Herr Hupe informierte über die Entwicklung der „Hülpert-Fläche“ im Kamen Karree. Das Grundstück im südlichen Teil des Kamen Karrees sei bereits im Jahr 1999 durch die Hülpert-Gruppe erworben worden. Bereits damals sei der Projektname „Autostadt“ öffentlich vertreten worden. Für Autohändler habe jedoch eine Veränderung in der Händlerfreistellungsverordnung auf EU-Ebene Schwierigkeiten mit sich gebracht, so dass die Firma um Geduld bei der Entwicklung gebeten habe. Letztendlich beschloss die Firma Hülpert wegen wirtschaftlich ungewisser Perspektiven den Standtort aufzugeben und sich nach Unna zu orientieren. Die Stadt Kamen sei dieser Argumentation seinerzeit mit wenig Verständnis begegnet. Zudem habe sich später herausgestellt, dass die Firma Hülpert auch keine konkreten Pläne in Unna realisiert habe.

Heute, so Herr Hupe weiter, sei man mit der Geschäftsführung von der Hülpert-Gruppe bereits seit zwei Jahren in engen Gesprächen. Schließlich habe die Stadt Kamen ein großes Interesse, diese Fläche zu beleben. Er betonte, dass es finanzielle Gründe gewesen seien, dass sich die Hülpert-Gruppe und Investoren über einen möglichen Kaufpreis nicht einigen konnten. Die Firma Hülpert habe immerhin einen 7-stelligen Betrag in die Erschließung des Grundstücks investiert.

Herr Hupe machte deutlich dass die Stadt aufgrund der nichtabgeschlossenen Erschließung derzeitig nicht in der Lage sei, Baugenehmigungen zu erteilen.

Jetzt habe sich aber eine neue Entwicklungsgesellschaft gegründet, die „Kamen Karree Entwicklungs GmbH & Co“, die offensichtlich in enger Abstimmung mit der Hülpert-Gruppe agiere und die weitere Entwicklung vorantreiben wolle. Ziel dieser Entwicklungsgesellschaft sei es, die vorhandene Erschließung (Kanäle etc.) auf dem Gelände so zu verbessern, dass die Stadt in die Lage versetzt werde, Baugenehmigungen erteilen zu können, so dass eine Vermarktung direkt möglich werde. Im gleichen Zuge will die Verwaltung ein neues Bebauungsplanverfahren initiieren, das neben der sog. „Hülpert-Fläche“ auch die weiteren Flächen bis zur Stadtgrenze Unna einschließe. Auch die öffentliche Erschließung durch Übernahme soll hier geregelt werden.

Herr Hupe machte deutlich, dass sich die Stadt Kamen als planungsrechtlicher Partner an der Seite der Hülpert-Gruppe sehe.

 

Herr Kissing begrüßte die Idee der Vergrößerung des Bebauungsplangebietes für dieses Areal. Entgegen anderer Angaben handele es sich bei der Hülpert-Fläche nicht um eine 1-B Fläche sondern um eine 1-A Fläche. Die Stadt solle als Partner fungieren, damit eine vernünftige Ansiedlung erzielt werde.

 

Herr Grosch fand es bedauerlich, dass in 11 Jahren nichts passiert sei und erkundigte sich, ob die Hülpert-Gruppe und die Stadt an der neuen Entwicklungsgesellschaft beteiligt seien.

 

Herr Hupe antwortete, die Stadt sei nicht an der Gesellschaft beteiligt. Er gehe jedoch davon aus, dass die Hülpert-Gruppe stark involviert sei. Dies bewertete er positiv.

Er wies daraufhin, dass die Stadt kein Eigentümer der Fläche sei und nur über das Planungsrecht Ansiedlungen steuern könne.