Frau Fabrice referierte anhand einer der Niederschrift in Fotokopie beigefügten Powerpointprä­sentation.

 

Der Deutsche Kinderhospizverein e.V. wurde im Jahre 1990 gegründet.Vereinsziel war die Er­richtung eines stationären Kinderhospizes. Auf Initiative diese Vereins hin wurde im Jahre 2007 die Deutsche Kinderhospizstiftung gegründet. Derzeit existieren in Deutschland 17 ambulante Kinderhospizdienste mit einem hohen Verbreitungsgrad in Nordrhein-Westfalen.

Aufgabe der Dienste ist die Begleitung von Kindern und Jugendlichen mit lebensverkürzenden Erkrankungen im Alter bis 19 Jahren und deren Familien. Ziel ist es, für eine Entlastung im All­tag zu sorgen und den Kindern die Möglichkeit zu bieten, bis zu ihrem Tode in gewohnter Um­gebung zu leben.

Frau Fabrice wies darauf hin, dass der Finanzbedarf des Kinderhospizdienstes zu 2/3 aus Spenden und zu 1/3 aus Bundesmitteln gedeckt werde. Die Tätigkeit im Kinderhospizdienst sei prinzipiell eine ehrenamtliche. Jedoch würden 2 hauptamtliche Sozialpädagoginnen beschäftigt. Diese träfen auch eine Vorauswahl der ehrenamtlich tätigen Personen.

Besondere Fachkompetenzen würden nicht vorausgesetzt. Zur Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Tätigkeit müssen die Ehrenamtler einen achtzigstündigen Befähigungskurs durchlaufen. Erst danach wird in einem Abschlussgespräch der Einsatz je nach Eignung festge­legt. Jeder Einsatz einer ehrenamtlich tätigen Person erfolgt jedoch nur mit Wissen der für die Koordination zuständigen hauptamtlich tätigen Personen. Zu deren Hauptaufgaben zählt unter anderem die Beplanung des von der hilfebegehrenden Familie festzulegenden Unterstützungs­bedarfes.

Frau Fabrice äußerte, dass in Zeiten knapper Kassen der öffentlichen Hand auch der Hospiz­dienst darauf angewiesen sei, Spendengelder zu generieren. Dies erfolge z.B. über Schulen oder auch Unternehmen.

 

Frau Renate Jung wies auf das von Frau Fabrice ausgelegte Infomaterial hin.

 

Frau Fabrice ergänzte, dass mit dieser Broschüre der Geist der Tätigkeit des Kinderhospiz­dienstes vermittelt werden solle.

 

Frau Hartig fragte nach, warum die Stützpunkte der Kinderhospize in Nordrhein-Westfalen überproportional stark angesiedelt seien. Sie könne sich nicht vorstellen, dass das auf in NRW häufiger auftretende Erkrankungen hinweise.

 

Frau Fabrice erwiderte, dass eine gleichmäßige Verteilung der im Bundesgebiet auftretenden Krankheitsfälle vorliege. Die Häufung der Stützpunkte liege darin begründet, dass die Keimzelle der Kinderhospize in Olpe liege. Von hier aus habe man sich dann weiter verbreitet. Man arbeite daran, dass die kahlen Stellen auf der Landkarte weniger würden.

 

Frau Gerdes sprach ihre Hochachtung vor der Arbeit des Hospizdienstes aus und fragte nach, inwieweit bei der Beschäftigung der Ehrenamtler Altersdeckelungen vorgenommen würden.

 

Frau Fabrice entgegnete, dass das Mindestalter  für die Mitarbeit 18 Jahre betrage. Die Alters­struktur der Beschäftigten erstrecke sich von 18 – 75 Jahren. Zu einem großen Teil seien Frauen, die fünfzig Jahre und älter sind, tätig. Willkommen seien Männer und Frauen jeder Al­tersgruppe. Dringend benötigt würden jedoch aktive Männer.

 

Frau Renate Jung fragte nach, wie betroffene Familien von dieser Hilfsorganisation Kenntnis erlangen.

 

Frau Fabrice  erwiderte, dass hier Nachholbedarf bestehe. Bei einem Großteil der Ärzteschaft sei ihre Organisation bekannt. Der Bekanntheitsgrad in der breiten Öffentlichkeit solle in kleinen Schritten gesteigert werden. Dies erfolge durch PR-Arbeit unter anderem auch in Schulen und Sportvereinen.

 

Herr Hellekemper stellte die Frage, ob die Tätigkeit des Kinderhospizdienstes nicht in weiten Teilen Kongruenz mit der 110 Mitarbeiter starken VEBU aufweise.

 

Frau Brock, die bei der VEBU tätig ist, erwiderte, dass in Teilbereichen Überschneidungen auf­treten würden. Das Aufgabenfeld der VEBU läge jedoch schwerpunktmäßig nicht in der Trauer­arbeit.

 

Frau Fabrice ergänzte, dass ihre Organisation Hilfestellung bis zum Tod und darüber hinaus leiste.

 

Frau Renate Jung wies noch einmal auf die Komplexität der Tätigkeit des Kinderhospizdienstes hin und dankte Frau Fabrice für den Vortrag.