Zunächst begrüßte Herr Lipinski als Referentin zu diesem Tagesordnungspunkt Frau Henninger vom Ingenieurbüro Helmert, Aachen.

 

Anhand einer Präsentation (s. Ratsinformationssystem) stellte Frau Henninger die wesentlichen Inhalte und Auswertungen der Mobilitätserhebung in der Stadt Kamen zur Erfassung des „Modal-Split“ vor. Die Details sind der Präsentation zu entnehmen.

 

Herr Lipinski dankte Frau Henninger für den informativen Vortrag. Die vorgestellte Untersuchung werde eine Grundlage darstellen, um gezielte Maßnahmen zur Mobilitätsveränderung und –verbesserung politisch auf den Weg zu bringen.

 

Mit diesem Vortrag sei ein erster Eindruck über das Mobilitätsverhalten im Stadtgebiet Kamen vermittelt worden, ergänzte Frau Dyduch. Besonders hervorzuheben sei, dass das Auto immer noch vorrangiges Verkehrsmittel in Kamen sei und das trotz der guten Verkehrsanbindung durch den Kamener Bahnhof. Irritiert habe auch die große Zahl von Fahrten für Bringen und Abholen. Ansatzpunkte für gezielte Bearbeitung und Verbesserung der Mobilität seien aufgezeigt worden. Die Untersuchung sei als Grundlage für die Erarbeitung von Umsetzungsleitlinien und Nachbesserungen heranzuziehen. Sie bat darum, die im Rahmen der Mobilitätsbefragung von Bürgern und Bürgerinnen gegebenen Anregungen zur Verbesserung an den Planungs- und Umweltausschuss weiter zu geben.

 

Frau Schaumann äußerte sich überrascht darüber, dass Vergleichswerte aus Lemgo in der Präsentation angegeben wurden.

 

Diesbezüglich erklärte Herr Kissing, dass die Analyse von vergleichbaren Strukturen und Topographie abhängig sei. Der Kreis Soest habe eine gute Vergleichbarkeit. Steigerungspotentiale für den Radverkehr seien erkennbar. Als AGFS-Kommune gelte es auch, den Radverkehr zu fördern. Er erkundigte sich, welche Anregungen insbesondere zum Radverkehr eingebracht worden seien.

 

Das Büro habe die Daten und Anregungen an die Stadt Kamen nach Ortsteilen geordnet übergeben, führte Frau Henninger aus. Nunmehr erfolge durch die Verwaltung mit Berücksichtigung der Ortskenntnisse die Bewertung und Gewichtung der Anregungen. Oftmals handele es sich um sehr persönliche Dinge oder aber um ortsbezogene Maßnahmen (z. B. fehlende Bordsteinabsenkungen).

 

Herr Brüggemann erläuterte, dass die Vielzahl der Anregungen zunächst strukturiert werden müssten und anschließend eine erste Bewertung durch die Verwaltung erfolge. Er sagte zu, dass die Anregungen der Bürgerinnen und Bürger, die im Rahmen der Modal-Split-Erhebung vorliegen, an die Fraktionen weitergeleitet werden sollen.

 

Auf Nachfrage von Herrn Diederichs-Späh zur Einbeziehung der ZRL-Statistik in die Untersuchung und Berücksichtigung der sogenannten „Einpendler“ führte Herr Breuer aus, dass die Modal-Split-Erhebung lediglich die Daten Kamener BürgerInnen liefere. Darüber hinaus sei eine Bereinigung der ZRL-Statistik nicht möglich.

 

Nähere Untersuchungen zu den sog. „Einpendlern“ und deren Auswirkungen auf den ÖPNV sowie den Fuß- u. Radverkehr wären ggf. auch als sinnvolle Ergänzung der Thematik aufzugreifen, regte Herr Naujoks an.

 

Angesichts der hohen Zahl von Bring- und Holfahrten mit dem Pkw, trotz des von der VKU für SchülerInnen angebotenen „Flash-Tickets“ sei hier ein Handlungsrahmen aufgezeigt, so erklärte Frau Schneider. Darüber hinaus zeige die Untersuchung, dass die Nutzung des ÖPNV sowie die Intensivierung des Radverkehrs wesentliche Aufgabenschwerpunkte darstellen.

 

Herr Lipinski wies abschließend darauf hin, dass nach Vorlage und Auswertung der Modal-Split-Untersuchung auch eine politische Bewertung durch die im Rat vertretenen Parteien folge.