Der technische Leiter des Eigenbetriebes Stadtentwässerung, Herr Jungmann, stellte den aktuellen Sachstand zu den im Bau befindlichen Hauptmaßnahmen anhand von anschaulichen Plänen und Fotos vor:

 

 

Am Schwimmbad / Bahnhofstraße

 

Der erste Teil der Baumaßnahme umfasste die Bereiche Am Schwimmbad zwischen der Seseke und der Westicker Straße und wurde durch die Firma Hugo Schneider ausgeführt. Der weitere Baubereich umfasst das Bahnhofs- und Rathausumfeld sowie die Bahnhofstraße bis zum Sesekedamm / Abfahrt Hochstraße. Die Firma Schneider sollte im Rahmen ihres Auftrages auch ein abschließendes Bauwerk im Bereich der Mündung der Straße „Am Schwimmbad“ zur Westicker Straße errichten. Dieses Vorhaben konnte nicht mehr durchgeführt werden, weil beim Freilegen von Versorgungsleitungen der Telekom festgestellt werden musste, dass diese nicht in der vorgegebenen Trasse verlegt wurden. Um die Kanalbauarbeiten fortzuführen hätte dies eine Vollsperrung der Westicker Straße zur Folge gehabt. Aufgrund der Bautätigkeiten am Parkhaus und in der Poststraße war eine Vollsperrung jedoch nicht möglich.

 

Das Bauwerk wird von der Firma Eley, die mit der Durchführung des neuen Bauabschnittes beauftragt wurde, mit errichtet. Eine große Kabelansammlung in der Westicker Straße führte ebenfalls dazu, dass die Planung, die weitere Baumaßnahme in offener Bauweise durchzu­führen, aufgegeben wurde und nunmehr eine Strecke von ca. 120 m im Vorpressverfahren ausgeführt wird. Dadurch steigen die Baukosten um ca. 30 – 40 T€.

 

Auch bei der Startgrube am Parkhaus erschwerten Leitungen die Bauarbeiten. Die Firma Eley wird parallel zu den Vorpressarbeiten in der Westicker Straße die Arbeiten im Bereich des Rathauses weiterführen, um die Baumaßnahmen zügig durchzuführen.

 

Nach Aussage des technischen Leiters verlaufen alle weiteren Maßnahmen planmäßig.

 

Auf Nachfrage von Herrn Hasler erläuterte Herr Jungmann, das die Westicker Straße bei den Vorpressarbeiten befahrbar bleibt. Erst beim Einrichten der Zielgrube wird die Westicker Straße voll gesperrt und der Verkehr wird am Bahnhof / Kornhaus zur Westicker Straße umgeleitet.

 

Herr Henze erstaunte es, dass oftmals Kabel- und Rohrverläufe nicht bekannt sind.

 

Herr Jungmann wies darauf hin, dass vor Baumaßnahmen alle beteiligten Ver- und Entsor­gungs­institutionen sich an einen Tisch setzen und die Maßnahmen abgleichen und abstimmen, um spätere Schäden zu vermeiden. Auch geht man bei eigenen Maßnahmen mit den unbe­kannten Leitungen von anderen sehr sorgfältig um, um sich nicht dauend gegenseitig zu schaden.

 

Herr Baudrexl ergänzte, das faktisch Pläne vorhanden sind, diese aber auch oftmals sehr un­ge­nau sind. Daher ist eine gute Zusammenarbeit aller Beteiligten wichtig. Auf Grund des EDV-technischen Fortschrittes ist mittelfristig mit einer Verbesserung der Planunterlagen zu rechnen.

 

Herr Fuhrmann fragte nach, ob die starke Verringerung der Schmutzwassermengen eventuell zu Problemen im Trennsystem führen kann.

 

Der Technische Leiter Herr Jungmann erklärte, dass in Kamen überwiegend ein Mischwasser­system vorgehalten wird. Wenn sehr viele Eigentümer sich von der Niederschlagsentwässerung abklemmen lassen, kann dies dazu führen, das zusätzliche Spülungen des Mischwasser­systems durch den Kanalspülwagen durchgeführt werden müssen.

 

Herr Henze fragte nach, welche Auswirkungen die sinkenden Frischwasserverbräuche auf den Kanalbau und die Kanalunterhaltung haben.

 

Herr Jungmann erklärte, dass die Kanalunterhaltung im Bereich schwacher Gefälleverhältnisse intensiviert werden müsste.

 

Die größten Anteile an Rohrdimension entfallen auf das Niederschlagswasser. Das komplette Schmutzwasser im Stadtgebiet Kamen könnte über den mind. Durchmesser von DN 500 mm entsorgt werden. Der sinkende Frischwasserverbrauch würde beim Kanalneubau zu keinen gravierenden Kosteneinsparungen führen.