Herr Liedtke führte zunächst aus, dass der Umbau der Bahnhofstraße auch Bestandteil der Tagesordnung (Top 6) der heutigen Sitzung des Straßenverkehrsausschusses sei, da die Gestaltung und der Beschilderungsplan vorgestellt werden sollten. In der Vergangenheit sei immer wieder thematisiert worden, auf der Bahnhofstraße eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h und eine Tonnagenbegrenzung (3,5 t) anzuordnen. Dieses Vorhaben solle nun mit einem Be­schluss des Straßenverkehrsausschusses bestätigt werden. Hintergrund dieser Planungen sei neben der Lärmaktionsplanung die durch das LANUV festgestellte Grenzwertüberschreitung der NOx-Emissionen. Sowohl die Geschwindigkeits- als auch die Tonnagenbegrenzung, davon gehe die Verwaltung aus, würden neben der geänderten Verkehrsführung des Durchgangsver­kehrs über die Poststraße zur Einhaltung der Grenzwerte führen.

 

Herr Neunert erläuterte anhand einer Folie die künftige Straßenraumgestaltung der Bahnhofstraße zwischen Koppelstraße und Sesekedamm. Nach dem Umbau der Straßen für den Netzschluss Innerer Ring erfolge nun der Lückenschluss mit dem Kreisverkehr Westicker Straße / Koppelstraße und der Rückbau der Bahnhofstraße. Während auf dem Inneren Ring im Bereich der Poststraße eine zulässige Höchstgeschwindig­keit 50 km/h gelte, sei für die Bahnhofstraße die Ausschilderung als Tempo-30-Zone vorgese­hen.

Der Verkehrsraum teile sich in 5,20 m Fahrbahn, mind. 2,50 m nördlichen und mind. 3 m südli­chen Gehweg auf. Die geplanten Längsparkstreifen sollen mit einer Breite von 2,0 m aufgetra­gen werden. 

Der Radfahrer werde im Bereich der Bahnhofstraße auf der Fahrbahn geführt, was auf Grund der Geschwindigkeitsbegrenzung und der Reduzierung des durchfahrenden Kfz-Verkehres als unproblematisch anzusehen sei.

 

Ferner stellte Herr Neunert die optische Gestaltung vor. Im Bereich der Einmündung unter der Hochstraße sei eine sogenannte Schleuse geplant, die an dieser Stelle nur PKW-Begegnungsverkehr zulasse und damit ein zusätzliches Hilfsmittel zur Durchsetzung der Verkehrsberuhigung dar­stelle. Alle Einmündungsbereiche der Bahnhofstraße sollen, wie auch bei dem Straßenabschnitt vor dem Rathaus, gepflastert werden.

Auf dem gesamten Abschnitt zwischen den beiden Kreisverkehren sei die Aufstellung von Blocksteinen in U- und L-Form als Begrenzung vorgesehen, die sich zum Gehweg hin öffnen.

 

Auf der Südseite werde im Gehwegbereich ein symbolischer Gleiskörper, bestehend aus einer Schiene verlegt, um an die ehemalige Straßenbahnführung in diesem Bereich zu erinnern.

Auf der Nordseite der Bahnhofstraße sollen in Anbindung an die historische Gestaltung, Bäume gepflanzt sowie Pflanzbeete, wie im südlichen Teil der Bahnhofstraße, angelegt werden.

 

Durch die gewählten Materialien (Pflaster, Pendelleuchten, Steelen) soll die Verbindung vom Bahnhof zur Innenstadt hervorgehoben werden.

 

Herr Grod nahm Bezug auf die Baumanpflanzungen und gab zu bedenken, dass im Bereich der Sparkasse Heeren das Wurzelwerk der dort vorhandenen Bäume Stolperschwellen durch hoch­gedrückte Pflastersteine verursacht habe. Für ältere und behinderte Menschen sei dies eine schwierige Situation. Er empfehle daher Pfahlwurzler, ansonsten, auch wegen der besseren Einsehbarkeit, eine Niedrigbepflanzung.

 

Dazu führte Herr Neunert  aus, dass es sich um hochaufgeastete Bäume handele. Die Beurtei­lung der Pflanzungen sei durch das Grünflächenamt der Stadt Kamen erfolgt. Er berichtet wei­ter, dass ein neues Verfahren bzgl. der Anpflanzungen im Straßenraum angewendet werde. Abhängig vom Angebot des Unterbodens an die Wurzelung verwende man hier ein spezielles Granulat und nehme zusätzlich Belüftungsbohrungen vor.

 

Herr Grod richtete seine Bitte, die hohen Kosten für die Laubbeseitigung zu berücksichtigen, konkret an Herrn Brüggemann.

 

Die Entscheidung der Stadt Kamen, entgegnete dieser, sei auf jeden Fall „pro grün“. Er verstehe den Einwand durchaus, jedoch habe eine angemessene Straßenraumbegrünung Priorität.

 

Herr Liedtke ergänzte, dass mit der pflanzlichen Gestaltung ein historischer Bezug hergestellt werden solle. Es handele sich hier um Säuleneichen, mit denen bereits gute Erfahrungen ge­macht worden seien.

 

Frau Fastnacht stellte die Sicherheit der Radfahrer beim Ausfahren aus dem Kreisverkehr Westicker Straße / Koppelstraße in die Bahnhofstraße durch die geplanten Blocksteine in Frage. Sie befürchte, der Radfahrer könne durch ein gleichzeitig abbiegendes Kraftfahrzeug gegen diese Steine gedrückt werden.

 

Herr Brüggemann sagte eine Prüfung unter diesem Aspekt zu.

 

Frau Müller bedankte sich für die Ausführungen.