Herr Hausberg von der AWO erläuterte den Anwesenden die derzeitige Struktur der sozialen Einrichtungen im Kreis Unna die Integrationsarbeit leisten. Bereits seit 5 Jahren besteht ein Netzwerk im Kreis Unna, an dem z.B. die Caritas, die AWO oder auch das Multikulturelle Forum aus Lünen beteiligt sind. Die Standbeine der Migrationsarbeit im Kreis Unna bestehen aus der Migrationserstberatung für Erwachsene und des Jugendmigrationsdienstes.

Ziel der Migrationserstberatung ist die gezielte Initiation, Begleitung und Steuerung des Integra­tionsprozesses bei Neuzuwanderern mit festem Aufenthalt. Dazu gehört die intensive Einzelbe­ratung in behördlichen, sprachlichen und sozialen Erfordernissen, mit der Intension, diese Dinge des alltäglichen Lebens zukünftig selbständig erledigen zu können.

 

Der Jugendmigrationsdienst bietet zugewanderten Menschen im Alter bis 27 Jahren Beratung, Hilfe und sozialpädagogische Begleitung zur Unterstützung ihrer Integration. Das Angebot rich­tet sich darüber hinaus auch an junge Menschen mit Migrationshintergrund, die sich bereits län­gere Zeit in Deutschland aufhalten.

 

Im Laufe der jahrelangen Arbeit kann er, Herr Hausberg, durchaus feststellen, dass die Integra­tionsbemühungen tatsächlich als erfolgreich gewertet werden können. Die Arbeit beruht dabei nicht nur auf Integrations- und Sprachkursen, sondern auch auf Beratung für den Arbeitsmarkt. Dazu gehört auch die Bemühung, dass Migranten die in ihrem Heimatland erworbenen Berufs­abschlüsse in Deutschland anerkannt bekommen.

Ein wichtiger Aspekt ist auch die Beratung in Fragen der schulischen Bildung in Deutschland, d.h. Fragen nach dem Schulsystem zu klären, Bildungswege aufzuzeigen und welche Hilfen benötigt werden, den eingeschlagenen schulischen Werdegang erfolgreich abzuschließen.

 

Frau von Soldenhoff ergänzte darüber hinaus, dass ihre Bemühung in der Arbeit der Caritas  darin liege, zuerst einmal den Kontakt zu den Migranten herzustellen, um, wie Herr Hausberg schon ausführte, gezielt Integrationsangebote umzusetzen. Das Augenmerk liegt in den Bera­tungsangeboten überwiegend bei den Sprachkursen und der weiterführenden Förderung im Bil­dungssystem in Deutschland. Aber es sind auch vermehrt Erfolge bei der interkulturellen Öff­nung von Institutionen zu verzeichnen, durch deren Mithilfe der Kontakt zu den Migranten ver­bessert worden ist.

Zusammenfassend stellte sie fest, dass all die Beispiele der Arbeit der sozialen Einrichtungen keine neuen Projekte darstellen. Durch die Zusammenarbeit der unterschiedlichen sozialen Dienstleister im Kreis Unna ist ein Netzwerk entstanden, das die Belange der Migranten wei­testgehend abdeckt.

 

Herr Rickwärzt-Naujokat stellte fest, dass ihm, der schon seit Jahren in der Integrationsarbeit tätig ist, doch vieles der vorgestellten Arbeit neu sei, er aber immer noch nicht wisse, wo genau er in Kamen den Kontakt zu den Einrichtungen bekomme.

Herr Hausberg verwies auf die Sprechstunde, die jeden Montag im Jugendfreizeitzentrum Lüner Höhe zwischen 09.00 und 10.00 Uhr statt findet. Anfragen, gleich welcher Art, werden von dort aufgenommen und an die zuständigen Stellen weitergeleitet. Neben den verschiedenen Bera­tungsstellen im gesamten Kreisgebiet werden darüber hinaus auch in bestimmten Fällen Haus­besuche angeboten.