Den Stand der laufenden Maßnahmen stellte der technische Leiter Herr Jungmann an Hand von Fotos und Plänen vor:

 

-          Südfeld
Der zweite Bauabschnitt der umfassenden, mehrjährigen Baumaß­nahme „Südfeld“ sei komplett abgeschlossen und werde endab­gerech­net.

-          Kreisel Robert-Koch-Straße
Der erste Teil des notwendigen Kanalbaus für die Umgestaltung des Kreisels sei fer­tig gestellt worden. Die Fortführung der Kanalbau­maß­nahme müsse zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Die der­zeitige Aufstauung des Wassers im Verbindungsbereich des Kanals, die aus der ungünstigen aber notwendigen Anbindung an den Alt­kanal resultiere, könne vorü­bergehend geduldet werden.

Für den Straßenbau im Bereich der Kanalbaumaßnahme sei Hoch­ofen­schlacke ver­wen­det worden, die sich durch Feuchtigkeit stark verfestigt habe und nahezu so fest gewor­den sei wie Beton. Die für die Kanalerneuerung notwendige Beseitigung der ca. 80 cm mäch­tigen Schlackenschicht habe den Baufortschritt erheblich verzögert. Unbekannte Versor­gungsleitungen führten auch bei dieser Maß­nahme wieder zu Behinderungen.

 

-          Am Bahnhof / Am Schwimmbad
Im Bereich des Bahnhofumfeldes herrsche bei den Kanalbaumaß­nahmen aufgrund der gefundenen Altlasten Stillstand. Die Altlasten in Form von stark verunreinigtem Boden seien durch ein unsach­ge­mäß hinterlassenes Teerölbecken der ehemaligen Gasan­stalt im Bereich Westicker Straße verursacht worden. Unter Einhaltung aller notwen­digen Sicher­heitsvorkehrungen zum Schutze der Mitarbeiter und der Anlieger (spezielles Vaku­umzelt, Schutzkleidung, Kontroll­mess­ge­räte für Gase u. a.) werde der verseuchte Boden von Mit­ar­beitern der Firma Heitkamp Umwelt ausgehoben, in spezielle Con­tainer ge­packt und, je nach Belastung, entweder einer thermischen Verwertung oder einer Depo­nie zuge­führt. Die betroffene Fläche werde mit spe­ziel­lem Großgerät bis zu einer Tiefe von 4 m ausge­räumt und später wieder mit unbelastetem Material aufgefüllt. Die notwen­dige Ab­was­serleitung, die sonst die Fläche im Bereich der Altlast überbrücke, werde z. Zt. durch ein Provisorium ersetzt, das um die Altlastenfläche herumführe und bis zum Ab­schluss der Sa­nie­rungsmaßnahmen (voraussichtlich noch vor Weihnachten) auf­recht erhalten werden müsse.


-          Im Dreieck
Sehr enge Stichstraßen, die sehr nahe an die Bebauung heran­reichen, und hohe Grund­wasserstände erschweren und behindern den Baufortschritt erheblich. Die Stormstraße mit ihrem Durch­gangs­ver­kehr Richtung Bergkamen könne schon wieder frei ge­geben werden. Der Kampfmittelräumdienst habe in einem vorsorg­lich untersuchten Objekt im „Im Dreieck“ einen Blindgänger gebor­gen, so dass auch in diesem Bereich weiter gearbeitet werden kön­ne.


-          Sicherung Böschung Braunebach
Zur Sicherung einer Böschung am Braunebach, die an eine Wohn­bebauung angrenzt, sei eine Spundwand bis zu einer Tiefe von 8 m mit Spezialgerät eingesetzt worden. Die Ar­beiten seien fertig ge­stellt.


-          Märkische Straße / Mittelstraße

Bei der Baumaßnahme sei, wie es sich auch bei ähnlichen Maß­nah­men bereits be­währt habe, sogenannter Flüssigboden für die Ver­füllung einer Baugrube, in der Versor­gungs­leitungen liegen, ver­wendet worden. Dieser Flüssigboden sehe aus wie Beton und wer­de auch bei größeren Mengen mit einem Betonmischer herange­schafft, lasse sich aber wie normaler Boden problemlos wieder aus­räumen und verhinderte Setzungen.


 

-          Unnaer Straße
Frau Hartig informierte über einen Beschwerdebrief eines Anwoh­ners an der Unnaer Straße. Dieser Anwohner sei der Überzeugung, dass der neue Kanal im Bereich der Unnaer Straße unsachgemäß gebaut wurde und Keller- und andere Überflutungen ver­ursacht habe, da diese in seinem eigenen Keller und auch in der Unterfüh­rung der Bahn erst nach Fertigstellung des neuen Kanalnetzes ge­häuft auf­treten würden.

Herr Jungmann erklärte, dass der Anwohner seine Beschwerde auch bei ihm per­sön­lich vorgetragen habe und der technische Leiter ihm den zugrundeliegenden Sachverhalt auch schon erläutert habe. Mit der Kanalerneuerung im Bereich der Unnaer Straße sei auch eine hydraulischen Vergrößerung des Kanalnetzes realisiert wor­den. Diese Ver­größerung schütze jedoch bei Rückstau nicht vor Wasser im Kell­er. Hierzu sei weiterhin ein Rück­stau­schutz im hauseigenen An­schluss notwendig. Untersuchungen des neuen Ka­nals hätten erge­ben, dass dieser ordnungsgemäß gebaut und be­trieben werde und nicht hy­drau­lische Überlastung die Überflutungen verursachten. Auch die Überflutungen in der Unterführung der Bahn seien nach Über­zeugung von Herrn Jungmann darauf zu­rück­zu­führen, dass hier kein geeigneter Rückstauschutz vorhanden sei.

Obwohl nicht Ursache für die Überflutungen, aber ein Mittel, um die Abflusssituation im Kanalnetz zu verbessern, werde ein Kanalan­schluss im Bereich der Unnaer Straße, der bis­her im rechten Winkel angeschlossen sei, zukünftig diagonal angebunden. Dennoch sei trotz dieser Maßnahme weiterhin auch ein ausreichender privater Rückstauschutz not­wendig.

Herr Hasler wies darauf hin, dass alte undichte Kanäle oft eine Drai­nagewirkung für das Umfeld hätten und diese nach Abdichtung und Sanierung der Netze fehle. Er regte an, die Bürger über die Rück­stausicherungsnotwendigkeit zu informieren.

Herr Jungmann betonte, dass neue Kanäle nicht vor Rückstau schützen würden und daher über das Thema Rückstausicherung auch im­mer wieder informiert werde. Er bot an, mit dem ge­schä­digten An­wohner der Unnaer Straße die Sachlage nochmals zu be­sprechen und ihm alle Unterlagen, Videos und Berechnungen zum neuen Ka­nal zur Einsichtnahme und Prüfung vorzulegen.

 

Frau Dyduch dankte dem technischen Leiter für seinen anschaulichen Bericht.