Herr Klanke erklärte, dass die SPD-Fraktion mit Blick auf das Auslaufen der Förderung für die Schulsozialarbeit aus dem Bildungs- und Teilhabepaket um Bericht durch die Verwaltung gebeten habe. In den Gesprächen mit den Schulen wisse er, dass die Schulsozialarbeiter gute Arbeiten leisten würden und mit Blick auf die Jugendhilfe Synergien erzielt würden.

Er sprach sich dafür aus, dass ein Signal zur Fortführung der erfolgreichen Arbeit und einer weiteren Finanzierung durch Bundesmittel gesetzt werde.

 

Herr Dunker berichtete, dass der Stadt Kamen für die Schulsozialarbeit als Bestandteil des Bildungs- und Teilhabepaketes bis Ende 2013 Bundesmittel in Höhe von rd. 530.000 € zur Verfügung gestellt wurden. Mit diesem Budget hätten insgesamt 4 Vollzeitstellen realisiert werden können, die schulformbezogen auf 2 Vollzeit- und 4 Teilzeitstellen verteilt wurden. Mit je einer Teilzeitstelle würden die Hauptschule, die Förderschule und die Realschule sowie mit einer Vollzeitstelle die Gesamtschule und mit 1 ½ Stellen alle Grundschulen und das Gymnasium betreut. Die Bundesmittel würden bis Schuljahresende 2013/14 zu 100% in Anspruch genommen.

 

Die Arbeit der SchulsozialarbeiterInnen richte sich ausschließlich an die im Bildungs- und Teilhabepaket klar definierte Zielgruppe. Aufgabenfelder der Schulsozialarbeit seien im allgemeinen Bereich die Beratung und Begleitung von einzelnen SchülerInnen, LehrerInnen und Erziehungsberechtigten, die sozialpädagogische Gruppenarbeit, die Durchführung offener Gesprächs-, Kontakt- und Freizeitangebote, die Zusammenarbeit mit und Beratung von LehrerInnen und Erziehungsberechtigten sowie die Kooperation und Vernetzung mit dem Gemeinwesen. Im Bereich der Bildung stehe die Entwicklung von Bildungsangeboten und Projekten, die Vermittlung von Lernangeboten sowie die Beratung im Übergang von Schule und Beruf im Vordergrund. Aufgabenfelder im erzieherischen Bereich seien die Durchführung von Angeboten zum sozialen Lernen in Klassen und Gruppen, die Beratung von Eltern bei Schulschwierigkeiten der Kinder und Erziehungsfragen, die Vermittlung zwischen den pädagogischen Zielen und Interessen der Schule und denen der Eltern, die Beratung von Eltern in Fragen der Erziehung, die Teilnahme an Elternabenden, Elternbeiratssitzungen, informelle Elterntreffs und themenbezogene Infoveranstaltungen sowie die Organisation und Durchführung von Präventionsangeboten.

Ein weiteres Aufgabenfeld, so Herr Dunker, würde die individuellen Hilfen durch Feststellung des individuellen Hilfsbedarfs von Schülern und deren Familien, die Unterstützung bei der Organisation bedarfsgerechter Hilfen, die kollegiale Beratung von LehrerInnen in sozialpädagogischen Fragen, die Vermittlung an Fachdienste sowie die Krisenintervention in Einzelfällen betreffen. Die SchulsozialerbeiterInnen seien Ansprechpartner für Schule und Jugendamt. Weitere Aufgaben würden in den Bereichen Freizeit, Partizipation und Integration behandelt.

Das in Kamen umgesetzte Konzept, die Schulsozialarbeit aus dem Bildungs- und Teilhabepaket über den Fachbereich Jugend, Schule und Sport zu organisieren, werde nach Mitteilung von Herrn Dunker in der bisherigen Bewertung den Vorstellungen der Verwaltung mehr als gerecht.

Die konzeptionellen Zielsetzungen der Kamener Schulsozialarbeit, die aktuellen Kooperationen zwischen dem Fachbereich 51 und den Schulen intensiver als bisher über die Schulsozialarbeit begleiten zu lassen und die direkte Verbindung zwischen Schulsozialarbeit und den sozialen Diensten in der Einzelfallhilfe, sowie die regelmäßige Teilnahme der SchulsozialarbeiterInnen an den internen Dienstbesprechungen, seien in der Praxis absolut erreicht worden.

 

Herr Brüggemann zeigte in der Perspektive auf, dass eine Fortführung der Schulsozialarbeit nach dem Bildungs- und Teilhabepaket inhaltlich überwiegend begrüßt werde. Es bleibe abzuwarten, was zukünftig finanzierbar bleibe. Er bat darum, dass eine möglichst breite Unterstützung der Forderung des Schul- und Sportausschusses nach einer Fortführung der Finanzierung durch den Bund in die politischen Gremien transportiert werde. Er selbst werde, sofern sich keine Widersprüche formulierten, die einhellige Position des Schul- und Sportausschusses mit dem Ziel der Fortsetzung der Schulsozialarbeit und deren nachhaltige Finanzierung aus den bisherigen Fördertöpfen gegenüber dem Kreis Unna nachdrücklich anmelden.

 

Frau Möller sprach sich ebenfalls für eine Fortführung der Schulsozialarbeit aus.
Inhaltlich bat sie um Auskunft darüber, wie nachvollzogen werden könne, dass die Schulsozialarbeit nur für den Kreis der Berechtigten durchgeführt werde.

 

Herr Dunker antwortete, dass für den Bereich der Einzelfallhilfe belegt werden könne, dass diese nur für Berechtigte nach dem Bildungs- und Teilhabepaket erfolge. Bei präventiven Maßnahmen könne jedoch nicht differenziert werden.

 

Es sei notwendig und richtig, so Herr Heidler, dass ein Apell an die Parteigremien bis auf Bundesebene  weitergegeben werde. Dieses sei ein Ansporn für Politik.

 

Die in Kamen gefundene Lösung einer Anbindung der Schulsozialarbeit an den Jugendbereich sei nach Auffassung von Herrn Eisenhardt weiterhin wichtig. Auch die CDU-Fraktion halte es mit Blick auf die Kamener Situation für richtig, die Maßnahme über Bundesmittel weiter zu finanzieren.

 

Auf Nachfrage von Herrn Eisenhardt, ob es durch die Ansiedlung der Schulsozialarbeit im Jugendbereich zu finanziellen Entlastungen in der Jugendhilfe gekommen sei, antwortete Herr Dunker, dass dieses nicht konkret beantwortet werden könne, da im Vordergrund die Prävention stehe, ansonsten Einzelfallhilfe geleistet werde. Durch die Zusammenarbeit werde der Präventionsansatz unterstützt. Es sei davon auszugehen, dass es im Bereich der Einzelfallhilfen zu Einsparungen komme.

 

Herr Eckardt fasste abschließend als Votum zusammen, dass sich der Schul- und Sportausschuss einstimmig für Kontinuität in der Schulsozialarbeit nach dem Bildungs- und Teilhabepaket ausspricht.