In dem vorliegenden Antrag, so erklärte Herr Liedtke, seien verschiedene Begrifflichkeiten miteinander verquickt worden, so dass hier eine Klarstellung durch den Antragsteller erforderlich werde. Die Darstellung von freien Ladenlokalen und ungenutzten Gewerbegrundstücken sei sicherlich ein Thema für den Bereich Wirtschaftsförderung und damit auch für den Wirtschaftsausschuss. Bezüglich der Reaktivierung von Brachflächen erinnerte er an die Entwicklung der Zechengelände Monopol und Heeren-Werve. Darüber hinaus seien Flächenreserven im Flächennutzungsplan der Stadt Kamen dargestellt. Der Themenbereich „Wohnen“ werde über das aktuell erstellte Handlungskonzept Wohnen ausführlich dargestellt. Er verstehe den vorliegenden Antrag nicht.

 

Herr Kissing erklärte, dass es in dem Antrag um die Darstellung von Baulücken im Stadtgebiet ginge. Seiner Meinung nach sei die Wohnungsmarktanalyse lediglich eine statistische Betrachtung. Seine Fraktion wolle ein Gefühl für die Flächenpotentiale erhalten und damit eine genauere Betrachtung und Auswertung erhalten. Frage sei auch insbesondere, ob zunächst Baulücken genutzt werden könnten, bevor neue Flächen entwickelt würden. Dazu sei es erforderlich, die Baulücken zwecks abschließender Beurteilung darzustellen (z. B. durch Luftbildauswertungen – ähnlich wie bei der Darstellung des Solarpotentialkatasters). Es sei auch eine Möglichkeit, dass dieses Thema in einer Diplomarbeit behandelt werde.

 

Die Intention des vorliegenden Antrages sei auch für die SPD-Fraktion nicht erkennbar, erklärte Frau Dyduch. Das Handlungskonzept Wohnen sei nicht nur eine statistische Auswertung, sondern zeige verschiedenste Entwicklungspotentiale auf. Themenfelder wie Sanierung im Bestand sowie Entwicklung neuer Flächen würden aufgegriffen, u. a. auch mit Bezug auf die demografische Entwicklung. All diese Themenfelder gehören zum Handlungskonzept Wohnen und sollten auch in diesem Zusammenhang beraten werden. Es sei nicht zielführend, einzelne Punkte abzukoppeln und gesondert zu betrachten. Die SPD-Fraktion lehne den vorliegenden Antrag ab und schlage vor, diese Punkte in die Diskussion des Handlungskonzeptes Wohnen einzubringen.

 

Sodann nahm Herr Liedtke Bezug auf den allen Fraktionen vorliegenden Entwurf des Handlungskonzeptes Wohnen. Er wies auf S. 89 dieser Studie hin. Dort seien Aussagen zum möglichen Umgang mit sowie der möglichen Entwicklung von Baulücken getroffen worden.

 

Frau Schaumann erkundigte sich, ob mit der Erfassung von Baulücken und Darstellung in Form eines Katasters demnach eine parzellenscharfe Darstellung erfolge könne.

 

Dies wurde von Herrn Liedtke bestätigt. Das Handlungskonzept sei jedoch noch nicht beschlossen.

 

Sofern das Handlungskonzept die Erfassung von Baulücken beinhalte, habe sich der vorliegende Antrag in der Form erledigt, erklärte Herr Kissing.

 

Herr Lipinski schloss diesen Tagesordnungspunkt mit Billigung der antragstellenden Fraktion ohne Abstimmung ab, da dieser Punkt bei der Beratung des Handlungskonzeptes Wohnen aufgegriffen werde.