Sitzung: 12.07.2011 Planungs- und Umweltausschuss
Nach dieser Vorstellung beantwortete Herr Dr. Blanke Fragen einzelner Ausschussmitglieder. Gerade im Hinblick
auf die Verkehrsbelastungszahlen stellte er klar, dass zwischen den gezählten
Werten und den gerechneten inklusive der Prognosen für das Jahr 2011 zu
unterscheiden sei. Er wies darauf hin, dass beide Werte nicht miteinander
vergleichbar seien, weil in einem Rechenmodell immer ein hoher
Sicherheitszuschlag im Sinne einer worst-case-Variante und die ernorme
Flächenentwicklung von ca. 100 ha Gewerbegebiet berücksichtigt sei.
Weiterhin wurden Fragen zur Pirorisierung dieser Maßnahmen und bzgl. der
K 39 beantwortet. Danach hat die OWIIIa in der Liste des
Landesstraßenbedarfplans die Einstufung Priorität 1 für die Teilabschnitte 3, 4
und 5, welche den Teilabschnitt von Dortmund über Massen bis zum Schattweg
beinhaltet. Hinsichtlich der K 39 ist festzuhalten, dass diese Trasse auf
Unnaer Stadtgebiet die Westtangente komplettiert, inklusive eines Kreisverkehrs
im Bereich Külve / Afferder Weg.
Anschließend wurde um Erläuterung der Aussage gebeten, dass der
Anschluss der Westtangente im Knoten Schattweg nicht zu einer Erhöhung sondern
eher zu einer Verringerung bzw. Entspannung des Verkehrsgeschehens im Knoten
führe. Dazu verdeutlichte Herr Dr. Blanke beispielhaft, dass der Verkehr
zischen den Möbelhäusern Ikea und Zurbrüggen zukünftig nicht mehr über die
Friedrich-Ebert-Straße, Kamener Straßen und den Schattweg führen werde, sondern
direkt über die Westtangente, so dass dieser Verkehr nicht mehr über den Knoten
Schattweg abgewickelt werde und somit dort zu einer Entlastung führe.
Nach weiterer ausführlicher Diskussion der Ergebnisse gab der Gutachter
folgende Empfehlungen:
- Es sollten in
den zukünftigen Gewerbegebieten keine Betriebe mit hohen Verkehrsfrequenzen
angesiedelt werden. Damit gemeint ist insbesondere zusätzlicher
Einzelhandel als Frequenzbringer. Betriebe, die in hohem Maße Arbeitplätze
schaffen, seien damit nicht gemeint, da diese im Gegensatz zum
Einzelhandel kein dauerhaft hohes Verkehrsaufkommen erzeugen.
- Der
Phasenumlauf im Knoten Schattweg sollte von 85 auf 120 Sek. vergrößert
werden. Die gewonnenen Grünzeiten sollten auf die kritischen
Verkehrsströme im Knoten umgelagert werden, so dass auch der zu
erwartende Verkehr abgewickelt werden kann.
- Es sollte ein
zweistreifiger Rechtsabbieger vom Schattweg in die Unnaer Straße Richtung
Autobahn im Bereich des Unternehmens Burger King gebaut werden.
Für den Bau der doppelspurigen Rechtsabbieger läge eine entsprechende Erklärung
der WFG gegenüber der Stadt Kamen vor. Bezüglich der Veränderungen der
Signalanlagen sei damit zu rechnen, dass der Landesbetrieb Straßenbau NRW in
diesem Jahr im Zuge der Modernisierung der Lichtsignalanlagen bereits die
Vorbereitung im Hinblick auf einen verlängerten Phasenumlauf treffen werden.
Abschließend erläuterte Herr Dr.
Blanke, dass im Volllastfall, d. h. sämtliche 100 ha Gewerbegebiet gehen
in den nächsten 20 Jahren ans Netz, das Wohnbaugebiet in Königsborn mit 285
Wohneinheiten wird entwickelt und die Westtangente ist angeschlossen, nach
Durchführung der o. g. Maßnahmen die Qualität der Verkehrsabwicklung in den
Spitzenstunden (vormittags zwischen 8.00 und 9.00 Uhr und nachmittags zwischen
16.00 und 17.00 Uhr) immer noch die Stufe D erreicht werde. Das werde bedeuten,
dass genau innerhalb dieser Spitzenstunden mit Staus zu rechnen sei.
Herr Lipinski bedankte sich bei Herrn Dr. Blanke für den informativen und detaillierten Vortrag sowie bei den Ausschussmitgliedern aus Unna und Kamen für die angeregte Diskussion.