Herr Liedtke zeigte sich verwundert über die Einreichung dieses Antrages der CDU-Fraktion. Entsprechende Datengrundlagen seien bereits vorgelegt und vorgestellt worden. Eine Sperrung der Unnaer Straße zu Nachtzeiten führe zu unglaublichen Problemen im Umfeld, da die Verkehre anderweitig abfließen müssten. Daher sei es planerischer Ansatz der Verwaltung, eine 24-stündige Sperrung der Unnaer Straße für den Schwerlastverkehr zu erreichen und Alternativen zu bieten.

Frau Scharrenbach stellte fest, dass der CDU-Fraktion Verkehrszählungen aus den frühen Morgenstunden nicht vorliegen würden und bat die Verwaltung darum, diese Zahlen zur Verfügung zu stellen. Sie verwies auf die Verkehrszählung und Auswertung der Verkehrsströme an der Mühlenstraße, die gemacht wurden, um die Wirkung des dort ausgesprochenen Nachtfahrverbotes feststellen zu können. Bezüglich der Unnaer Straße sei es wesentlich zu wissen, woher die Verkehre in den frühen Morgenstunden kommen. In Verknüpfung mit dem immer noch ausstehenden LKW-Routing sei zu prüfen, ob Steuerungsmöglichkeiten bestehen würden. Entsprechend dem Ergebnis dieser Zählungen und Auswertung könne sich die CDU-Fraktion vorstellen, ein Nachtfahrverbot für den Schwerlastverkehr in der Unnaer Straße auszusprechen, insbesondere da die Anwohner dargelegt hätten, dass die LKW-Verkehre überwiegend aus Richtung Kamen-Heeren-Werve kommen würden, die eigentlich andere Wege zur Autobahn nutzen könnten.

Herr Liedtke stellte nochmals fest, dass es Ziel der Verwaltung sei, eine Sperrung für den Schwerlastverkehr von 24 Stunden herbeizuführen, da nicht nur nachts, sondern auch tagsüber die Belastung durch den Schwerlastverkehr zu hoch sei. Es sei auch dem Lärmaktionsplan zu entnehmen, dass es an der Unnaer Straße zu laut sei. Die Grenzwerte seien nur einzuhalten, wenn der hohe Anteil an Schwerlastverkehr von 12 % dort wegfallen werde. Dies gelte insbesondere auch für die Tagzeiten, so dass ein Nachtfahrverbot für den Schwerlastverkehr nicht ausreiche.

Frau Scharrenbach erwiderte, dass der Lärmaktionsplan auf Ergebnissen aus dem Jahr 2008 basiere und keine Verkehrszählungen für die Nachtstunden zugrunde gelegt worden seien. Sie sprach nochmals die Bitte an die Verwaltung aus, die Zahlen über Nachtzählungen zur Verfügung zu stellen, sofern sie vorliegen würden. Eine Tagbetrachtung reiche zur Problembeurteilung nicht aus. Außerdem sei interessant, welche Auswirkungen die Einrichtung der Tempo-30-Zone auf der Unnaer Straße auf die Lärmsituation habe.

Herr Brüggemann stellte fest, dass im Bereich der Unnaer Straße seit Monaten eine Verkehrszählung erfolge und diese Daten auch zur Verfügung gestellt werden könnten. In greifbarer Nähe werde es eine völlig neue Verkehrssteuerung auf der Hochstraße geben, die die Möglichkeit gebe, die Unnaer Straße völlig neu zu betrachten und zu bewerten. Der Antrag der CDU-Fraktion kollidiere mit diesen Maßnahmen auf der Hochstraße. Die Errichtung einer Lichtsignalanlage auf der Hochstraße werde deutlich bessere Lärmeffekte für die Unnaer Straße bringen, als das Begehren der CDU-Fraktion. Herr Liedtke habe bereits ausgeführt, dass die Sperrung für einzelne Verkehre zwangsläufig zur Belastung anderer Strecken führe. Dies könne kein Handlungsansatz sein. Außerdem sei eine solche Lösung umweltpolitisch und wirtschaftspolitisch nicht vertretbar. Herr Brüggemann sagte zu, die Auswertungen der nächtlichen Verkehrszählungen der Unnaer Straße der klassischen Tage (Dienstage und Donnerstage) zur Verfügung zu stellen.

Frau Schaumann stellte fest, dass eine qualitative Verkehrszählung, in der die Verkehrsströme nachgewiesen würden, durchaus sinnvoll sei.

Herr Kühnapfel zeigte Verständnis für die Lärmbelastungen im Umfeld der Unnaer Straße. Es seien jedoch bereits Maßnahmen durch den Umbau der Hochstraße eingeleitet worden und daher sei es sinnvoller, nach Abschluss der Maßnahmen auf der Hochstraße eine Zählung durchzuführen, um zu prüfen, ob die gewünschten Effekte eingetreten seien. Aus diesem Grunde werde die Fraktion DIE GRÜNEN diesem Antrag nicht zustimmen.

Herr Liedtke erläuterte, dass nach dem Lärmaktionsplan die Verpflichtung bestehe, die Wirkung der umgesetzten Maßnahmen im Zeitraum 2014-2015 zu überprüfen.

Herr Markgraf regte an, die Begleitumstände bezüglich der Trinkhalle an der Unnaer Straße näher zu beleuchten. Dort würden zahlreiche LKW-Fahrer anhalten und die Fahrzeuge im Winter durchlaufen lassen, sodass hieraus auch Lärmbelästigungen und Immissionen zusätzlich entstehen würden.

Herr Blaschke stellte fest, dass entschieden sei, dass eine Ampelanlage auf der Hochstraße gebaut werde. Daher mache der Antrag zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt keinen Sinn und koste nur Zeit und Geld.

Auf die Frage von Herrn Diederichs-Späh, ob im Rahmen der Auswertung der Verkehrszählung an der Unnaer Straße auch Tonnagen ausgewiesen werden könnten, antwortete Herr Lipinski, dass die Verwaltung die vorliegenden Zahlen den Fraktionen nach der Sommerpause zur Verfügung stellen werde.

Frau Scharrenbach stelle fest, dass die Ampelanlage lediglich eine Finanzplanungsgröße sei und noch keine Beschlusslage darstelle. Unter der Maßgabe, dass die Zahlen der Verkehrszählung nach der Sommerpause den Fraktionen zur Verfügung gestellt würden, werde der Antrag zurückgezogen.