Herr Rieger erläuterte einleitend, dass das Land NRW den Kreisen und kreisfreien Städten je­weils eine Stelle für Koordinatoren der Maßnahmen zum Aufbau eines inklusiven Bildungs­sys­tems zur Verfügung gestellt habe. Hiermit werde die Willensbekundung des Gesetzgebers zur Weiterentwicklung integrativer und inklusiver Formen schulischer Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung und deren Implementierung in den regionalen Ausprägungen un­ter­stützt. Die Besetzung der Stellen sei beim Kreis Unna zum 01.02.2012 mit zwei Lehrkräften erfolgt.

 

Anschließend stellten sich Frau Leppert, Lehrerin an der Gesamtschule Kamen, und Frau Laux, Lehrerin an der Regenbogenschule, vor. Der Arbeitsbereich als Koordinatorinnen erstrecke sich auf die Schaffung von Strukturen und Netzwerken für die inklusive Bildung, die Erfassung des Fortbildungsbedarfes sowie die Gewinnung von Schulen für die inklusive Beschulung. Weiterer Arbeitsschwerpunkt sei die qualitative und quantitative Erfassung inklusiver Bedarfe. Erste An­sätze für eine gemeinsame Beschulung in der Sekundarstufe II würden ebenfalls derzeit ent­wickelt.

 

Herr Eckardt wies auf die bestehende überregional enge Zusammenarbeit und den regen Aus­tausch in Fragen der Inklusion mit den Schulämtern in Dortmund, Hamm und Hagen hin.

 

Es sei zu begrüßen, so Herr Klanke, dass die Besetzung der Koordinatorenstellen mit Lehr­kräf­ten sowohl aus dem Bereich der allgemeinbildenden Schulen als auch der Förderschulen erfolgt sei. Dieses sei für den erforderlichen Austausch beider Systeme sehr förderlich.

 

Herr Eisenhardt begrüßte ebenfalls die Besetzung der Koordinatorenstellen mit Lehrkräften aus beiden Schulbereichen. Der Weg hin zu einer inklusiven Beschulung sei bereits mit der Erweite­rung der Käthe-Kollwitz-Schule zu einer Förderschule im Verbund mit den Förderschwerpunkten Lernen, Sprache sowie emotionale und soziale Entwicklung begangen worden und werde mit der Teilnahme am Pilotprojekt als Kompetenzzentrum fortgesetzt. Bereits hierbei sei der CDU-Fraktion aus Gesprächen bekannt, dass bei den Eltern emotionale Fragen bestehen. Insoweit bat er um Mitteilung, ob durch die Koordinatoren auch Elternarbeit geleistet werde und mit welchem Stundensatz die Koordinatorenstellen angesetzt seien.

 

Herr Rieger antwortete, dass die Koordinatoren nicht für Elternarbeit zuständig seien. Die Bera­tung erfolge weiterhin in den bestehenden Anmeldeverfahren. Da die Stelle mit zwei Lehrkräften besetzt worden sei, würden diese weiterhin mit der halben Stundenzahl im Unterricht an der je­wei­ligen Schule eingesetzt und mit der halben Stundenzahl als Koordinatoren abgeordnet.

 

Herr Eisenhardt wies darauf hin, dass nach Auffassung der CDU-Fraktion aufgrund der Ent­wick­lungen im Förderschulbereich die Fortführung der Schule für Erziehungshilfe nicht geboten sei.

 

Herr Rieger wies darauf hin, dass die Forderung einer Auflösung der Förderschulen des Kreises Unna zu schnell sei und man noch nicht soweit sei.
Wie dem Schul- und Sportausschuss aus den regelmäßigen Berichten des Schulleiters der Käthe-Kollwitz-Schule bekannt sei, würden sich die Schülerströme stark verändern. Das Pilot­projekt des Kompetenzzentrums sei zunächst abzuwarten, da erst dann beraten und entschieden werden könne, welche guten Elemente in die weitere Entwicklung übernommen werden könnten und wo neue Entwicklungen anzustoßen seien.
Der Prozess der Inklusion beschränke sich im Übrigen nicht originär auf den Bereich der Förder­schu­len und habe nur mit Behinderung zu tun, sondern erfasse auch umfassend die Förderung von Schülerinnen und Schülern im Bereich der allgemeinbildenden Schulen.

 

Auf weitere Nachfrage von Herrn Eisenhardt erklärte Herr Rieger weiterhin, dass neben der Be­reitstellung der Koordinatorenstelle und der hierfür notwendigen Büroausstattung aus Landes­mitteln ein Budget in Höhe von 12.500 € für eine Fortbildungsoffensive für Moderatoren zur Ver­fügung stehe.