Sitzung: 08.11.2011 Betriebsausschuss
Der technische Leiter der Stadtentwässerung Kamen (SEK) stellte anhand von detaillierten Plänen und Fotos die in 2012 weiter fortzuführenden und die neu beginnenden Maßnahmen vor:
Gemäß Wirtschaftsplan 2012 werden für das geplante, umfangreiche Kanalbauprogramm folgende Finanzmittel bereitgestellt:
Erweiterung des Kanalnetzes |
1.213.000 € |
Erschließung von Baugebieten |
138.000 € |
Erneuerung und Sanierung des Kanalnetzes |
7.590.000 € |
Planung |
591.000 € |
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für Kanalbau gesamt |
9.532.000 € |
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Am Bahnhof / Am Schwimmbad
Bei dem städtebaulichen Großbauprojekt „Erneuerung des Bahnhofumfeldes“ sind sowohl die Kanalbau- wie auch die Straßenbauarbeiten weitestgehend fertig gestellt. Bisher wurden rd. 1,4 Mio. € für die Erneuerung der Kanäle verausgabt. Mit dem letzten Abschnitt (Bahnhofstraße von Koppelstraße bis Sesekedamm) soll noch im November 2011 begonnen werden.
- Königstraße – Germaniastraße - Robert-Koch-Straße
Ursprünglich war die Erneuerung des Hauptsammlers von Germaniastraße – Königstraße - Wacholderstraße in einem Bauabschnitt geplant. Da jedoch schwierige Boden- und Grundwasserverhältnisse vorlagen und die Bauarbeiten zusätzlich noch dadurch erschwert wurden, dass die Zufahrt zur Sportschule Kaiserau während der Bauphase zu jeder Zeit gewährleistet sein sollte, wurde die Maßnahme in 3 Bauabschnitte aufgeteilt. Die schwierigen Bodenverhältnisse machten es notwendig, baubegleitende Grundwasserabsenkungen durchzuführen. Die bauausführende Firma Wittfeld hat für die Rückverfüllung der Kanalbautrasse das ökologisch sinnvolle Verfahren gewählt, den ausgehobenen feuchten Boden mit Kalk zu vermengen und wieder einzubauen. Durch den Verzicht auf Austausch des Bodens können Einsparungen beim Material und beim Transport erzielt werden. Der zügige Baufortschritt erlaubt es, dass mit dem vorletzten Abschnitt noch in 2011 begonnen werden kann. Die notwendige Ausschreibung für den letzten Abschnitt wird kurzfristig durchgeführt. Auch der Kreuzungsbereich Königstraße /Jacob-Koenen-Straße ist noch auszubauen.
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Druckrohrleitung Ackerstraße
Ein Haus an der Ackerstraße war bisher noch nicht an das öffentliche Kanalnetz
angeschlossen. Da die Errichtung einer neuen Kleinkläranlage nach Stand der
Technik teurer ist, soll das Gebäude nun durch eine kostengünstigere
Druckrohrleitung an den Mischwasserkanal in der Ackerstraße angebunden werden.
- Entlastung Mischwasserleitung Hohes Feld
Bei Hochwasser erfolgt jeweils noch ein nicht mehr zulässiger Abschlag von verschmutztem Abwasser aus der Mischwasserleitung über einen offenen Wasserlauf in die renaturierte Körne. Durch den Neubau des Hauptsammlers entfällt die Abschlagstelle. Die Rückhaltung und Behandlung des Abwassers erfolgt in dem Regenrückhaltebecken des Lippeverbandes.
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Wacholderstraße – Ericaweg - Binsenweg
Die Maßnahme ist bereits seit einigen Jahren im Wirtschaftsplan der SEK
eingestellt, wurde jedoch nicht realisiert, weil die Stadt den Straßenausbau
jeweils auf spätere Jahre verschoben hatte. Da die Stadt aufgrund fehlender
finanzieller Mittel auch in absehbarer Zeit die Straßenbaumaßnahme nicht
durchführen kann, das Kanalsystem aber sehr dringend sanierungsbedürftig ist,
soll die Kanalbaumaßnahme nun in 2012 ohne Beteiligung des städtischen
Straßenbaues durchgeführt werden. Das Leistungsverzeichnis wurde bereits
erstellt und zur Prüfung vorgelegt. Die Baumaßnahmen beginnen im Bereich ab der
Einmündung der Jahnstraße.
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Wasserstraße
Die bereits seit längerer Zeit im Wirtschaftsplan eingestellte Maßnahme
soll in 2012 begonnen werden, da diese Abwasseranlage ebenfalls äußerst
sanierungsbedürftig ist.
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Südfeld, Umbindung des Mischwasserkanals
Südfeld / Husemannplatz
Der Mischwasserkanal vom Husemannplatz entwässert noch in den Mühlbach. Da der offene Bachlauf zur Zeit vom Lippeverband renaturiert wird, ist diese Ableitung zukünftig verboten. Das entsprechende Leistungsverzeichnis zur Umbindung des Mischwasserkanals liegt der Vergabestelle zur Prüfung vor.
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Südfeld / Notwasserweg
In dem vom Lippeverband zur Entlastung der Abwasseranlagen entlang des Mühlbaches erforderlichen Steuerorgane erzeugen einen Rückstau, der sich weiter in den Abwasseranlagen des Eigenbetriebes auswirkt und zu Überflutung führt. Die Schwellenhöhe und die Überlaufhöhe des Wasserspiegels liegen höher als die Schachtdeckelhöhe (Oberkante Gelände, Geländetiefpunkt) des Schachtes Südfeld / Goethestraße. An dieser Stelle kommt es bei Starkniederschlagsereignissen zu Überflutung. Auch weitere Erkenntnisse aus den Untersuchungen im Zusammenhang mit der Aufstellung des ZEP Heeren-Werve-Ost haben ergeben, dass in dem Bereich Südfeld / Goethestraße ein „Notwasserweg“ (direkte Entlastungsleitung zum Mühlbach) erforderlich ist, um weitere Überschwemmungen und Schäden zu vermeiden. Um eine Notentlastung bei Großregenereignissen zu schaffen, ist geplant, den noch vorhandenen Altkanal, mit dem das Abwasser vorher zum Mühlbach abgeleitet wurde, zu sanieren und für Abschläge bei Überlastung zu nutzen. Für die Einrichtung des Notwasserweges werden voraussichtlich Kosten in Höhe von 35.000 € entstehen. Andere Infrage kommende Lösungsalternativen sind sehr viel teurer.
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Barenbachsiedlung
Die Submission zur Vergabe der Bauleistungen findet am 9.11.11 statt. Der Baubeginn soll bei günstiger Witterung noch in 2011 erfolgen. Die Anwohner werden kurzfristig informiert. Vor Baubeginn wird ein Beweissicherungsverfahren durchgeführt.
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Regenrückhaltebecken Kamen Karree
Das vorhandene Rückhaltebecken wurde von dem ehemaligen Investor gebaut und der Stadt bzw. dem Eigenbetrieb übertragen. Es weist ein Speichervolumen von 2.300 qm auf. Nach einer Vorreinigung und Rückhaltung wird das Regenwasser dem Barenbach zugeführt. In der Praxis hat sich erwiesen, dass die Anlage aufgrund der sehr steilen Böschungen nur sehr aufwendig gepflegt und gewartet werden kann. Es soll nun ein Fahrweg bis zum Beckenrand eingerichtet werden, so dass Mähgut leichter beseitigt werden kann.
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Ostring
Der Auftrag für die Kanalbauarbeiten wurde an die Firma Märkische Tiefbau Erich Pamp, Lünen, vergeben. Mit dem Baubeginn ist noch im November 2011 zu rechnen. Die neue Abwasserleitung wird in einer neuen Trasse von der Hammer Straße bis zur Arbeitsagentur verlegt. Im Zuge der Kanalbauarbeiten werden auch die Anschlusssammler Gartenweg, Goldbach und Gartenplatz erneuert.
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Im Dahl
Die Maßnahme ist für 2012 vorgesehen. Da die vorhandenen Bäume stark geschädigt sind, sollen sie im Rahmen der Baumaßnahme gefällt werden. Eine Nachbepflanzung ist vorgesehen.
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Derner Straße
Die Derner Straße soll städtebaulich neu gestaltet werden. Aufgrund des Kanalzustandes ist es sinnvoll, auch den Kanal einschließlich des Kanalsystems in den Überquerungsbereichen (Danziger Straße, Breslauer Straße / Berliner Straße, Stettiner Straße) zu erneuern. Einzelne Haltungen (z. Bsp. im Bereich des Kreisels Hammer Straße / Ostring) können evtl. mit dem kostengünstigen Inlinerverfahren saniert werden.
- Im Hagen (Notfall)
Im Bereich der Kanaltrasse wurde ein großer Hohlraum entdeckt. Um eine Einsturzgefahr zu verhindern, wurde mit dem Kanalbau bereits im Oktober 2011 begonnen. Die Kanalbautrasse wird von umfangreichen Versorgungsleitungen gequert.
Die Kämertorstraße muss aufgrund der Bauarbeiten zeitweise gesperrt werden. Für den neuen Kanal werden 6 m lange Kunststoffrohre verlegt, deren Haltbarkeit länger ist als bei klassischen Betonrohren. Die Muffen werden verschweißt, was ebenfalls zu einer länger anhaltenden und sichereren Dichtheit führt.
- Zentrale Abwasserplanung (ZAP) Kamen Nord (Kupferberg)
Im Rahmen der zentralen Abwasserplanung wird die notwendige Hydraulik des Kanalsystems untersucht und durch TV-Inspektionen der Zustand der Kanäle festgestellt. Aus diesen Daten wird das Sanierungskonzept erarbeitet.
Frau Dyduch dankte dem technischen Leiter der SEK, Herrn Jungmann, für den ausführlichen Sachstandsbericht.