Frau Sträde berichtete, dass das Projekt „Starke Familien und Unternehmen im Kreis Unna“ nach 3-jähriger Laufzeit am 31.07.2012 erfolgreich beendet wurde. Der Vortrag ist der Niederschrift als Anlage beigefügt. Sie stellte die Inhalte und die Ergebnisse des Projektes vor, wobei sie insbesondere auf das „Unternehmensnetzwerk familienfreundlicher Unternehmen“ einging. Dieses Netzwerk, in dem 36 Unternehmen mitarbeiten, habe sich in den vergangenen Jahren etabliert. Den Erfolg des Netzwerkes führte sie u.a. darauf zurück, dass die Firmen sich, ohne sich in einer Konkurrenzsituation zu befinden, über Themen wie „Betriebsnahe Kinderbetreuung“, „Vereinbarkeit von Beruf und Pflege“, „Flexible Arbeitszeitgestaltung“ o.ä. austauschen können. Erfreulich sei weiterhin, dass sich aus diesen Treffen einzelne Firmenkooperationen zu gleichgelagerten Themen wie z.B. Kinderbetreuung entwickelt haben. Ihrer Erfahrung nach stehen Unternehmen diesen Themen z.Z. sehr aufgeschlossen gegenüber. So haben Unternehmen auch großes Interesse an dem Thema „Wiedereinstieg in den Beruf“ gezeigt. Dagegen habe es sich als schwierig herausgestellt, Frauen  zu finden, die sich in der Elternzeit mit ihrer Rückkehr in den Betrieb beschäftigen wollten. Workshops zu diesem Thema haben aufgrund zu weniger Anmeldungen leider ausfallen müssen. Hier denke man über neue Wege nach. In diesem Zusammenhang stellte sie die neue Broschüre „Gut geplant ist klar gewonnen – Arbeitsheft Elternzeit und Wiedereinstieg“ vor.

Sie zeigte sich deshalb sehr erfreut, dass die weitere Begleitung und Unterstützung des Unternehmensnetzwerkes seitens des neuen Kompetenzzentrums gewährleistet sei. Abschließend gab Frau Sträde an, dass sie weiterhin mit einer ½ Stelle in der Regionalagentur beschäftigt sei, mit der anderen Hälfte sei sie seit dem 01.08.2012 im Kompetenzzentrum Frau und Beruf Westfälisches Ruhrgebiet tätig. Die Stelle im Kompetenzzentrum teile sie sich mit Anke Jauer.

 

Frau Müller erkundigte sich, welche Unternehmen sich an den Netzwerktreffen beteiligen.

 

Frau Sträde antwortete, dass es sich bei den Treffen um eine bunte Mischung handelt. Es sei aber festzustellen, dass handwerkliche Betriebe wenig vertreten seien.

 

Bezogen auf die geringe Resonanz von Frauen in Elternzeit beim Wiedereinstiegsmanagement gaben die Mitglieder des Beirates einige Anregungen für eine zusätzliche und möglicherweise effektivere Informationsweitergabe.

 

 

Anschließend stellte Frau Sträde das Projekt „Mehr Frauen in Führungspositionen – Regionale Bündnisse für Chancengleichheit“ vor. Die Folien sind der Niederschrift ebenfalls als Anlage beigefügt. Frau Sträde berichtete, dass der Kreis Unna gemeinsam mit neun weiteren Städten und Kreisen aus 49 Bewerbungen für dieses bundesweite Projekt ausgewählt wurde. Jeder der ausgewählten Standorte beteiligt sich mit 10 Unternehmen an dem Projekt, wobei mindestens eines dieser Unternehmen in kommunaler Trägerschaft sein müsse. Die teilnehmenden Unternehmen werden vor Ort von der Projektträgerin „EAF – Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin e.V.“ individuell und kostenlos beraten und sollen mit entsprechender Unterstützung Vereinbarungen mit Zielen und Maßnahmen zur Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen entwickeln. Bis zum Ende des Projektes im September 2015 seien unter der Leitung des Landrates drei Runde Tische sowie ein Unternehmensworkshop vorgesehen. Da die beteiligten Unternehmen sich einen häufigeren Austausch wünschen, habe die WFG zugesichert, zusätzliche inhaltliche Veranstaltungen zu unterstützen. Auf Wunsch der Unternehmen sei das Thema des nächsten Treffens „Führung in Teilzeit“. Als weitere Aktion sei die Beteiligung aller Unternehmen am Equal Pay Day geplant. Aktuell stellen die Firmen Daten und Zahlen zusammen. Für die meisten bestätige sich dabei, dass Frauen bereits in der mittleren Führungsebene fehlen und nicht erst in den TOP-Positionen.

 

Auf die Frage von Frau Hartig erklärte Frau Sträde, dass ihr bekannt sei, dass Führungspositionen z.B. bei der ERGO-Versicherung und in der Skihalle Neuss in Teilzeit besetzt seien.

 

Frau Kollmeier begrüßte die Beschäftigung der Firmen mit diesem Thema. Ihr sei bekannt, dass z.B. in großen Rechtsanwaltskanzleien mittlerweile qualifizierte Juristinnen fehlen. Die gut ausgebildeten Frauen ziehen im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie eine Beschäftigung im öffentlichen Dienst vor.

 

Frau Hartig bedankte sich bei Frau Sträde und wünschte ihr für beide Projekte weiterhin viel Erfolg.