Herr Sakal stellte den Anwesenden das Projekt Interkulturelle Öffnung der Verwaltung anhand der der Niederschrift beigefügten Power Point Präsentation vor. Hierbei ging er insbesondere auf den politischen Auftrag und die Zielsetzung des Projektes ein.

 

Von den 107 angeschriebenen Kommunen hätten 60 die Umfrage zu diesem Projekt beantwor­tet. Die Beteiligung von über 50% liege deutlich über dem Prozentsatz, der allgemein bei Umfra­gen erreicht werde.

Auch die Stadt Kamen habe sich an der Umfrage beteiligt und sie dem Integrationsrat in seiner Sitzung am 28.11.2011 vorgestellt. Ebenso wie die Stadt Kamen hätten nicht alle Kommunen alle Fragen bezüglich der in der Verwaltung tätigen MitarbeiterInnen mit Migrationshintergrund beantwortet.

 

Auch sei die Frage nach der Herkunft der Bevölkerung im Teil I des Fragebogens oftmals nicht beantwortet worden. Hierzu führte Herr Sakal aus, dass das Statistische Bundesamt die Her­kunftsfrage dahingehend definiert, dass zu den Personen mit Migrationshintergrund all diejeni­gen zählen, die seit 1950 nach Deutschland eingereist sind oder ein Elternteil im Ausland gebo­ren ist.

 

Weitere Verständnisfragen von den Integrationsratsmitgliedern wurden durch Herrn Sakal be­antwortet.

 

In der sich anschließenden Diskussion wurde, wie bereits in der Sitzung am 28.11.2011, von den Integrationsratsmitgliedern größtenteils der Unmut darüber geäußert, dass die Verwaltung die Fragen bezüglich der Beschäftigten mit Migrationshintergrund nicht beantworten könne.

 

Hierzu betonte Herr Tost ausdrücklich, dass Fragen nach dem Migrationshintergrund aus daten­schutzrelevanten Gründen nicht gestellt werden dürften und bei Einstellungen ausschließlich nach Qualifikation verfahren werde.

 

Dennoch, meinte Herr Sakal, sollten, wie es bereits bei einigen Kommunen in NRW praktiziert werde, gerade Personen mit Migrationshintergrund ermutigt werden, Bewerbungen abzugeben. Eine Quotenregelung halte auch er für nicht sinnvoll. Die Qualifikation habe auf jeden Fall Vor­rang bei Einstellungen. Er habe bei seiner Analyse festgestellt, dass, auch wenn sich die Zahl der Bewerber mit Migrationshintergrund durch entsprechende Kampagnen erhöht habe, trotz­dem nicht mehr eingestellt worden seien. Dennoch sollte man bei gleicher Leistung in bestimm­ten Fällen Bewerber mit Migrationshintergrund bevorzugen.

 

Dieser Meinung schlossen sich auch die Integrationsratsmitglieder an.

 

Nach Abschluss der regen Diskussion bedankte sich Herr Özkir bei Herrn Sakal für seine Aus­führungen und gab die Empfehlung an die Verwaltung, über Wege nachzudenken, wie die Be­schäftigungszahl der Personen mit Migrationshintergrund bei der Stadt Kamen ermittelt werden könne und bei Stellenausschreibungen gerade den Personenkreis mit Migrationshintergrund stär­ker zu berücksichtigen.