Beschluss:

 

 


Vor Eintritt in die Tagesordnung wurden die nicht dem Rat angehörenden Mitglieder des Jugendhilfeausschusses, soweit nicht in der vorherigen Sitzung geschehen, verpflichtet.

 

Herr Kalle und Herr Böhm berichteten über die Situation des Kamener Ausbildungsstellen- und Jugendarbeitslosenmarktes. Sie führten aus, dass aufgrund der demographischen Entwicklung eine Zunahme der Bewerberzahlen auf dem Ausbildungs- und Stellenmarkt festzustellen sei und dass durch die Aktivitäten des Arbeitsamtes Kamen über 100 Kamener in verschiedenen Projekten Arbeit und damit eine neue Perspektive gewonnen hätten.

 

Herr Kalle würdigte insbesondere die im vorigen Jahr begonnene Zusammenarbeit mit der Werkstatt Unna, die sich als verlässlicher Partner erwiesen habe. Er hob besonders hervor, dass über 50 % der Teilnehmer aus lfd. Qualifizierungsmaßnahmen heraus einen Ausbil­dungsplatz, eine Anstellung bzw. den Einstieg ins Berufsleben oder einen Schulabschluss gefunden hätten.

 

Er machte deutlich, dass aufgrund der derzeitigen Situation die Jugendarbeitslosigkeit die zentrale Herausforderung sei. Von den insgesamt 2285 Arbeitslosen Ende Dezember 1999 waren 53 unter 20 Jahre, 206 zwischen 20 und 25 Jahre alt und 259 über 25 Jahre alt. Diese Altersgruppen haben daher die höchsten Arbeitslosenquoten. Bei genauer Betrachtung sind es vor allem junge Leute ohne Schulabschluss oder mit Hauptschulabschluss, die auf der Straße stehen. Mehr 39 % der 20- bis 25-Jährigen sind länger als 1 Jahr arbeitslos.

 

Im laufenden Jahr sieht es noch schlechter aus. Die Zahl steigt aufgrund der demogra­phischen Entwicklung stark an. Allein 40 ehemalige Azubis wurden nicht übernommen und konnten auf Anhieb auch keine weitere Beschäftigung finden. Herr Kalle betonte, dass es dennoch Erfolge gebe, wie etwa die 3 Qualifikations- und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen in Zusammenarbeit mit der Werkstatt Unna und der Stadt Kamen zeige. Herr Kalle unter­strich, dass auch im Jahr 2000 eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahme bei der Stadt Kamen realisiert werde. Auch wird an einer Fortführung des Sonderprogramms für junge Abiturienten im TECHNOPARK gedacht.

 

In der anschließenden Diskussion teilte Herr Kalle mit, dass die Planungen des Arbeitsamtes Hamm vorsehen, dass Maßnahmen für arbeitslose Jugendliche, aus denen heraus nicht wenigstens 50 % vermittelt werden können, nach einer Übergangsfrist beendet werden. Zum Stichtag 18.02.2000 erwarte er für die Maßnahme, die gemeinsam mit der Stadt Kamen und der Werkstatt Unna durchgeführt worden sei, eine Übernahmequote von fast 90 %.

 

Herr Böhm erläuterte, dass es bereits einen Arbeitskreis Schule und Beruf gebe, der als Partner von Gewerkschaften, Arbeitgeber, Industrie- und Handelskammern, Schulen usw. umfasse.

 

Um Schülerinnen und Schülern einen Einblick ins Berufsleben zu geben, ist aber auch wieder ein Berufsinformations-Tag vorgesehen, und zwar am 10.05.2000 in der Kamener Stadthalle. Der hat eine kleine Veränderung gegenüber der Veranstaltung von 1997 erfahren. So wird er nicht in die Abendstunden hineinverlagert und muss ohne musikalische Begleitung auskommen. Im Vordergrund, so Herr Kalle, stehe die Beratung der jungen Menschen. Zudem wird es kein Preisausschreiben geben. Statt dessen sind die Schüler aufgefordert, einen Limerick zur Berufswahl zu verfassen.