Sitzung: 30.03.2011 Wirtschaftsausschuss
Herr Dr. Dannebom stellte die Aufgaben der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna mbH anhand einer Power-Point-Präsentation vor (siehe Anlage).
Nach Beendigung des Vortrags erwähnte Herr Ebbinghaus, dass der Verlust von 24.000 Arbeitsplätzen im Bergbau durch 26.000 Arbeitsplätze im Logistikbereich aufgefangen wurde; die Löhne im Logistikbereich jedoch weitaus niedriger seien. Früher habe ein Bergmann als Alleinverdiener durchaus eine Familie ernähren können. Heute sei dies mit einem Gehalt eines Angestellten im Logistikbereich nicht mehr möglich.
Frau Dyduch erachtete die Aufgaben, die die WFG leistet, als überaus sinnvoll. Sinn und Zweck dieser Gesellschaft sei nicht die Gewinnerzielung der Gesellschaft, sondern die Wirtschaftsförderung.
Es sei jedoch schwierig, hochqualifizierte Fachkräfte für den Kreis Unna zu akquirieren, obwohl genügend freie Stellen zur Verfügung stünden. Man müsse daher auch die weichen Standortfaktoren noch verbessern.
Herr Grosch übte Kritik am Logisikbereich, in welchem die Löhne zu niedrig seien. Zudem sei der Flächenverbrauch bei Logistikbetrieben sehr hoch. Er erkundigte sich, wie in Abteilung 3 die Koordinierungsstelle für Frau & Beruf arbeite, woraufhin Herr Dr. Dannebom antwortete, dass früher bis zu 10 Stellen in den Städten und Gemeinden im Kreis Unna besetzt gewesen seien. Heute seien lediglich zwei Kolleginnen in Halbtagsstellen bei der WFG beschäftigt. Ihre Hauptaufgaben umfassen die Bereiche Beratung, Berufsrückkehrerinnen, Qualifizierung, Gründungen etc.
Dass der Logistikbereich viel Fläche benötige, konnte Frau Rose, Abteilungsleiterin für Immobilien und Flächenmanagement bei der WFG, nicht bestätigen. Zuletzt sei eine Studie im Gewerbegebiet „Am Mersch“ in Bönen durchgeführt worden, bei der sich herausstellte, dass die Beschäftigtenintensität pro ha im Logistiksektor höher ausfalle als im produzierenden Sektor. Festzustellen sei, dass die Anzahl der Beschäftigten im Produktionsbereich abnehme und im Logistikbereich zunehme. Darüber hinaus würden inzwischen viele Aufgaben mittlerweile von Produktionsunternehmen an Dienstleister (Logistiker) abgegeben.
Herr Dr. Dannebom betonte, dass sich die WFG primär für die Schaffung von Ersatzarbeitsplätzen für die weggefallenen Stellen im Bergbau einsetze und zwar auch im Logistikbereich. Zu einem späteren Zeitpunkt werde sie sich dann auch um die strukturelle Verbesserung der Qualität der Arbeitsplätze kümmern. Die Vorgehensweise sei die einzig mögliche um den dramatischen Arbeitsplatzverlusten der Vergangenheit entgegen zu wirken. Denn die Variante, dass Arbeitssuchende den Schritt in die Selbständigkeit wagen, werde nicht kurzfristig zum Erfolg führen.
Herr Eisenhardt dankte Herrn Dr. Dannebom für den informativen Vortrag und die ausführliche Beantwortung der gestellten Fragen.