Frau Jauer stellte das Kompetenzzentrum Frau und Beruf Westfälisches Ruhrgebiet „Competentia NRW“ vor. Der Vortrag ist der Niederschrift als Anlage beigefügt.

 

Das Kompetenzzentrum hat zum Ziel insbesondere kleine und mittlere Unternehmen darin zu unterstützen, die berufliche Chancengleichheit für Frauen zu verwirklichen.

Jedes Kompetenzzentrum konnte aus den vom Land vorgegebenen Themen verschiedene Schwerpunkte auswählen. Aus den von ihnen ausgewählten Schwerpunkten ging Frau Jauer näher auf das Unternehmensnetzwerk ein, das bereits die Koordinierungsstelle Frau und Beruf vor einigen Jahren ins Leben gerufen hat.

 

Auf die Frage von Frau Hartig, antwortete Frau Jauer, dass das Interesse der Unternehmen an den Netzwerktreffen nach wie groß sei. Einerseits sei dieses Interesse auf die Themen zurück­zuführen, die auf Wunsch der Unternehmen behandelt werden und andererseits sei es sehr at­traktiv, dass diese Treffen immer in einem der teilnehmenden Betriebe stattfinden.

 

Die größte Nachfrage bestehe immer noch nach dem Thema „Betriebliche Kinderbetreuung“. Hier habe sich ihre Kollegin Katja Straede ein großes Fachwissen angeeignet, das sehr gerne von den Unternehmen nachgefragt werde. Vorzeigeprojekt sei die Großtagespflegestelle in Bönen, wo die Nachfrage so groß gewesen sei, dass bereits eine zweite Gruppe eröffnet wurde. Ein weiteres Thema, das zunehmend auf Interesse stoße, sei die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege. Aufgrund dieser Nachfrage habe Competentia bereits zwei Fachveranstal-tungen durch­geführt und erarbeite z.Zt. einen entsprechenden Leitfaden für Unternehmen.

 

Des Weiteren stellte Frau Jauer die Unternehmerinnenmesse „Die Boss“ vor, die erfolgreich im September in Dortmund durchgeführt wurde. Geplant sei für Jungunternehmerinnen, wo die Interessenslage oftmals eine andere sei, zukünftig gesonderte Seminare anzubieten.

 

Frau Blecher erkundigte sich, ob die Unternehmerinnen, die auf der Messe ausgestellt haben auch aus dem Produktionsbereich kamen oder eher Dienstleistungen präsentiert haben.

 

Frau Jauer gab an, dass überwiegend der Dienstleistungsbereich, insbesondere Gesundheits­angebote vertreten waren.

 

Um bei jungen Frauen Interesse für technische Berufe zu wecken, wurden u.a. Ferienkurse für Mädchen ab 15 Jahren in technisch-naturwissenschaftlichen Berufen angeboten. Diese Kurse wurden z.B. in Lünen bei der „Aurubis“ AG durchgeführt. Aktuell gebe es in Kooperation mit inte­ressierten Unternehmen ein Girls Mentoring Projekt um Mädchen für technisch-naturwissen­schaftliche Berufe zu begeistern.

 

Auf Nachfrage von Frau Özdemir, warum diese Angebote erst für Mädchen ab 15 Jahre gelten, da das Thema „Berufswahl“ an den Schulen in der Regel vor dem 8. Schuljahr behandelt werde, gab Frau Jauer an, dass diese Angebote bewusst für diejenigen, die kurz vor dem Schulende stehen, eingerichtet wurden. Insbesondere das Mentoring-Projekt sei sehr konkret auf eine Aus­bildung ausgelegt.

 

Abschließend ging Frau Jauer auf die berufliche Beratung für Frauen ein. Sie betonte, dass im Rahmen des Projektes keine individuelle Beratung durchgeführt werden dürfe. Über die Koordi­nierungsstelle Frau und Beruf stehe ihr nur ein geringes Stundenkontingent zur Verfügung, so dass sie mittlerweile nur noch auf Nachfrage berate, Werbung hierfür mache sie keine mehr.

 

Herr Ebbinghaus wollte wissen, ob in den Gesprächen die Gründerinnen auch hinsichtlich einer Krankenversicherung beraten werden.

 

Frau Jauer erklärte hierzu, dass nicht nur sie sondern auch ihre Kollegin, die Beratung im Star­tercenter durchführe, diese und ähnliche Themen anspreche.

 

Auf die Frage von Frau Kollmeier, welche Betriebe in Bönen „familienfreundlich“ seien und Inte­resse an der Großtagespflegestelle gezeigt haben, gab Frau Jauer an, dass es sich bei diesen Unternehmen um GEA, KiK und Welser handelt.

 

Frau Jung erkundigte sich, ob das Kompetenzzentrum Frau und Beruf nach 2015 fortgeführt werde.

 

Frau Jauer antwortete, dass sie nicht glaube, dass dieses Projekt Ende 2015 auslaufe. Aller­dings sei davon auszugehen, dass es Änderung in der inhaltlichen Ausrichtung geben werde, da die EFFRE-Förderung zukünftig eine noch stärkere Orientierung auf kleinere und mittlere Unter­nehmen voraussetze.