Beschlussempfehlung:

 

1.            Der Bericht über die Personalentwicklung und die durchgeführten Maßnahmen werden zur Kenntnis genommen.

 

2.            Die beigefügte Fortschreibung des Frauenförderplanes der Stadtverwaltung Kamen für den Zeitraum 2013 – 2015 wird beschlossen.

 


Abstimmungsergebnis: bei 5 Enthaltungen mehrheitlich angenommen


Herr Tost gab einen Bericht über den abgelaufenen Frauenförderplan und stellte den Frauenförderplan 2013 – 2015 vor. Er wies insbesondere daraufhin, dass die Verwaltung trotz des Haushaltsbeschlusses, jede 3. Stelle nicht wieder zu besetzen, bemüht sei, die Maßnahmen und Ziele des Frauenförderplanes umzusetzen. Bezogen auf die Anzahl von Frauen in Führungspositionen sehe er für die Zukunft eine positive Entwicklung. Grund dafür sei einerseits, dass in den nächsten Jahren bis 2017 insgesamt 44 Beschäftigte, 29 Männer und 15 Frauen, aus dem Verwaltungsdienst ausscheiden. Ein anderer Grund sei die Einstellungspraxis der Verwaltung. In den vergangenen 10 Jahren haben in den Verwaltungsberufen 10 Männer und 12 Frauen eine Ausbildung begonnen. Er sei überzeugt, dass insbesondere die kontinuierliche Einstellung von jungen Frauen im gehobenen Dienst - der Laufbahn für zukünftige Führungskräfte - eine Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen nach sich ziehe.

 

Herr Rickwärtz-Naujokat gab an, dass der Frauenförderplan der Stadt Kamen sich im Vergleich mit anderen Plänen durchaus sehen lassen könne. Er bemängelte aber, dass der FFP zu wenig verpflichtende Aussagen sowie zu wenig passgenaue und verbindliche Ziel- und Zeitvorgaben beinhalte. In diesem Zusammenhang erkundigte er sich nach dem Vorhandensein eines Personalentwicklungsplanes.

 

Herr Tost erklärte, dass der FFP wie der Personalentwicklungsplan eng mit dem Haushalt und damit auch mit den durch den Rat beschlossenen Stelleneinsparungen bis 2022 verbunden sei. Zahlen könnten deshalb nicht konkreter benannt werden. Er wies daraufhin, dass unter dem Punkt 4 „Prognose und Zielvorgaben für die Jahre 2013 bis 2015“ die Ziele für die Nachbesetzung der bereits feststehenden freiwerdenden Stellen durchaus konkret aufgelistet seien.

 

Herr Rickwärtz-Naujokat antwortete, dass Frauenförderung, wenn sie politisch gewollt sei, nicht nur unter dem Aspekt des Sparens zu sehen sei. Für seine Fraktion sei es wichtig, Maßnahmen zu entwickeln, damit mehr Frauen in den höheren Dienst aufsteigen und mehr Frauen Führungsfunktionen übernehmen.

 

Herr Tost zeigte sich überzeugt, dass viele der hoch qualifizierten Frauen große Entwicklungsmöglichkeiten in unserer Verwaltung haben, zumal in den nächsten Jahren mehr Männer als Frauen aus dem Dienst der Stadt ausscheiden.

 

Frau Kollmeier wies daraufhin, dass der Frauenförderplan deutlich zeige, dass Frauen ab A 12 / A 13 an die sogenannte „gläserne Decke“ stoßen. Sie fragte an, ob Frauen durch Fortbildungen entsprechend gefördert werden.

 

Herr Tost erläuterte, dass Lehrgangsangebote für alle Beschäftigten gleich existieren und Frauen gleichermaßen die Möglichkeit nutzen, an entsprechenden Fortbildungen teilzunehmen.

 

Frau Gerdes kritisierte ebenfalls die zu vagen Formulierungen, die zu unkonkreten Zahlen und das Fehlen verbindlicher Berichtsprozesse. Außerdem zeigte sie sich enttäuscht über die Nichtberücksichtigung der Verbesserungsvorschläge, die ihre Fraktion in der Sitzung des Rates gemacht habe, u.a. die Umbenennung in „Chancengleichheitsplan“. Im Hinblick auf die Aussage im Vorwort des Frauenförderplanes, dass „die Übernahme von Pflegeaufgaben Auswirkungen auf die berufliche Entwicklung von betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben kann“, sah sie weiteren Diskussionsbedarf.

 

Hinsichtlich des Hinweises auf die nicht erfolgte Umbenennung des Frauenförderplanes verwies Herr Tost auf die Diskussion im Rat.

 

Frau Werning äußerte, dass ihre Fraktion auch nicht glücklich mit dem vorgelegten Frauenförderplan sei. Für sie stelle sich besonders die Frage, was man tun könne, um den hohen Anteil von Frauen an der Teilzeitbeschäftigung zu senken.

 

Frau Müller erwiderte, dass dieser Tatbestand in der Regel nicht an den einzelnen Frauen liege sondern an den vorhandenen Rahmenbedingungen. So fehlen nach wie vor Kita-Plätze, nicht nur für die unter 3-Jährigen.