Herr Eisenhardt dankte Herrn Spyra, Herrn Kleine und Frau Rüdiger-Heffe für die Einladung und die Möglichkeit, das neu errichtete Sozialkaufhaus zu besichtigen.

 

Herr Kleine begrüßte die Anwesenden im Namen der AWO und des Geschäftsführers Herrn Resler, der leider verhindert sei.

 

Nach einer kurzen Vorstellung seiner Person stellte Herr Kleine das Konzept der seit dem 01.09.1999 eingerichteten Bildungsstätte und des Hausratverwertungshofes vor.

 

Ziel des Projektes sei es, die Wiedereingliederung von Sozialhilfeempfängern in das Erwerbsleben zu ermöglichen. Dies geschähe durch 3– bis 6monatige Lehrgänge, die eine Orientierung und Qualifizierung in unterschiedlichen Berufsfelder beinhalte. In Kamen stünden hierfür zur Zeit 24 Teilnehmerplätze zur Verfügung.

 

Im Vordergrund der Arbeit stünde der Wiedererwerb sozialer Kompetenz, das Training praktischer Fertigkeiten und die Entwicklung einer beruflichen Perspektive. Ziel sei die Vermittlung der Teilnehmer in den 1. oder 2. Arbeitsmarkt oder in eine geeignete weiter qualifizierende Maßnahme der AWO bzw. anderer Träger. 3 Teilnehmer der seit dem 01.09.1999 laufenden Maßnahme seien bereits in ein Arbeitsverhältnis vermittelt worden. Ab März 2000 seien AB-Maßnahmen beantragt, in die die Teilnehmer der Qualifizierungsmaß­nahme einmünden könnten. Weitere Perspektiven ergäben sich aus Stellen im Rahmen des Landesprogramms ‚Arbeit statt Sozialhilfe‘ bzw. des Kreisprogramms ‚Tariflohn statt Sozial­hilfe‘.

 

Die Idee der Hausratverwertungshöfe verknüpfe die sinnvolle Beschäftigung und Qualifizie­rung von Sozialhilfeempfängern mit dem heute vorhandenen Problem der Entsorgung aus­rangierten, aber meist nicht defekten Hausrats. So würden die Müllberge reduziert und Wert­stoffe möglichst lange der Kreislaufwirtschaft erhalten. Gleichzeitig würde einem Personen­kreis, der nicht über die notwendigen Mittel für die Neuanschaffung von Hausratsgegen­ständen verfüge, die Möglichkeit des preisgünstigen Erwerbs geboten.

Mit einem Hol- und Bringedienst würde der Hausrat abgeholt und gekaufte Ware ggf. aus­geliefert. Herr Kleine erwähnte, dass auf Wunsch auch Haushaltsauflösungen durchgeführt würden.

Die angenommenen Waren würden aufgearbeitet und in den Verkaufsräumen zum Wieder­verkauf angeboten. Die hier vorhandenen Verkaufsräume sollen im nächsten Jahr um einen Hallenanbau von ca. 450 qm erweitert werden, so dass dann ausreichend Lagerflächen zur Verfügung stünden.

 

Durch die Verkaufserlöse der Hausratverwertungshöfe trügen diese zur Gesamtfinanzierung der Qualifizierungsmaßnahmen bei. Bereits in den ersten 2 Monaten habe der Hausrat­verwertungshof Kamen Einnahmen von 3.340,02 DM im September und 6.863,74 DM im Oktober, mithin 10.203,76 DM erwirtschaftet. Insgesamt würde gehofft, Einnahmen in Höhe von monatlich ca. 20.000,00 DM, wie bereits in Lünen am dortigen Hausratverwertungshof erreicht, erzielen zu können.

 

Auf die Anfrage von Frau Jung, in welchem Gebiet die Anfahrt des Hol- und Bringedienst der AWO erfolgt, äußerte Herr Kleine, dass die Anfahrt sowohl im Kreisgebiet als auch in angrenzende Gebiete außerhalb des Kreises Unna erfolgen würde.

 

Frau Rüdiger-Heffe erläuterte, dass zur Zeit alle 24 Stellen besetzt seien. Die dort tätigen Personen seien alle sehr motiviert und hätten bereits bezüglich einer Verlängerung der Maßnahme angefragt. Inhalt der Qualifizierungsmaßnahme sei unter anderem auch ein Seminar für Bewerbungstraining, um die Vermittlung in den 1. oder 2. Arbeitsmarkt zu erleichtern.

 

Aufgrund der Anfrage von Frau Müller, wie diese 24 Plätze in Kamen finanziert würden, erläuterte Herr Steffen, dass für die Einrichtung der Stellen Kosten in Höhe von ca. 300.000,00 DM entstünden, die durch Zuschüsse des Kreises aus dem Kreisprogramm abgedeckt würden.

 

Herr Kleine wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Höhe erzielter Gewinne aus dem Verkauf die Höhe der Zuschüsse beeinflusse und daher bei den erhofften hohen Gewinnen die Zuschüsse entsprechend geringer ausfallen würden.

 

Frau Lenkenhoff regte an, die Mitarbeiterinnen der “Hilfe zur Arbeit” in einer der nächsten Sitzungen über ihre Arbeit berichten zu lassen.