Herr Liedkte stellte in der Sparkassengalerie anhand von Plänen die Wettbewerbsergebnisse vor.

Nach Rückkehr in den Vortragsraum der Sparkasse Unna/Kamen sagte Herr Liedtke zu, dass eine Kurzdokumentation über die gesamten Ergebnisse des Wettbewerbs und das Protokoll des Preisgerichts den Mitgliedern des Planungs- und Umweltausschuss, dem Rat und den sachkun­digen Bürgern zur Verfügung gestellt werde. Außerdem würden die Fraktionen alle 10 Entwürfe auf DVD erhalten.

Herr Liedkte stellte den weiteren Werdegang dahingehend dar, dass demnächst, entsprechend den Empfehlungen des Preisgerichts, mit dem ersten Preisträger des Wettbewerbs (Büro Glück, Landschaftsarchitekten Stuttgart) eine Kontaktaufnahme erfolge, um Überlegungen anzustellen, wie eine weitere Zusammenarbeit aussehen könnte. Eine konkrete Auftragserteilung könne noch nicht erfolgen, da zunächst durch den Planungs- und Umweltausschuss zu entscheiden sei, in­wieweit die Stadt Kamen überhaupt in die Planungen einsteige. In diesem Zusammenhang seien sicherlich die Planungs- und Umsetzungskosten, die förderfähig seien, ausschlaggebend bei den parlamentarischen Beratungen und Entscheidungen. Er stellte klar, dass es wenig sinnvoll sei, einen Entwurf in Gänze umzusetzen. Teilaspekte aus unterschiedlichen Entwürfen könnten zu einem neuen Entwurf zusammengefügt werden. Wesentlich zu berücksichtigen sei auch, dass die Planungen mit dem Lippeverband und dem Kreis Unna als unter Wasserbehörde und Plan­feststellungsbehörde abzustimmen seien und der Gewässer- und Hochwasserschutz zu berück­sichtigen sei.

Herr Diedrichs-Späh erläuterte, dass in Bezug auf das Thema Hochwasserschutz der Lippe­verband erst in ca. 1-2 Jahren sagen könne, ob die Regenwasserrückhaltebecken im Oberlauf der Seseke ausreichen würden. In diesem Zusammenhang stelle er sich die Frage, in welchem zeitlichen Rahmen die weitere Beschlussfassung erfolgen könne, wenn die Ergebnisse zum Hochwasserschutz erst in den Jahren 2015 oder 2016 vorliegen würden. Außerdem gab er zu Bedenken, dass auch die Themen Fließgeschwindigkeiten, Grundwasserzuströmungen und Änderungen der Grundwasserstände zu berücksichtigen seien.

Herr Liedtke antwortete, dass sicherlich keine Probleme geplant würden. Kurzfristige Beschlüsse seien nicht erforderlich, da nach Aussagen des Lippeverbandes mind. 2-3 Jahre gewartet werden müsse, bis sich die naturnah umgebaute Seseke , z.B. im Hinblick auf die Vegetation in den Uferrandbereichen, eingependelt habe. Er gab zu bedenken, dass für die umfassenden Planun­gen und Beratungen, auch im Hinblick auf die Finanzierung, ohnehin ein mehrjähriger Zeitraum einzuplanen sei, so dass man heute noch nicht sagen könne, wann konkrete Beschlüsse zu fassen seien.

Auf die Frage von Herrn Diederichs-Späh, ob es Planungsbereiche gebe, die vordringlich bear­beitet werden sollen, erläuterte Herr Liedtke, dass sich evtl. der Bereich unterhalb der Hoch­straßenabfahrt hin zur Vinckebrücke, der auch flächenmäßig viel Potential biete, aufdränge, allerdings gebe es zur Zeit noch keine konkreten Ansatzpunkte. Die Entwürfe seien auch erst seit 2 Wochen bekannt.

Frau Dyduch stellte fest, dass die Begleitung dieses Wettbewerbs, der auch Voraussetzung für den weiteren Förderweg sei, für die Jurymitglieder eine wertvolle Erfahrung dargestellt hat. Durch die Entwürfe sämtlicher Preisträger seien neue, wertvolle Ideen vorgestellt worden, mit denen man sicherlich gut arbeiten könne. Sie berichtete von einem Treffen am 06.05.2013 im Ältestenrat mit Herrn Groschek, Städtebauminister NRW, wo die Entwürfe des Wettbewerbes vorgestellt worden seien und der Minister zugesagt habe, das Projekt zu begleiten. Vorrangig sei allerdings, die Planungen mit dem Lippeverband, der ein wichtiger Partner für die Stadt Kamen sei, abzustimmen.

Auf die Nachfrage von Frau Schaumann erläuterte Herr Brüggemann, dass versucht werde, neben den Planungs- und Umbaukosten auch die Instandhaltungskosten, die sicherlich bei den einzelnen Entwürfen unterschiedlich sein werden, in groben Eckpunkten einzuschätzen und bei den Planungen zu berücksichtigen.

Frau Scharrenbach zeigte sich irritiert, dass noch kein konkreter Zeitplan für die weiteren Pla­nungen vorgelegt wurde. Einerseits müsse nach Aussage des Lippeverbandes zunächst 2-3 Jahre gewartet werden, um die Wirkung der Regenrückhaltebecken beurteilen zu können und auch die Vegetationsentwicklung sei abzuwarten und andererseits würden schon die Ergebnisse des Wettbewerbs vorliegen.

Herr Brüggemann erläuterte, dass der heutige Sitzungstermin dazu diene, die Wettbewerbser­gebnisse insgesamt zu präsentieren. Die heutige Präsentation und die noch zur Verfügung ge­stellten Unterlagen würden die Möglichkeit für weitere fraktionsinterne Beratungen bieten und die sich hieraus ergebenden Vorschläge und Wünsche würden dann in die Planungen mit einbezo­gen. Man stehe am Anfang eines umfangreichen Prozesses, aus den vorlegten Entwürfen seien Planungen zu entwickeln und im Hinblick auf die Kosten zu beurteilen und umzusetzen.

Herr Liedkte wies auf den Beschluss des Rates zum Integrierten Handlungskonzept für Kamen-Mitte hin, in dem auch der zeitliche Rahmen, seines Erachtens bis 2015, dargestellt sei. Neben dem zeitlichen Rahmen sei ein grober Kostenrahmen von 2 Mio Euro ausgewiesen. Es sei nun angezeigt, Details weiter zu qualifizieren. Zum jetzigen Zeitpunkt sei die Umsetzung nicht abseh­bar. Die Förderrichtlinien des Landes würden diesen Wettbewerb als vorlaufenden Prozess zwin­gend voraussetzen, um eine Förderung zu erhalten. Daher sei es richtig und wichtig, diesen Schritt gegangen zu sein. Dieses sei auch durch den Minister Groschek letzte Woche im Ältesten­rat bestätigt worden, der die Ergebnisse dieses Wettbewerbes positiv bewertet habe. Herr Jasper als ständiger Vertreter der Abteilung Stadtentwicklung im Ministerium, der Herrn Groschek begleitet habe, habe Städtebauförderung, wenn sich Richtlinien nicht ändern, in Aus­sicht gestellt. Diese Aussage animiere die Verwaltung, wie bereits beschrieben, weiter vorzu­gehen, in dem die Kontaktaufnahme mit dem ersten Preisträger, dem Lippeverband und dem Kreis Unna folgen werde, um in Gesprächen die Realisierungsnähe unter Berücksichtigung aller Belange zu erarbeiten, um am Ende, evtl. auch noch bis Ende 2013, die ersten Beschlüsse fassen zu können.

Herr Diederichs-Späh regte an, zu dem fehlenden Aspekt der Grundstücksverfügbarkeit noch Stellung zu nehmen und beim Lippeverband anzufragen, welcher der drei Entwürfe, z.B. im Hinblick auf den Hochwasserschutz, nicht in Frage komme. Diese Informationen wären zwin­gend für die parlamentarischen Beratungen erforderlich.

Herr Brüggemann erläuterte, dass im Vorfeld des Wettbewerbs alle Mitwirkenden gebeten word­en seien, mit hoher Kreativität vorzugehen und er lehne es ab, im Zusammenhang mit diesem für Kamen großartigen Projekt, im Vorfeld Denkverbote zu formulieren. Sicherlich wer­den die im Verfahren beteiligten Stellen während der Planungen mitteilen, was flächenmäßig und technisch nicht möglich sei, aber zunächst bitte er darum, mutig zu denken und  nicht Zäune zu errichten, wo sie nicht gewünscht seien. Die Vorstellungen der Fraktion werden in die Planungen aufgenommen und geprüft werden. Am Ende werde man ein vernünftiges Konstrukt gemeinsam verantworten können.

Herr Blaschke bewertete das Projekt als genial und warb darum, zunächst offen in die Pla­nun­gen einzusteigen. Er fragte außerdem an, ob der Lippeverband an den neu aufgestellten Sitzge­legen­heiten am Mühlentorweg und an der Henri-David-Straße Mülltonnen aufstellen könne.

Frau Schneider erläuterte, dass sie als Mitglied der Jury stets mitgenommen habe, dass es bei dem Wettbewerb um die Darstellung von Visionen und langfristigen Planungen gehe und nicht bereits um Umsetzungsplanungen.

Herr Kissing erklärte, dass die heutige Diskussion einiges geklärt habe. Er habe verstanden, dass die guten Ideen aus den Entwürfen gefiltert werden können und keine Bindung an den ersten Preisträger bestehe. Der Zeithorizont betrage etwa 3 Jahre, in dem weitere Abstimmungen mit allen Beteiligten erfolgen werden. Es handele sich um eine prozesshafte Entwicklung. Die För­de­rung sei entscheidend, wobei die Verwaltung bzw. auch der Rat die Fördermittel zeitgemäß beantragen werden. Die Umgestaltung der Seseke sei für Kamen als „Sesekestadt“ ein wichtiger Baustein in der Stadtentwicklung.

Herr Liedtke stelle nochmals klar, dass es einstimmige Empfehlung des gesamten Preisgerichts des Wettbewerbs an die Stadt Kamen gewesen sei, mit dem Träger des ersten Preises jetzt auch weiter zusammen zu arbeiten. Eine Umsetzung des Konzeptes 1:1 sei nicht gefordert worden.

Herr Lipinski merkte an, dass es Politikerwesen sei, über den Tag hinaus zu denken und den nächs­ten Schritt zu machen und insofern sei die Stadt hier auf dem Wege, auch schon die nächsten Schritte zu planen. Die Seseke werde zu einem Zusammenführungspunkt werden und das städtische Leben bereichern. Er mahnte, nicht den 2. Schritt vor dem 1. Schritt zu machen. Er fordere alle Mitglieder des Planungs- und Umweltausschusses auf, zielgerichtet an den Kon­zeptionen zu arbeiten.