Nach dieser Vorstellung beantwortete Herr Dr. Blanke Fragen einzelner Ausschussmitglieder. Gerade im Hinblick auf die Verkehrsbelastungszahlen stellte er klar, dass zwischen den ge­zählten Werten und den gerechneten inklusive der Prognosen für das Jahr 2011 zu unterschei­den sei. Er wies darauf hin, dass beide Werte nicht miteinander vergleichbar seien, weil in einem Rechenmodell immer ein hoher Sicherheitszuschlag im Sinne einer worst-case-Variante und die ernorme Flächenentwicklung von ca. 100 ha Gewerbegebiet berücksichtigt sei.

 

Weiterhin wurden Fragen zur Pirorisierung dieser Maßnahmen und bzgl. der K 39 beantwortet. Danach hat die OWIIIa in der Liste des Landesstraßenbedarfplans die Einstufung Priorität 1 für die Teilabschnitte 3, 4 und 5, welche den Teilabschnitt von Dortmund über Massen bis zum Schattweg beinhaltet. Hinsichtlich der K 39 ist festzuhalten, dass diese Trasse auf Unnaer Stadtgebiet die Westtangente komplettiert, inklusive eines Kreisverkehrs im Bereich Külve / Af­ferder Weg.

 

Anschließend wurde um Erläuterung der Aussage gebeten, dass der Anschluss der Westtan­gente im Knoten Schattweg nicht zu einer Erhöhung sondern eher zu einer Verringerung bzw. Entspannung des Verkehrsgeschehens im Knoten führe. Dazu verdeutlichte Herr Dr. Blanke beispielhaft, dass der Verkehr zischen den Möbelhäusern Ikea und Zurbrüggen zukünftig nicht mehr über die Friedrich-Ebert-Straße, Kamener Straßen und den Schattweg führen werde, son­dern direkt über die Westtangente, so dass dieser Verkehr nicht mehr über den Knoten Schatt­weg abgewickelt werde und somit dort zu einer Entlastung führe.

 

Nach weiterer ausführlicher Diskussion der Ergebnisse gab der Gutachter folgende Empfehlun­gen:

 

  • Es sollten in den zukünftigen Gewerbegebieten keine Betriebe mit hohen Verkehrsfrequen­zen angesiedelt werden. Damit gemeint ist insbesondere zusätzlicher Einzelhandel als Frequenzbringer. Betriebe, die in hohem Maße Arbeitplätze schaffen, seien damit nicht gemeint, da diese im Gegensatz zum Einzelhandel kein dauerhaft ho­hes Verkehrsaufkommen erzeugen.
  • Der Phasenumlauf im Knoten Schattweg sollte von 85 auf 120 Sek. vergrößert werden. Die gewonnenen Grünzeiten sollten auf die kritischen Verkehrsströme im Knoten umge­lagert werden, so dass auch der zu erwartende Verkehr abgewickelt werden kann.
  • Es sollte ein zweistreifiger Rechtsabbieger vom Schattweg in die Unnaer Straße Rich­tung Autobahn im Bereich des Unternehmens Burger King gebaut werden.


Für den Bau der doppelspurigen Rechtsabbieger läge eine entsprechende Erklärung der WFG gegenüber der Stadt Kamen vor. Bezüglich der Veränderungen der Signalanlagen sei damit zu rechnen, dass der Landesbetrieb Straßenbau NRW in diesem Jahr im Zuge der Modernisierung der Lichtsignalanlagen bereits die Vorbereitung im Hinblick auf einen verlängerten Phasenum­lauf treffen werden.

 

Abschließend erläuterte Herr Dr. Blanke, dass im Volllastfall, d. h. sämtliche 100 ha Gewerbe­gebiet gehen in den nächsten 20 Jahren ans Netz, das Wohnbaugebiet in Königsborn mit 285 Wohneinheiten wird entwickelt und die Westtangente ist angeschlossen, nach Durchführung der o. g. Maßnahmen die Qualität der Verkehrsabwicklung in den Spitzenstunden (vormittags zwi­schen 8.00 und 9.00 Uhr und nachmittags zwischen 16.00 und 17.00 Uhr) immer noch die Stufe D erreicht werde. Das werde bedeuten, dass genau innerhalb dieser Spitzenstunden mit Staus zu rechnen sei.

 

Herr Lipinski bedankte sich bei Herrn Dr. Blanke für den informativen und detaillierten Vortrag sowie bei den Ausschussmitgliedern aus Unna und Kamen für die angeregte Diskussion.