch positive Auswirkungen auf die Kostenkalkulation.

Abschließend teilte Frau Kappen mit, dass sämtliche Angebote beider Kitas weiterhin bestehen blieben. Eventuell könnten sich sogar Vorteile ergeben, wenn Eltern die offerierten Angebote durch die Anbindung an die jeweils andere Kindertageseinrichtung nähergebracht würden.

 

Herr Kusber regte eine sportlich orientierte Raumgestaltung an. Es müsse ausreichend Platz für körperliche Bewegung und Aktivitäten vorhanden sein.

 

Frau Klanke fügte an, dass die modernen Kitas in der Regel auch hinsichtlich etwaiger Bewegungsräume gute Standards haben. Die räumlichen Konzeptionen der Kitas hätten sich rückblickend erheblich verbessert. Sie griff abschließend den Hinweis von Frau Kappen auf, dass Bewegungsräume eingeplant seien.

 

Frau Hartig stellte die Zustimmung der SPD-Fraktion in Aussicht. Der Ausbau der Betreu­ungs­plätze sei der richtige Weg, um die angestrebten Versorgungsquoten perspektivisch erreichen zu können. Dabei würde insbesondere auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gefördert. Ebenfalls begrüße sie die Umsetzung des Neubaus als Investorenmodell.

 

Frau Kappen bestätigte auf Nachfrage von Herrn Sander, dass das Gelände auf dem die Ersatzbauten stehen werden, der Stadt gehöre.