Herr Dr. Dannebom stellte die Aufgaben der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH anhand einer Power-Point-Präsentation vor (siehe Anlage).

 

Nach Beendigung des Vortrags erwähnte Herr Ebbinghaus, dass der Verlust von 24.000 Ar­beits­plätzen im Bergbau durch 26.000 Arbeitsplätze im Logistikbereich aufgefangen wurde; die Löhne im Logistikbereich jedoch weitaus niedriger seien. Früher habe ein Bergmann als Allein­ver­diener durchaus eine Familie ernähren können. Heute sei dies mit einem Gehalt eines Ange­stellten im Logistikbereich nicht mehr möglich.

 

Frau Dyduch erachtete die Aufgaben, die die WFG leistet, als überaus sinnvoll. Sinn und Zweck dieser Gesellschaft sei nicht die Gewinnerzielung der Gesellschaft, sondern die Wirtschafts­för­de­rung.

Es sei jedoch schwierig, hochqualifizierte Fachkräfte für den Kreis Unna zu akquirieren, obwohl genügend freie Stellen zur Verfügung stünden. Man müsse daher auch die weichen Standort­fak­toren noch verbessern.

 

Herr Grosch übte Kritik am Logisikbereich, in welchem die Löhne zu niedrig seien. Zudem sei der Flächenverbrauch bei Logistikbetrieben sehr hoch. Er erkundigte sich, wie in Abteilung 3 die Ko­or­dinierungsstelle für Frau & Beruf arbeite, woraufhin Herr Dr. Dannebom antwortete, dass früher bis zu 10 Stellen in den Städten und Gemeinden im Kreis Unna besetzt gewesen seien. Heute seien lediglich zwei Kolleginnen in Halbtagsstellen bei der WFG beschäftigt. Ihre Haupt­aufgaben umfassen die Bereiche Beratung, Berufsrückkehrerinnen, Qualifizierung, Gründungen etc.

Dass der Logistikbereich viel Fläche benötige, konnte Frau Rose, Abteilungsleiterin für Immo­bi­lien und Flächenmanagement bei der WFG, nicht bestätigen. Zuletzt sei eine Studie im Gewer­be­gebiet „Am Mersch“ in Bönen durchgeführt worden, bei der sich herausstellte, dass die Be­schäf­tigtenintensität pro ha im Logistiksektor höher ausfalle als im produzierenden Sektor. Fest­zu­stellen sei, dass die Anzahl der Beschäftigten im Produktionsbereich abnehme und im Logis­tik­bereich zunehme. Darüber hinaus würden inzwischen viele Aufgaben mittlerweile von Produk­tions­unternehmen an Dienstleister (Logistiker) abgegeben.

 

Herr Dr. Dannebom betonte, dass sich die WFG primär für die Schaffung von Ersatzarbeits­plät­zen für die weggefallenen Stellen im Bergbau einsetze und zwar auch im Logistikbereich. Zu einem späteren Zeitpunkt werde sie sich dann auch um die strukturelle Verbesserung der Quali­tät der Arbeitsplätze kümmern. Die Vorgehensweise sei die einzig mögliche um den drama­tischen Arbeitsplatzverlusten der Vergangenheit entgegen zu wirken. Denn die Variante, dass Arbeitssuchende den Schritt in die Selbständigkeit wagen, werde nicht kurzfristig zum Erfolg führen.

 

Herr Eisenhardt dankte Herrn Dr. Dannebom für den informativen Vortrag und die ausführliche Beantwortung der gestellten Fragen.