Beschluss:

 

1.            Der Bericht über die Personalentwicklung und die durchgeführten Maßnahmen werden zur Kenntnis genommen.

 

2.            Die vorgelegte Fortschreibung des Frauenförderplanes der Stadtverwaltung Kamen für den Zeitraum 2013 – 2015 wird beschlossen.

 


Abstimmungsergebnis: bei 17 Enthaltungen mehrheitlich angenommen


Für die SPD-Fraktion erklärte Frau Hartig die Zustimmung zum vorgelegten Frauenförderplan.

Zwar seien Frauen in Führungspositionen noch unterrepräsentiert und im einfachen Dienst über­repräsentiert, erfreulich sei jedoch, dass drei weitere Gruppenleitungsstellen mit Frauen besetzt worden seien und wieder aus­gebildet werden könne.

Positiv sei zudem die interkommunale Zusammenarbeit im Bereich der ADV mit dem Kreis Unna sowie die Kooperationsvereinbarung mit der Technopark Kamen GmbH.

Die Quote der teilzeitbeschäftigten Frauen sei im Vergleich zum Jahr 2009 weiter angestiegen, was deutlich mache, dass Familie und Pflege immer noch überwiegend Frauensache sei.

Zukünftig könne es Sinn machen, über weitere mögliche Arbeitsmodelle, wie z.B. Homeoffice- oder Telearbeit, nachzudenken.

Frau Hartig kritisierte, dass in Bezug auf die Zielvorgaben und die Prognose mehr Verbindlichkeit erwartet worden sei. Möglicherweise sei dies der an­gespannten Haushaltslage geschuldet.

Gegenüber der Nachbetrachtung zum letzten Frauenförderplan in Bezug auf den geringen Frauen­anteil bei Höhergruppierungen bzw. Beförderun­gen begrüßte Frau Hartig die dies­be­züglich positive Entwicklung im neuen Stellenplan.

 

Sie kritisierte, dass im Fortbildungsbereich Programme zur Förderung von Führungs­kräfte­nach­wuchs, wie z.B. das Mentoring-Projekt, fehlen würden. Ebenso fehlten spezielle Angebote für Berufsrückkehrerinnen.

Abschließend zeigte sie sich hoffnungsvoll, dass durch die Stellenfluktua­tion zukünftig mehr Frauen in Führungspositionen vertreten seien.

 

Frau Gerdes machte ihre Enttäuschung über den vorgelegten Plan deut­lich. Sie habe den Ein­druck, dass der Plan ausschließlich aufgrund der gesetzlichen Verpflichtung und nicht wegen der tatsächlichen Frauenförde­rung aufgestellt worden sei.

Daneben kritisierte sie die einseitige Förderung von Frauen, obwohl es auch Bereiche gebe, in denen Männer unterrepräsentiert seien.

Die Forderung nach einer Stärkung der Gleichstellungsbeauftragten u.a. im Rahmen von kon­kre­ten Zielvereinbarungen werde bedauerlicherweise nicht erfüllt. Ohne dieses Instrument könne keine nachhaltige positive Entwick­lung von Frauen in Führungspositionen erreicht werden.

Frau Gerdes kritisierte zudem die Formulierung in Zusammenhang mit der Übernahme von Pfle­ge­aufgaben. Sie forderte die verbindliche Zusage, dass den Mitarbeitern bei Übernahme von Familienpflichten keine Beeinträchti­gungen im beruflichen Fortkommen entstünden, sondern dies im Gegenteil noch seitens der Stadt unterstützt würde.

Die CDU-Fraktion werde sich daher bei der Abstimmung enthalten.

 

Frau Schaumann teilte mit, dass die FDP-Fraktion sich ebenfalls enthalten werde.

Sie kritisierte die fehlenden Zielvorgaben. Der Frauenförderplan habe ledig­lich Berichtsstatus. Eine Weiterentwicklung hielt sie so nicht für möglich.

 

Herr Hupe gab zu bedenken, dass man bei der Diskussion die Haushalts­zwänge sowie die Zu­sam­menlegung von Fachbereichen nicht unberück­sichtigt lassen dürfe.

Für verschiedene Funktionen komme es auf die Qualifikation an. Personal­entwicklung beinhalte erheblich mehr als nur die Frage nach dem Ge­schlecht.

Die Verwaltung nehme das Thema Frauen in Führungspositionen sehr ernst. Er kündigte an, dass es in diesem Zusammenhang bald eine Ände­rung innerhalb der Verwaltung geben werde.

 

Frau Möller schloss sich den von der SPD-Fraktion genannten Kritikpunk­ten an. Sie gab jedoch auch zu bedenken, dass dies kein Prozess sei, der von heute auf morgen umgesetzt werden könne. Sie teile die Kritik der CDU-Fraktion, dass sich der vorgelegte Frauenförderplan nur als Pflicht­bericht darstelle, der kein Engagement erkennen lasse.

Frauen und Männer sollten gleichermaßen gefördert werden.

Die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen werde sich bei der Abstimmung ent­halten.

 

Frau Lenkenhoff schloss sich ihrer Vorrednerin an, dass der Frauenförder­plan nicht weit genug ginge. Die Fraktion hätte sich gewünscht, dass die Anregungen der CDU-Fraktion teilweise aufgenommen worden wären. Kri­tisch betrachtete sie in diesem Zusammenhang jedoch die Forderung nach einer stärkeren Förderung der Männer, beispielsweise in dem Bereich der Raumpflege.

Wünschenswert wäre, wenn das Thema Frauen in Führungspositionen ir­gendwann nicht mehr diskutiert werden müsse, da es zum Alltag gehöre.

 

Frau Hartig bekräftigte, dass es sich ausschließlich um einen Frauenför­derplan handele. Sie könne sich nicht vorstellen, wie eine Männerförderung über­haupt aussehen solle.

Sie kritisierte die Einführung des Betreuungsgeldes, dass für die Frauenför­derung kontra­pro­duktiv sei, weil es die Frauen zuhause halte. Die Mittel dafür seien besser in der Kinderbetreuung angelegt.