Sitzung: 12.04.2010 Behindertenbeirat
Frau Olbrich-Steiner bedankte
sich für die Einladung zur Sitzung und die damit verbundene Möglichkeit, dem
Ausschuss die Arbeit der Behindertenbeauftragten der Kreisverwaltung Unna
vorstellen zu dürfen. Von Hause aus sei sie Diplomsozialarbeiterin und
Gesundheitsmanagerin.
Für die Kreisverwaltung Unna ist sie seit fast 33 Jahren tätig. Im Jahre
1996 übernahm sie den Aufgabenbereich der Koordination psychosozialer
Versorgung.
Psychosoziale Versorgung bedeute, die Angebote für Suchtkranke,
psychisch Kranke und Menschen mit Behinderung zu koordinieren und
bedarfsgerecht weiterzuentwickeln. Die verschiedenen Fachgruppen der
psychosozialen Arbeitsgemeinschaften arbeiten intensiv seit dem Jahr 1988
zusammen. Im Bereich der psychosozialen Koordination werden dem Grunde nach die
Kernbereiche der Tätigkeiten der Behindertenbeauftragten im Kreis Unna schon
seit Beginn der 90er Jahre wahrgenommen. Frau Olbrich-Steiner wertete die
Arbeit der inzwischen 6 Behindertenbeiräte im Kreis Unna als unersetzlichen
Bestandteil der örtlichen Behindertenvertretungen.
Durch den Beitritt der Bundesregierung zur UN-Behindertenkonvention im
Jahre 2009 ist das Ziel der gleichberechtigten Teilhabe der Menschen mit Behinderung
an der Gesellschaft klar formuliert. Sie betonte ausdrücklich, dass hierunter
nicht die Integration, sondern die soziale Inklusion zu verstehen sei. Die
behinderten Menschen sollen selbstverständlich in vollem Umfang an der
Gesellschaft teilhaben und ihre Autonomie und Unabhängigkeit bewahren. Ihre
aktuellen Aufgabenschwerpunkte schilderte Frau Olbrich-Steiner wie folgt:
1.
Ansprechpartnerin für alle Bürger des Kreises Unna
in allen behinderungsrelevanten Fragestellungen. Damit verbunden ist ggfls. die
Weitergabe der nachfragenden Bürger an die örtlichen Hilfsangebote und
Ansprechpartner
2.
Koordination der bedarfsgerechten Entwicklung von
Angeboten der Behindertenhilfe wie z.B. die Förderung der
Kooperationsstrukturen zwischen Betroffenen und Angehörigen einerseits und den
für die Angelegenheiten von Menschen mit Behinderung tätigen Menschen in den Beiräten, Verbänden,
Selbsthilfegruppen und Einrichtungen der Behindertenhilfe andererseits. Als
gelungenes Beispiel erwähnte Frau Olbrich-Steiner die unter dem Motto
„Barrierefreies Naturerleben im Kreis Unna“ stehenden Kreisrundfahrten im Jahre
2010 für Menschen mit einer Behinderung. Am 16.6., 15.7. und 15.9 finden diese
Fahrten in Zusammenarbeit mit dem Regionalverband Ruhr statt. Erkundet wird das
nördliche Kreisgebiet.
3.
Arbeit für Menschen mit Behinderung ist ein
drängendes Thema. Als Beispiel für eine gelungene Kooperation auf diesem Sektor
schilderte Frau Olbrich-Steiner die von den Mitarbeitern der Fachgruppe „Arbeit
für Menschen mit psychischer Erkrankung“ erarbeitete Handreichung mit
Grundlageninformationen zu psychischen Erkrankungen für die Mitarbeiter in
den Jobcentern.
4.
Fortsetzung der begonnenen Zusammenarbeit der
Behindertenbeiräte im Kreis Unna.
5.
Besondere Aufmerksamkeit verdient das Thema
„Wohnen“ Dies ergibt sich aus der
Tatsache, dass die ersten Wohnstättenbewohner ins fortgeschrittene Alter kommen
und in die Rente gehen. Durch gesetzliche Regelungen werden jetzt verstärkt
ambulante, tagesstrukturierende Unterstützungsangebote entwickelt und es zeigt
sich, dass neben den Wohnstätten auch ambulant betreute Wohnangebote bei der
Verselbständigung erfolgreich sind.
Frau Müller erwähnte, dass in
den Räumlichkeiten des Pröbstinghauses für 12 Personen in der Zeit von 8.00 -16.00
Uhr eine Tagesstruktur angeboten würde. Leider mangele es an Räumlichkeiten.
Das Ziel ihrer Arbeit für Menschen mit
Behinderung sieht Frau Olbrich-Steiner
darin, von den einrichtungszentrierten Hilfestrukturen im Kreis Unna zu einer
personenzentrierten Sicht- und Handlungsweise zu kommen.
Weitere Ziele seien für sie die gezielte Vernetzung der vorhandenen
Hilfs- und Unterstützungsstrukturen sowie die Herstellung der direkten
Erreichbarkeit behindertengerechter Hilfs- und Unterstützungsangebote für jede
Altersgruppe.
Abschließend bat sie für ihre Arbeit um Anregungen und aktive
Unterstützung.
Frau Jung ergänzte, dass sie
regelmäßig an Workshops teilnehme und dort vortrage, was sie vor Ort an
Informationen und Anregungen erhalten habe. Um die Verwaltung auf dem Laufenden
zu halten, bäte sie regelmäßig Herrn Völkel, ebenfalls teilzunehmen.
Protokollnotiz: Frau Olbrich
Steiner ist bei der Kreisverwaltung Unna unter der Rufnummer
020303/27-1254 zu erreichen.