Sitzung: 10.06.2010 Rat der Stadt Kamen
1.
Mitteilungen
1.1
Herr Baudrexl
berichtete über den aktuellen Sachstand zum Fund des Teerölbeckens an der
Poststraße neben dem Rathaus. Die Gutachter würden mit Hochdruck an Sanierungsvorschlägen
arbeiten. Diese könnten erst nach Vorliegen der letzten Laborergebnisse
konkret benannt werden. Diese werden wahrscheinlich für den 16.06.2010 erwartet.
Die ersten vorliegenden Ergebnisse würden auf eine Verunreinig des Grundwassers
hinweisen.
Für die Feststellung des Ausmaßes der Verunreinigung müssten noch weitere Messpegel
im Bereich der Westicker Straße gesetzt werden. Die Messungen könnten wegen der
geringeren Beeinträchtigung des Verkehrs erst am Samstag morgen durchgeführt
werden.
Herr Hupe sicherte zu, die
Öffentlichkeit über die neuen Erkenntnisse umgehend zu informieren.
1.2
Herr Sostmann
berichtete, dass der Wirt des Opera bedauerlicherweise mitgeteilt habe, dass er
das Public Viewing nicht durchführen könne. Als Gründe für die Entscheidung seien
der Absprung von zwei Sponsoren und die gestiegenen Kosten für die Neuanmietung
des bereits abbestellten Equipments genannt worden. Equipment genannt worden.
Der Wirt der Brasserie habe auf Nachfrage mitgeteilt, er plane insgesamt 19
Spiele zu zeigen. Darunter seien alle Vorrundenspiele mit deutscher Beteiligung,
die Zwischenrundenspiele, das Spiel um den dritten Platz und das Finale. So
finde Public Viewing zumindest in verkleinerter Form in der Innenstadt statt.
2
Anfragen
2.1
Von dem Rückführungsabkommen zwischen
Deutschland und dem Kosovo aus April diesen Jahres seien im Kreis Unna
insgesamt 200 Personen betroffen, so Frau Lenkenhoff.
Sie fragte nach, wie viele Personen in Kamen betroffen seien.
Herr Hupe berichtete, dass vermutlich
18 Personen aus Kamen betroffen seien. Die genaue Anzahl werde derzeit noch
geprüft. Darunter seien 5 Einzelpersonen und 3 Familien. Davon bemühe sich eine
Familie derzeit um eine freiwillige Ausreise.
2.2
Frau Dyduch
bezog sich auf die Ausführungen von Herrn Baudrexl hinsichtlich der
Verunreinigung des Grundwassers durch das Teerölbecken Poststraße (s.
Mitteilungen 1.1) und fragte nach, ob dort nicht Sofortmaßnahmen zum Schutz des
Grundwassers notwendig seien. Sie empfinde die Situation als besorgniserregend.
Das Zwischenergebnis liege bereits dem Kreis Unna vor, so Herr Baudrexl. Nach erster fachlicher
Einschätzung sei kein akuter Handlungsbedarf vorhanden. Weitere Untersuchung
müssten abgewartet werden. Erst danach könnten nähere Aussagen zum Sanierungskonzept
getroffen werden. Akuter Handlungsbedarf bestehe jedoch nicht.
2.3
Frau Scharrenbach
erkundigte sich nach dem aktuellen Sachstand zum leerstehenden ehemaligen Hertie-Gebäude.
Herr Hupe informierte, dass bislang
das Konzept verfolgt werde, das Gebäude vorerst nicht zu verkaufen. Stattdessen
werde zunächst eine Kernsanierung durchgeführt, um die Fläche anschließend zu
vermieten. Die Bietergespräche seien bereits weit gediehen.
Ein genauer Zeitplan für die Durchführung sei nicht bekannt, die Sanierung
werde aber wahrscheinlich bereits in diesem Sommer beginnen.
Der Bürgermeister zeigte sich zuversichtlich, dass das zukünftige Angebot sich
gut in die Einzelhandelssituation einfügen werde. Die Freigabe des Parkdeckes
am Hertie-Haus werde weiterhin angestrebt, sie stehe in Abhängigkeit zu den
Sanierungsarbeiten. Es sei wahrscheinlich, dass das Parkdeck in die Sanierung
mit einbezogen werde. Daher sei eine vorzeitige Freigabe fraglich. Als finaler
Schritt sei angedacht, dass komplett sanierte Gebäude zu einem entsprechenden
Preis zu veräußern.
2.4
Herr Kloß
bezog sich auf seine Anfragen aus der letzten Ratssitzung zur Bürgerbeschwerde
Im Telgei und merkte an, dass diese bislang noch nicht beantwortet worden seien.
Er fragte nach, wer in solchen Angelegenheiten zuständig und Ansprechpartner
für die Bürger sei und wer die Grundwassermessung veranlasst sowie bezahlt
habe. Er bat darum, ihm bzw. bei Interesse allen Ratsmitgliedern die Ergebnisse
der Messung zur Verfügung zustellen.
Zur Frage der Zuständigkeit verwies Herr Hupe
auf die ausführlichen und abschließenden Ausführungen des Herrn Liedtke in der
Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses. Die Stadtverwaltung habe im Rahmen
der Bauordnung die Grundwassermessung beauftragt. Die Ergebnisse daraus lägen
zur Zeit noch nicht vor. Der Bürgermeister verwies darauf, dass es sich um ein
Geschäft der laufenden Verwaltung handele. Wenn das öffentliche Interesse
betroffen sein sollte werde im Planungs- und Umweltausschuss darüber
informiert. Er machte deutlich, dass es geboten sei, zwischen Bauordnungsaufgaben
und Nachbarschaftsstreit zu unterscheiden.
2.5
Der Sitzungssaal I werde seit geraumer Zeit
nicht mehr genutzt, so Herr Kissing.
Diesbezüglich habe es vor einiger Zeit mit Blick auf die hohen
Sanierungskosten einen Ratsbeschluss gegeben. Er fragte nach, ob es
mittlerweile neue Überlegungen für eine Nutzung der Räumlichkeit gebe.
Herr Hupe machte auf die
Investitionsbeschränkungen im Rahmen des § 82 Gemeindeordnung NRW aufmerksam.
Ein Reaktivierungsvorschlag sei seitens der Verwaltung vor Jahren
eingebracht worden, informierte Herr Baudrexl.
Der Rat habe seiner Zeit mehrheitlich entschieden auf die vorgeschlagenen
Maßnahmen zu verzichten.
Es habe interne Überlegungen zur Nutzung des Raumes für zusätzliche Büros
gegeben. Aufgrund der Lüftungs- und Heizanlagenproblematik hätten die
notwendigen Investitionen in keinem Verhältnis zur Investition gestanden. Die
Frage nach einfachen Mitteln zur Instandsetzung würde ebenso daran scheitern.
Die begonnene Maßnahme zur Erneuerung der Fenster des Rathauses stehe auf der
Dringlichkeitsliste. Wenn die Fortführung der Maßnahme genehmigt werde, müsse
eine Entscheidung zur Fensterfront im Sitzungssaal I getroffen werden.
Wünschenswert sei eine Gestaltung, die den Sitzungssaal irgendwann
wieder nutzbar mache. Für die nächsten Jahre sehe er wegen der
Haushaltssituation keine Möglichkeiten dazu.
2.6 Frau Scharrenbach
erkundigte sich, wann mit der im Rahmen des Haushaltssicherungskonzeptes
beschlossenen stärkeren Nutzung des Ratsinformationssystems auch durch
sachkundige Bürger für die Ratsarbeit zur Minderung der Druck- und Portokosten
gerechnet werden könne.
Es werde mit Hochdruck daran gearbeitet, versicherte Herr Baudrexl. Für weitere Umstellungen seien noch einige Vorarbeiten,
wie beispielsweise die Änderung der Geschäftsordnung für eine elektronische
Antragstellung, notwendig. Die Umsetzung, der mit dem Haushaltssicherungskonzept
beschlossenen Senkung der Druck- und Portokosten für den Versand der Ratspost,
könne nur durch die verstärkte Nutzung des elektronischen Versandes in Kombination
mit dem Ratsinformationssystem erreicht werden. Die verstärkte Nutzung des
elektronischen Versandes sei allerdings freiwillig.