Beschlussempfehlung:

 

Die Verwaltung wird beauftragt, die Planungen zur Errichtung einer zentralen Sportplatzanlage am Schulzentrum Gutenbergstraße unter gleichzeitiger Aufgabe der Sportplatzanlagen Hemsack und Lüner Höhe durchzuführen und die notwendigen planungsrechtlichen Beschlüsse vorzu­be­reiten.

Den parlamentarischen Gremien ist das Ergebnis der planungsrechtlichen Prüfung vorzustellen.

Die Umsetzung der Maßnahme ist ggf. zum Beschluss zu stellen.

Die Erkenntnisse aus den Gesprächen mit den Nutzern sind abgewogen einzutragen.


Abstimmungsergebnis: bei 2 Gegenstimmen mehrheitlich angenommen


Herr Eckardt wies darauf hin, dass bereits in der letzten Sitzung des Schul- und Sportaus­schus­ses durch die Verwaltung ein ausführlicher Bericht gegeben worden sei.

 

Die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN habe, so Frau Dörlemann, bereits ihre Bedenken zum Vor­haben geäußert. Es sei befremdlich, das die Verwaltung trotz der offenen Fragestellungen einer zukünftigen Bebauung des Sportgeländes im Hemsack Gespräche mit den Vereinen führe, obwohl die Grundlagen noch nicht gesichert seien.

Sie bat die Verwaltung zu den Fragen

  • der Lärmimmissionen durch das Gewerbegebiet und die Reitanlage,
  • Bewertung als für die Innenstadt relevante Freiluftschneise,
  • notwendiger Abstand der geplanten Bebauung zur Seseke,
  • Einfluss der Neubebauung auf die Flora und Fauna der Seseke,
  • Erhalt der vor wenigen Jahren erfolgten Anpflanzungen,
  • der von der Kläranlage ausgehenden Emissionen,
  • Erstellung einer Kosten- / Nutzenanalyse zur Ermittlung der Erlössituation zur Sicher­stellung der Finanzierung der zentralen Sportplatzanlage,
  • Bestand der unter den vorgenannten Fragestellungen tatsächlich zu vermarktenden Fläche,
  • welche Auswirkungen bestehen für die noch nicht vermarkten Baugebiete auch mit Blick auf den Wohnungsmarktbericht,

Stellung zu nehmen.

 

Frau Dörlemann wies weiterhin darauf hin, dass der Bolzplatz im Hemsack als einzige Sportplatz­anlage auch für Hobby- und Thekenmannschaften zur Verfügung stehe.

 

Herr Eckardt betonte, diese Fragen seien berechtigt, jedoch planungsrechtlich zu beurteilen. Es gehe hier zunächst um Beratung der sportpolitischen Fragen.

 

Herr Brüggemann zeigte ebenfalls Verständnis für die aufgeworfenen Fragen, die nicht über­raschen würden und in dem weiteren planungsrechtlichen Verfahren zu berücksichtigen seien. Die Verwaltung habe bereits schon jetzt mit den Vereinen Gespräche geführt, da nicht nur die Entwicklung der Fußballvereine, sondern auch der Verbleib des Hundesportvereins und des Boule­vereins abzustimmen sei. Auch die Fragen einer Nutzung des Bolzplatzes seien zu bewer­ten. Es seien noch viele Fragen offen.
Er wies darauf hin, dass zunächst die planungsrechtlichen Beschlüsse vorzubereiten und die am Objekt festzumachenden Prüfungen durchzuführen seien. Nach der notwendigen planungsrecht­lichen Beratung werde dann erneut eine Bewertung und Beschlussfassung in den Gremien erfol­gen.

 

Herr Fuhrmann erklärte, dass die CDU-Fraktion dem Beschlussvorschlag der Verwaltung zu­stim­men werde. Aufgrund der Immissionen sei aus Sicht seiner Fraktion jedoch eher ein Misch­gebiet anzustreben. Er bat um Mitteilung, zu welchem Zeitpunkt die Errichtung des Kunstrasen­platzes im Jahnstadion geplant sei, damit der VfL Kamen als Traditionsverein nicht ins Hintertref­fen gerate.

 

Herr Brüggemann antwortete, dass in der Intention der Verwaltung die Errichtung des Kunst­rasen­platzes im Jahnstadion mit angedacht und eine Realisierung lediglich mit einem geringen Zeitversatz vorgesehen sei. Eine Zusage könne er heute aufgrund der Unwägbarkeiten jedoch noch nicht geben. Hinsichtlich der Nutzung der Sportplatzfläche Hemsack als Gewerbegebiet erkenne er diese Zielrichtung, jedoch würden gegenüber einer Wohnbebauung keine ausreichen­den Finanzmittel erzielt zur Finanzierung der Sportprojekte. Es werde eine Verschiebung der Wohnbaupotentiale erfolgen, die mit dem Regionalverband Ruhr (RVR) abzustimmen seien.

 

Ob die Realisierung einer zentralen Sportplatzanlage erfolge, stehe nach Meinung von Herrn Klanke nicht zur Diskussion, da diese Bereits Bestandteil des Haushaltssicherungskonzeptes sei. Aus sportpolitischer Sicht sei es sinnvoll, dass sich die Verwaltung bereits im Vorfeld mit den Vereinen zusammengesetzt habe, da emotionale Bindungen insbesondere der älteren Vereins­mit­glieder an der bestehenden Sportplatzanlage bestehen würden. Die Zielsetzung sei zukunfts­orientiert und es mache Sinn, sich auf eine zentrale Sportplatzanlage zu beschränken. Es müsse bedacht werden, dass auch an den beiden vorhandenen Standorten Hemsack und Lüner Höhe umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden müssten, um eine dauerhafte Be­spiel­barkeit gewährleisten zu können.

 

Herr Eckardt ergänzte, dass die von Herrn Klanke gemachte Aussage über das Ob zu differen­zieren sei. Die Realisierung einer zentralen Sportplatzanlage sei nur möglich, wenn die Rahmen­be­dingungen erfüllt seien.

 

Herr Kusber erklärte, dass die von der Verwaltung vorgestellte Zielsetzung durch den Sportver­band Kamen e.V. unterstützt werde. Es sei richtig, die Machbarkeit des Projektes einer zentralen Sportplatzanlage zu prüfen. Er sehe die Durchführbarkeit als realistisch an. Dass die Verwaltung bereits im Vorfeld versuche die Vereine mitzunehmen, bewertete er als positiv.

Hinsichtlich der Verfügbarkeit von Sportplatzflächen für Hobby- und Thekenmannschaften wies er auf die ungeklärte rechtliche Situation, insbesondere in Versicherungsfragen, hin. Hier sei ein Anschluss der Gruppen an die Vereine sinnvoll, da die Sportvereine nicht nur Leistungssport sondern auch Breitensport anbieten würden. Eine Realisierung der Maßnahme sei im Sinne des Sports und der Kamener Sportvereine.

 

Auf Nachfrage von Herrn Fuhrmann über die Dauer des Verfahrens erklärte Herr Brüggemann, dass es sein Wunsch sei, dass alle notwendigen Fragestellungen und Beschlüsse bis Ende 2013 abgearbeitet und beraten seien und schon mit Beginn des Jahres 2014 der Spa­ten­stich erfolgen könne. Voraussetzung sei, dass die erforderlichen Haushaltsmittel bereitgestellt würden und die Ungewissheiten planungsrechtlich beantwortet seien.

 

Herr Wiegelmann fragte, ob es eine Alternativplanung gebe, wenn die angestrebte Vermarktung der Sportfläche Hemsack nicht erfolge.

 

Herr Brüggemann antwortete, die Realisierung der notwendigen Investitionen sei dann unter Berücksichtigung der veränderten finanziellen Lage zu bewerten.

 

Herr Wiegelmann bat weiterhin um Mitteilung, ob Investitionen auch in andere Strukturen des Sports für den Fall denkbar wären, dass die Einnahmen höher ausfallen sollten als geplant.

 

Mit dem Sportverband sei abgestimmt, erklärte Herr Brüggemann, dass die Sporthallen­ka­pazitäten und Bedarfe analysiert würden und ein Bericht vorgelegt werde. Ob sich daraus konkrete Bedarfe ergäben, sei abzuwarten.

 

Herr Bartosch wies darauf hin, dass mit der angestrebten zentralen Sportanlage alle Tennen­plätze durch Kunstrasenplätze ersetzt seien und die Stadt Kamen damit im regionalen Vergleich in der Sportinfrastruktur weit vorne sei. Hiermit gewinne der Kamener Sport auch eine An­zie­hungs­kraft für auswärtige Sportlerinnen und Sportler.