Sitzung: 21.03.2013 Schul- und Sportausschuss
Herr Klanke erklärte, dass die SPD-Fraktion mit Blick auf das Auslaufen der Förderung für die Schulsozialarbeit aus dem Bildungs- und Teilhabepaket um Bericht durch die Verwaltung gebeten habe. In den Gesprächen mit den Schulen wisse er, dass die Schulsozialarbeiter gute Arbeiten leisten würden und mit Blick auf die Jugendhilfe Synergien erzielt würden.
Er sprach sich dafür aus, dass ein Signal zur Fortführung der erfolgreichen Arbeit und einer weiteren Finanzierung durch Bundesmittel gesetzt werde.
Herr Dunker berichtete, dass der Stadt Kamen
für die Schulsozialarbeit als Bestandteil des Bildungs- und Teilhabepaketes bis
Ende 2013 Bundesmittel in Höhe von rd. 530.000 € zur Verfügung gestellt wurden.
Mit diesem Budget hätten insgesamt 4 Vollzeitstellen realisiert werden können,
die schulformbezogen auf 2 Vollzeit- und 4 Teilzeitstellen verteilt wurden. Mit
je einer Teilzeitstelle würden die Hauptschule, die Förderschule und die
Realschule sowie mit einer Vollzeitstelle die Gesamtschule und mit 1 ½ Stellen
alle Grundschulen und das Gymnasium betreut. Die Bundesmittel würden bis
Schuljahresende 2013/14 zu 100% in Anspruch genommen.
Die Arbeit
der SchulsozialarbeiterInnen richte sich ausschließlich an die im Bildungs- und
Teilhabepaket klar definierte Zielgruppe. Aufgabenfelder der Schulsozialarbeit
seien im allgemeinen Bereich die Beratung und Begleitung von einzelnen
SchülerInnen, LehrerInnen und Erziehungsberechtigten, die sozialpädagogische
Gruppenarbeit, die Durchführung offener Gesprächs-, Kontakt- und
Freizeitangebote, die Zusammenarbeit mit und Beratung von LehrerInnen und Erziehungsberechtigten
sowie die Kooperation und Vernetzung mit dem Gemeinwesen. Im Bereich der
Bildung stehe die Entwicklung von Bildungsangeboten und Projekten, die Vermittlung
von Lernangeboten sowie die Beratung im Übergang von Schule und Beruf im Vordergrund.
Aufgabenfelder im erzieherischen Bereich seien die Durchführung von Angeboten zum
sozialen Lernen in Klassen und Gruppen, die Beratung von Eltern bei
Schulschwierigkeiten der Kinder und Erziehungsfragen, die Vermittlung zwischen
den pädagogischen Zielen und Interessen der Schule und denen der Eltern, die Beratung
von Eltern in Fragen der Erziehung, die Teilnahme an Elternabenden,
Elternbeiratssitzungen, informelle Elterntreffs und themenbezogene Infoveranstaltungen
sowie die Organisation und Durchführung von Präventionsangeboten.
Ein
weiteres Aufgabenfeld, so Herr Dunker, würde die individuellen Hilfen durch Feststellung
des individuellen Hilfsbedarfs von Schülern und deren Familien, die Unterstützung
bei der Organisation bedarfsgerechter Hilfen, die kollegiale Beratung von
LehrerInnen in sozialpädagogischen Fragen, die Vermittlung an Fachdienste sowie
die Krisenintervention in Einzelfällen betreffen. Die SchulsozialerbeiterInnen
seien Ansprechpartner für Schule und Jugendamt. Weitere Aufgaben würden in den
Bereichen Freizeit, Partizipation und Integration behandelt.
Das in
Kamen umgesetzte Konzept, die Schulsozialarbeit aus dem Bildungs- und
Teilhabepaket über den Fachbereich Jugend, Schule und Sport zu organisieren, werde
nach Mitteilung von Herrn Dunker in der bisherigen Bewertung den Vorstellungen
der Verwaltung mehr als gerecht.
Die
konzeptionellen Zielsetzungen der Kamener Schulsozialarbeit, die aktuellen
Kooperationen zwischen dem Fachbereich 51 und den Schulen intensiver als bisher
über die Schulsozialarbeit begleiten zu lassen und die direkte Verbindung
zwischen Schulsozialarbeit und den sozialen Diensten in der Einzelfallhilfe,
sowie die regelmäßige Teilnahme der SchulsozialarbeiterInnen an den internen
Dienstbesprechungen, seien in der Praxis absolut erreicht worden.
Herr Brüggemann zeigte in der Perspektive auf, dass eine Fortführung der Schulsozialarbeit nach dem Bildungs- und Teilhabepaket inhaltlich überwiegend begrüßt werde. Es bleibe abzuwarten, was zukünftig finanzierbar bleibe. Er bat darum, dass eine möglichst breite Unterstützung der Forderung des Schul- und Sportausschusses nach einer Fortführung der Finanzierung durch den Bund in die politischen Gremien transportiert werde. Er selbst werde, sofern sich keine Widersprüche formulierten, die einhellige Position des Schul- und Sportausschusses mit dem Ziel der Fortsetzung der Schulsozialarbeit und deren nachhaltige Finanzierung aus den bisherigen Fördertöpfen gegenüber dem Kreis Unna nachdrücklich anmelden.
Frau Möller sprach sich ebenfalls für eine Fortführung der
Schulsozialarbeit aus.
Inhaltlich bat sie um Auskunft darüber, wie nachvollzogen werden könne, dass
die Schulsozialarbeit nur für den Kreis der Berechtigten durchgeführt werde.
Herr Dunker antwortete, dass für den Bereich der Einzelfallhilfe belegt werden könne, dass diese nur für Berechtigte nach dem Bildungs- und Teilhabepaket erfolge. Bei präventiven Maßnahmen könne jedoch nicht differenziert werden.
Es sei notwendig und richtig, so Herr Heidler, dass ein Apell an die Parteigremien bis auf Bundesebene weitergegeben werde. Dieses sei ein Ansporn für Politik.
Die in Kamen gefundene Lösung einer Anbindung der Schulsozialarbeit an den Jugendbereich sei nach Auffassung von Herrn Eisenhardt weiterhin wichtig. Auch die CDU-Fraktion halte es mit Blick auf die Kamener Situation für richtig, die Maßnahme über Bundesmittel weiter zu finanzieren.
Auf Nachfrage von Herrn Eisenhardt, ob es durch die Ansiedlung der Schulsozialarbeit im Jugendbereich zu finanziellen Entlastungen in der Jugendhilfe gekommen sei, antwortete Herr Dunker, dass dieses nicht konkret beantwortet werden könne, da im Vordergrund die Prävention stehe, ansonsten Einzelfallhilfe geleistet werde. Durch die Zusammenarbeit werde der Präventionsansatz unterstützt. Es sei davon auszugehen, dass es im Bereich der Einzelfallhilfen zu Einsparungen komme.
Herr Eckardt fasste abschließend als Votum zusammen, dass sich der Schul- und Sportausschuss einstimmig für Kontinuität in der Schulsozialarbeit nach dem Bildungs- und Teilhabepaket ausspricht.