Anlass für die Berichterstattung im Planungs- und Umweltausschuss sei, so führte Herr Liedtke aus, anknüpfend an den städtebaulichen Wettbewerb die weiteren Umsetzungsschritte darzu­stellen und zu erläutern. Der Entwurf des Büros Glück (Präsentation S. 7-8) sei dem Planungs- und Umweltausschuss bereits in der Sitzung am 13.05.2013 vorgestellt worden. Das Projekt sei Bestandteil des vom Rat beschlossenen „Integrierten Handlungskonzeptes Kamen Innenstadt V“.  Im Rahmen der Genehmigung des Handlungskonzeptes durch die Städtebauförderung sei die grundsätzliche Förderfähigkeit der Maßnahme festgestellt worden. In diesem Zusammen­hang erinnerte er an die bereits aus dem Konzept geförderten Maßnahmen wie z. B. Wohnum­feldverbesserung Bahnhofstraße, Erweiterung des Familienzentrums „Familienbande“, Multi­funktionaler Platz Bahnhofstraße. Ein Vertreter der Bezirksregierung war an dem Wettbewerbs­verfahren „Öffnung der Innenstadt zur Seseke“ beteiligt. Die Ergebnisse seien zudem öffentlich kommuniziert worden. Insgesamt hätten die Wettbewerbspräsentationen positive Resonanz in der Stadt gefunden. Im Mai 2013 seien diese Ergebnisse auch Vertretern des Ministeriums für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, darunter auch dem Minister Michael Groscheck, vorgestellt worden. Im Rahmen dieses Termins wurde die Unterstützung für das Vorhaben bei der weiteren Planung und Umsetzung zugesagt. Nunmehr habe ein erstes Abstimmungsgespräch mit Vertretern des Lippeverbandes, des Kreises Unna, der Bezirksregierung und dem Landschaftsarchitekten Glück auf Einladung der Stadt Kamen stattgefunden, um die grundsätzliche Umsetzbarkeit der einzelnen Gestaltungsvorschläge abzu­stimmen. Im Ergebnis könne festgehalten werden, dass die Planungen insgesamt positiv be­wertet worden seien. Unterstützung des Lippeverbandes und des Kreises Unna im weiteren Planungsverfahren sei zugesichert worden. In diesem ersten Abstimmungsgespräch seien keine wesentlichen Umsetzungshindernisse benannt worden.

Der Siegerentwurf des Büros Glück sei aufgrund des gesteckten Finanzrahmens nicht in einem Stück umsetzbar. Es sei vielmehr erforderlich, die Gesamtmaßnahme in verschiedene Bauab­schnitte aufzuteilen (Übersichtsplan Präsentation S. 9). Die Verwaltung schlage daher vor, der Empfehlung des Preisgerichts zu folgen und das Büro Glück zu beauftragen.  Zunächst solle jedoch nur der Planungsauftrag für den 1. Bauabschnitt „Sesekeplatz“ an das Büro Glück erteilt werden. Damit könne eine städtebauliche Aufwertung eines der Haupteingangsbereiche zur Innenstadt erreicht werden. Zuwendungen für die „Öffnung der Innenstadt zur Seseke“ aus Städtebaufördermitteln seien durch die Verwaltung beantragt worden. Das Ministerium habe eine Bewilligung von Zuwendungen für diese Maßnahme für das Programmjahr 2013 in Aussicht gestellt. Mit der Veröffentlichung des Städtebauförderprogramms 2013 könne voraussichtlich Ende Oktober/Anfang November 2013 gerechnet werden. Er hoffe, bis zur nächsten Sitzung weitere Informationen zur Förderung und Finanzierung der Maßnahme vorstellen zu können.

 

Auf Nachfrage von Herrn Diederichs-Späh zum Gesamtvolumen dieser Maßnahme teilte Herr Liedtke mit, dass bei Aufstellung und Beschluss des Integrierten Handlungskonzeptes Innen­stadt V zunächst ein Gesamtvolumen von 2 Mio. € angesetzt worden sei. Entsprechend einer ersten groben Kostenschätzung über die Flächen könne für den ersten Bauabschnitt ein Kosten­rahmen von 750 T€ bis 1 Mio. € angenommen werden. Die Umsetzung stehe jedoch unter dem Fördervorbehalt. Darüber hinaus sei eine genauere Schätzung des Kostenrahmens erst mög­lich, wenn eine erste, mit allen Beteiligten abgestimmte Entwurfsplanung vorliege.

 

Bezug nehmend auf den vorliegenden ersten Entwurf bat Herr Diederichs-Späh mit Blick auf die Treppenanlage darum, einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen (insbes. für Personen mit Behinderung und Kinderwagen).

 

Herr Lipinski bat darum, diese wichtige Anregung in die Konzeptionierung mit aufzunehmen.

 

Insgesamt seien die Erfordernisse der Barrierefreiheit bei Fördermaßnahmen zu beachten, ent­gegnete Herr Liedtke. Er gab zu bedenken, dass der Planungsprozess erst am Anfang stehe und solche Details noch nicht bearbeitet seien.

 

Frau Scharrenbach zeigte sich von der aufgezeigten Entwicklung und Aussage des Lippever­bandes erstaunt, zumal der Lipeverband einen Zeitraum von 3 Jahren benötige, um Hoch­wasserstände zu beobachten. Sie erinnerte an die Diskussion vor der Sommerpause. Hier seien lediglich die Ideen diskutiert worden, ohne eine Bewertung der Realisierungsmöglichkeiten zu treffen. Aspekte wie Hochwasserschutz und Pflege naturnaher Gewässer seien nicht berück­sichtigt worden.

 

Herr Liedtke teilte mit, dass der Hochwasserschutz selbstverständlich berücksichtigt und durch Kreis und Lippeverband geprüft werde. Insgesamt sei davon auszugehen, dass sich die Hoch­wasserproblematik durch die Aufweitung des Profils entspannt habe.

 

Herr Kissing beurteilte diese Umsetzung eines zunächst überschaubaren Bauabschnittes in zentraler Lage positiv. Damit sei ein Beginn für die Maßnahme erfolgt. Insgesamt sei die Pla­nung als dynamischer Prozess zu sehen.

 

Die vorgestellte Planung solle ein harmonisches Konzept darstellen, erklärte Herr Margraf. Er erkundigte sich, ob es ggf. alternative Planungen auch hinsichtlich der Finanzierung weiterer Bauabschnitte gebe.

 

Es handele sich beim 1. Bauabschnitt um eine solitär umzusetzende Planung, bezogen auf den Siegerentwurf des Wettbewerbes. Ziel sei es, in dem ersten Bauabschnitt an stadtbildprägender Stelle eine städtebauliche Aufwertung zu erreichen, erklärte Herr Liedtke.

 

Die Wettbewerbsergebnisse seien fraktionsübergreifend bestätigt worden, führte Herr Lipinski aus. Hinsichtlich der detaillierten Umsetzung sei es erforderlich, sich auch an der Verfügbarkeit von Finanzmitteln zu orientieren. Hilfreich seien die Städtebaufördermittel für die Umsetzung – aber es sei auch nicht auszuschließen, dass für Teilbereiche Eigenmittel aufgewendet werden müssen. Die weitere Entwicklung sei abzuwarten.

 

Herr Diederichs-Späh wies nochmals auf die große Bedeutung des Hochwasserschutzes hin und die damit verbundene Dauer von Versuchen, diesen nachzuweisen. Rein rechnerische Dar­stellungen seien seines Wissens nach nicht ausreichend. Vielmehr erfolge der Nachweis über zeitaufwendige Modellversuche. Damit sei eine glaubhafte Planung in Frage zu stellen.

 

Ein Konzept zum Hochwasserschutz sei schon längst geplant und umgesetzt mit der Renaturie­rung der Seseke, erklärte Herr Kissing. Engstellen seien bekannt und durch die Baumaßnahme beseitigt worden. In den Planungen solle bei den Uferbereichen vermieden werden, das  Profil weiter einzuengen. Der Sesekeplatz sei eine zentrale Stelle und sei durch die hohe Böschung auch mit Blick auf Hochwasserschutz eher als unbedenklich einzustufen.

 

Herr Heidenreich äußerte sich zuversichtlich, dass bei Realisierung eines ersten Bauab­schnittes auch die Fortschreibung des Projektes von Erfolg geprägt sein werde.