Sitzung: 08.11.2010 Betriebsausschuss
Den Stand der laufenden Maßnahmen stellte der technische Leiter Herr Jungmann an Hand von Fotos und Plänen vor:
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Südfeld
Der zweite Bauabschnitt der umfassenden, mehrjährigen Baumaßnahme „Südfeld“
sei komplett abgeschlossen und werde endabgerechnet.
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Kreisel Robert-Koch-Straße
Der erste Teil des notwendigen Kanalbaus für die Umgestaltung des Kreisels sei
fertig gestellt worden. Die Fortführung der Kanalbaumaßnahme müsse zu einem
späteren Zeitpunkt erfolgen. Die derzeitige Aufstauung des Wassers im
Verbindungsbereich des Kanals, die aus der ungünstigen aber notwendigen
Anbindung an den Altkanal resultiere, könne vorübergehend geduldet werden.
Für den Straßenbau im Bereich der Kanalbaumaßnahme sei Hochofenschlacke verwendet
worden, die sich durch Feuchtigkeit stark verfestigt habe und nahezu so fest
geworden sei wie Beton. Die für die Kanalerneuerung notwendige Beseitigung der
ca. 80 cm mächtigen Schlackenschicht habe den Baufortschritt erheblich
verzögert. Unbekannte Versorgungsleitungen führten auch bei dieser Maßnahme
wieder zu Behinderungen.
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Am Bahnhof / Am Schwimmbad
Im Bereich des Bahnhofumfeldes herrsche bei den Kanalbaumaßnahmen aufgrund der
gefundenen Altlasten Stillstand. Die Altlasten in Form von stark verunreinigtem
Boden seien durch ein unsachgemäß hinterlassenes Teerölbecken der ehemaligen
Gasanstalt im Bereich Westicker Straße verursacht worden. Unter Einhaltung
aller notwendigen Sicherheitsvorkehrungen zum Schutze der Mitarbeiter und der
Anlieger (spezielles Vakuumzelt, Schutzkleidung, Kontrollmessgeräte für
Gase u. a.) werde der verseuchte Boden von Mitarbeitern der Firma Heitkamp
Umwelt ausgehoben, in spezielle Container gepackt und, je nach Belastung,
entweder einer thermischen Verwertung oder einer Deponie zugeführt. Die
betroffene Fläche werde mit speziellem Großgerät bis zu einer Tiefe von 4 m
ausgeräumt und später wieder mit unbelastetem Material aufgefüllt. Die notwendige
Abwasserleitung, die sonst die Fläche im Bereich der Altlast überbrücke,
werde z. Zt. durch ein Provisorium ersetzt, das um die Altlastenfläche
herumführe und bis zum Abschluss der Sanierungsmaßnahmen (voraussichtlich
noch vor Weihnachten) aufrecht erhalten werden müsse.
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Im Dreieck
Sehr enge Stichstraßen, die sehr nahe an die Bebauung heranreichen, und
hohe Grundwasserstände erschweren und behindern den Baufortschritt erheblich.
Die Stormstraße mit ihrem Durchgangsverkehr Richtung Bergkamen könne schon
wieder frei gegeben werden. Der Kampfmittelräumdienst habe in einem vorsorglich
untersuchten Objekt im „Im Dreieck“ einen Blindgänger geborgen, so dass auch
in diesem Bereich weiter gearbeitet werden könne.
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Sicherung Böschung Braunebach
Zur Sicherung einer Böschung am Braunebach, die an eine Wohnbebauung angrenzt,
sei eine Spundwand bis zu einer Tiefe von 8 m mit Spezialgerät eingesetzt
worden. Die Arbeiten seien fertig gestellt.
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Märkische Straße / Mittelstraße
Bei der Baumaßnahme sei, wie es sich auch bei ähnlichen Maßnahmen bereits bewährt
habe, sogenannter Flüssigboden für die Verfüllung einer Baugrube, in der
Versorgungsleitungen liegen, verwendet worden. Dieser Flüssigboden sehe aus
wie Beton und werde auch bei größeren Mengen mit einem Betonmischer herangeschafft,
lasse sich aber wie normaler Boden problemlos wieder ausräumen und verhinderte
Setzungen.
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Unnaer Straße
Frau Hartig informierte über
einen Beschwerdebrief eines Anwohners an der Unnaer Straße. Dieser Anwohner
sei der Überzeugung, dass der neue Kanal im Bereich der Unnaer Straße
unsachgemäß gebaut wurde und Keller- und andere Überflutungen verursacht habe,
da diese in seinem eigenen Keller und auch in der Unterführung der Bahn erst
nach Fertigstellung des neuen Kanalnetzes gehäuft auftreten würden.
Herr Jungmann erklärte, dass der
Anwohner seine Beschwerde auch bei ihm persönlich vorgetragen habe und der
technische Leiter ihm den zugrundeliegenden Sachverhalt auch schon erläutert
habe. Mit der Kanalerneuerung im Bereich der Unnaer Straße sei auch eine
hydraulischen Vergrößerung des Kanalnetzes realisiert worden. Diese Vergrößerung
schütze jedoch bei Rückstau nicht vor Wasser im Keller. Hierzu sei weiterhin
ein Rückstauschutz im hauseigenen Anschluss notwendig. Untersuchungen des
neuen Kanals hätten ergeben, dass dieser ordnungsgemäß gebaut und betrieben
werde und nicht hydraulische Überlastung die Überflutungen verursachten. Auch
die Überflutungen in der Unterführung der Bahn seien nach Überzeugung von
Herrn Jungmann darauf zurückzuführen, dass hier kein geeigneter
Rückstauschutz vorhanden sei.
Obwohl nicht Ursache für die Überflutungen, aber ein Mittel, um die
Abflusssituation im Kanalnetz zu verbessern, werde ein Kanalanschluss im
Bereich der Unnaer Straße, der bisher im rechten Winkel angeschlossen sei,
zukünftig diagonal angebunden. Dennoch sei trotz dieser Maßnahme weiterhin auch
ein ausreichender privater Rückstauschutz notwendig.
Herr Hasler wies darauf hin, dass
alte undichte Kanäle oft eine Drainagewirkung für das Umfeld hätten und diese
nach Abdichtung und Sanierung der Netze fehle. Er regte an, die Bürger über die
Rückstausicherungsnotwendigkeit zu informieren.
Herr Jungmann betonte, dass neue
Kanäle nicht vor Rückstau schützen würden und daher über das Thema
Rückstausicherung auch immer wieder informiert werde. Er bot an, mit dem geschädigten
Anwohner der Unnaer Straße die Sachlage nochmals zu besprechen und ihm alle
Unterlagen, Videos und Berechnungen zum neuen Kanal zur Einsichtnahme und
Prüfung vorzulegen.
Frau Dyduch dankte dem technischen Leiter für seinen anschaulichen Bericht.