Herr Sostmann rief in Erinnerung, dass im Wirtschaftsausschuss am 27.03.2012 bekanntgege­ben wurde, dass das, Gebäude in dem sich zur Zeit noch die Glückaufschule befindet, nicht für die Aufgabenerfüllung der Stadt benötigt werde. Am 31.03.2012 habe die Stadtverwaltung das freiwerdende Gebäude per Anzeige in den örtlichen Tageszeitungen mit Frist bis zum 15.04.2012 zum Verkauf angeboten. Daraufhin meldeten sich drei Interessenten, wobei nur ein Interes­sent das geforderte konkrete Gebot abgegeben habe. Die Erhaltung des Gebäudes sei mit ei­nem erheblichen Sanierungsbedarf mit Kosten i.H.v. 940.000,- € ohne Umbaukosten für eine veränderte Nutzung verbunden. Für die Unterhaltung des Gebäudes entstehen jährlich zusätzli­che Kosten i.H.v. rd. 114.000,- €.

 

Nachdem Herr Kühnapfel zu bedenken gab, dass an der Sportanlage im Hemsack in Zukunft ein Wohnbaugebiet entstehen werde und davon auszugehen sei, dass sich dort viele Familien ansiedeln und unter Umständen auf den Bestand der Glückaufschule nicht verzichtet werden könne, entgegnete Herr Hupe, dass man dies natürlich reflektiert und durchdacht habe. Be­trachte man aber die demographische Entwicklung der Stadt im Ganzen gebe es genügend Schulraum.

 

Herr Grosch befürwortete die Beibehaltung bzw. Rückführung der Schulbezirksgrenzen. Dem­nach sei die Glückaufschule im aktuellen Schuljahr die Schule, die die meisten Anmeldungen zu verzeichnen habe. Zudem handele es sich bei der Glückaufschule, welche 1953 erbaut wurde und Kamens erste Gemeinschaftsschule war, um ein historisch wertvolles Gebäude, das mit den Grünanlagen ringsum und dem Koppelteich ein städtebaulich wichtiges Objekt sei.

 

Auf Nachfrage von Herrn Grosch, ob das Erscheinungsbild erhalten bleibe, machte Herr Hupe deutlich, dass man in diesen Haushaltszeiten auf eine historische Betrachtung keine Rücksicht nehmen könne. Für eine private Nutzung könne das Gebäude wirtschaftlich nicht erhalten wer­den. Man müsse daher den Mut haben neue Wege zu gehen.

 

Herr Kissing merkte an, dass sich die neue Wohnbebauung im Hemsack auf die nächsten 5, 10 bzw. 15 Jahre verteilen werde. Gerade in Kamen-Mitte sei es wichtig, dass man potentielle Neubaugebiete schaffe.

 

Als Herr Kissing forderte, dass Plan, Skizze und Vorstellung eines neuen Projektes im Planung- und Umweltausschuss behandelt werden, verwies Herr Hupe auf nähere Details im nichtöffentli­chen Teil.

 

Nachdem Herr Sostmann erwähnte, dass die Koppelteich-Grünanlage ebenfalls verpachtet werden solle, ergänzte Herr Hupe, dass das Grundstück der Koppelteich-Grünanlage städti­sches Eigentum bleibe, der Investor die Grünanlagen unentgeltlich pachte und die Option habe, diese in Abstimmung mit der Stadt zu gestalten und zu pflegen. Die Grünanlage werde in jedem Fall öffentlich zugänglich für Jedermann bleiben. Bei Annahme des Angebotes würde die Stadt neben den Kosten für eine neue Gestaltung der Fläche auch Unterhaltungskosten von durchschnitt­lich rd. 13.000,- € im Jahr einsparen.

 

Frau Dyduch zeigte sich erfreut, dass es einen Investor gebe, der ein konkretes Gebot abgege­ben habe, sich an sozialen Erfordernissen orientiere und zudem die Instandhaltung der Grünanlagen übernehme, wodurch diese aufgewertet würden.

Als Frau Dyduch deutlich machte, dass es vielfach angebrachter sei, ein altes Gebäude abzu­reißen und etwas Neues aufzubauen, zeigte sich Herr Grosch verblüfft, da die SPD mehr zu wissen scheine als er. Er gehe nun von einem Abriss des Gebäudes aus und finde es schade, dass keine Diskussion geführt werden konnte, ob das Gebäude nicht für andere städtische Be­reiche nutzenswert gewesen sei.

 

Herr Hupe erklärte, dass eine Abwägung stattgefunden habe.

Bei einer anderen Nutzung habe die Verwaltung die Verantwortung zu sanieren und auch die hohen Folgekosten zu tragen. Ohne umfangreiche Umbaumaßnahmen sei das Gebäude nicht nutzbar, da Klassenräume mit ihrer Größe nicht ohne Weiteres für andere Zwecke genutzt werden kön­nen. Der einmalige Sanierungsaufwand läge bei rd. 940.000,- €, darin enthalten seien Reparatu­ren am Dach, der Sanitäranlagen und energetische Aufwertungen. Ein Verlust des Gebäudes sei kein städtebaulicher Verlust, er habe aber Verständnis für diejenigen, die einen Abriss des Gebäudes bedauern.