Sitzung: 18.02.2010 Planungs- und Umweltausschuss
Das Projekt „Stellplatzanlage Gymnasium/Konzertaula“ ist umgesetzt, teilte Herr Liedtke mit. Des Weiteren werde die Verwaltung die Detailplanung für die städtebauliche Umgestaltung Nordenmauer in der Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses am 28.04.2010 vorstellen. Aufgrund der Witterungsverhältnisse habe sich die Baumaßnahme „Gesundheitshaus“ verzögert und somit auch der Baubeginn für die Umgestaltung Nordenmauer.
Herr Neunert gab eine ausführliche Information zum Sachstand der Infrastrukturmaßnahme des Konjunkturpaketes II Umbau der Unterführung Unnaer Straße / Poststraße wie folgt:
o Darstellungen s. Präsentation S. 20 – S. 24
o Planung wurde weiter verfeinert
o Bodengutachten wurde erstellt
o Pumpenanlage wird in Abstimmung mit Stadtentwässerung Kamen geplant
o Gestaltungsplanungen für die Rampenbereiche und Treppenanlagen wurde vorgestellt: lichtdurchlässiges Geländer, Farbton DB 702; Ruhebereiche erhalten dunkle Streifen (Klinker Parkhaus), verschiedene Farbvorschläge für die Gefache wurden visualisiert (Grautöne, abgestufte Grautöne, Töne entsprechend der Fassadengestaltung Rathaus), Podestbereich der Treppenanlage wurde zu Gunsten des Rad-/Gehweges entlang der Poststraße verkürzt, Treppe mit Mittelhandlauf.
o Öffnung der Böschung, Mauerhöhe rd. 1,20 m, Lichtraum wird geschaffen
o Trogbauwerk wird als „weiße Wanne“ ausgebaut, durchgehende Sohle mit Gefällebeton, Pflasterbelag im Gehwegbereich angepasst an Material „Bahnhofsumfeld“, Rücksicht auf verlegten Kanal war zu nehmen
o geplanter Baubeginn: Ostern 2010
o Bauzeit: ca. 6 Monate
o Vollsperrung: vorgesehen in den Sommerferien, ca. 2 Wochen
Herr Kühnapfel erkundigte
sich nach der Ausbauart „weiße Wanne“. Dazu führte Herr Neunert aus, dass für die Baumaßnahme wasserundurchlässiger Beton
verwendet wird, so dass auf eine aufwendige Abdichtung verzichtet werden könne.
Erforderlich werde dies aufgrund des vorhandenen Grundwasserspiegels, der auch
den Einsatz von Pumpen erforderlich mache.
Frau Dyduch fragte nach, ob die
ausgewiesenen Breiten für Radweg 2,50 m und für Gehweg 1,80 m vorgeschrieben
seien. Dies wurde von Herrn Neunert bejaht.
Dieser Raum sei für den Begegnungsverkehr vorgeschrieben. Auf Geländer u.
Absperrung werde hier verzichtet, da die Breite des Tunnels vorgegeben sei und
somit nur ein begrenzter Raum zur Verfügung stünde und dieser Platz nicht für
zusätzliche Sicherheitsräume ausreiche.
Auf Nachfrage von Herrn Standop zur
Problemlösung „Angstraum Tunnel“ führte Herr Neunert aus, dass zum einen die Brüstungshöhe auf 1,20 m reduziert
werde, durch Baumfällungen mehr Licht in den Tunnel falle, eine bessere
Durchsicht ermöglicht werde und zudem eine entsprechenden Beleuchtung
vorgesehen sei, so dass sich die Gesamtsituation erheblich entschärfe.
Herr Standop erkundigte sich nach
den Materialien für die Gestaltung des Innenbereiches. Dazu erläuterte Herr Neunert, dass zum einen das
Gestaltungselement des Parkhauses „Klinker“ in den Ruhebereichen vorgesehen sei
und zum anderen ein Anstrich der Gefache. Die Wände sollen mit Graffitischutz
versehen werden. Insgesamt sei eine helle Gestaltung der Wände und Decken im
Unterführungsbauwerk vorgesehen.
Herr Kissing bat um nähere
Informationen zum geplanten Entwässerungssystem. Diesbezüglich teilte Herr Neunert mit, dass derzeit die
Entwässerung mit 2 über 30 Jahre alten Pumpen erfolge. Diese sollen durch eine
neue Pumpe mit neuem Rohranschluss ersetzt werden. Zur Gewährleistung der
Sicherheit werde eine Ersatzpumpe vorgehalten.
Zum Ausbau des Kreisverkehrsplatzes Robert-Koch-Straße / Germaniastraße informierte Herr Liedtke darüber, dass entsprechend einer Anregung aus dem Planungs- und Umweltausschuss die Radwegeführung für die aus Wasserkurl kommenden Radfahrer geändert und die bestehende Situation damit entschärft wurde. Er erläuterte den Plan (Präsentation Seite 24). Das Leistungsverzeichnis werde derzeit erstellt. Die Ausschreibung soll zeitnah erfolgen. Der Baubeginn ist für Mai 2010 vorgesehen. Es werden Kanal- und Straßenbau in dem Bereich durchgeführt. Nach ersten Kanalbauarbeiten wird der Straßenbau folgen, wobei sich nachfolgend der Kanalbau in den Ästen fortsetzt. Mit einer Fertigstellung des Kreisverkehrs kann im September 2010 gerechnet werden. Seitens der Stadt Kamen wird derzeit eine vertragliche Regelung zur Durchführung der Baumaßnahmen mit Straßen NRW getroffen. Der Kostenrahmen für die Maßnahme ist unverändert.
Herr Diederichs-Späh wies auf die Führung des Radverkehrs aus der Gegenrichtung hin und erkundigte sich diesbezüglich nach Verbesserungsmöglichkeiten. Herr Liedtke führte aus, dass im Bereich des Brückenbauwerkes keine Änderungen möglich sind.
Des Weiteren erkundigte sich Herr Kissing nach Gestaltungsvorschlägen für den Kreisverkehrsplatz.
Hierzu erläuterte Herr Liedtke, dass
nach Vorgaben von Straßen NRW eine auf 80 cm erhobene Grünfläche vorgesehen
sei. Gestaltungspläne gebe es jedoch noch nicht.
Hier sei noch alles offen.
Zur Anfrage von Herrn Kissing zur Begrenzung des Mittelkreises erklärte Herr Neunert, dass in diesem Fall mit Markierung, Entwässerungsrinne, Flachbord und farbigen Splitteinstreuungen gearbeitet werde. Eine Aufkantung zum Innenkreisring erfolge nicht.
Zunächst gab Herr Neunert anhand der Präsentation eine detaillierte Information über den „Shared-Space“-Ausbau (Präsentation S. 25 – 35). Hauptziele sind die städtebauliche Aufwertung und die Verbesserung der Lebensqualität. Anschließend erläuterte er die Planungen zur städtebaulichen Umgestaltung des Bereiches Mittelstraße/Märkische Straße (Präsentation S. 36 + 37) wie folgt:
- Entwässerungsplanung wird derzeit erstellt (Mittelentwässerung)
- Komplette Pflasterung des Bereiches
- Einbezierung der vorhandenen Bäume ist vorgesehen
- Gestaltung des Platzbereiches als „Shared-Space“
- Führung durch Trittsteine/helle Bereiche
- Farbkonzept grau / grau-rot (Gestaltung wird noch vorgestellt)
- Planungen sollen den ortsansässigen Gewerbetreibenden und den direkten Anwohnern vorgestellt werden
- Akzeptanz für die Ausbauvariante ist wichtig und soll erreicht werden
- Vorstellung des Planes und der Ansicht
- Beginn der Baumaßnahme: Juni/Juli 2010 (mit Rücksicht auf die Veranstaltung „Heerener Sommer“)
- Bauzeit: ca. 6 – 7 Wochen
Die Ausführungen von Herrn Neunert hätten verdeutlicht, dass sich der Ausbau als Shared-Space-Bereich gerade für diesen Kreuzungspunkt besonders eigne, so fasste Herr Liedtke die Ergebnisse zusammen. Darüber hinaus sei diese besondere städtebauliche Aufwertung auch in Zusammenhang mit dem Projekt „Neugestaltung Stadtteilzentrum Heeren-Werve“ zu sehen.
Herr Lipinski sprach seine Hoffnung darüber aus, dass dieses für Kamen neue Verkehrssystem in Heeren-Werve funktionieren werde.
Auch Herr Kissing teilte diese Hoffnung und bezeichnete die Planung als einen guten Ansatz. Anhand der, mit diesem kleinen Bereich begonnenen Umsetzung des neuen Verfahrens können eigene Erfahrungen gesammelt werden, auf die bei künftigen Planungen zurückgegriffen werden könne. In wie weit sich diese neue Form bewähre, sei abzuwarten. Anhand der Ausführungen von Herrn Neunert sei deutlich geworden, dass es sowohl positive als auch negative Erfahrungsberichte gebe.
Frau Müller war von der vorgestellten Planung begeistert. Sie schlug vor, neben dem direkten Bereich des Nebenzentrums (Specht/Sparkasse), auch den Bereich Apotheke / Ärztehaus in die noch folgende städtebauliche Neugestaltung des Stadtteilzentrums Heeren-Werve aufzunehmen.
Herr Kasperidus bedankte sich für die ausführlichen und umfassenden Informationen. Der vorgestellte Entwurf wurde auch von ihm sehr begrüßt. Eine seiner Meinung nach gute Gesamtgestaltung mit neuen Nutzungsaspekten für den Kreuzungsbereich (z. B. Außengastronomie Eisdiele). Er freut sich darüber, die Realisierung zeitnah erleben zu dürfen. Die Durchführung einer Infoveranstaltung zur Vorstellung der Planungen für die Kaufmannschaft und interessierten Anwohner unterstützte er nachdrücklich.
Auch Herr Standop beurteilte die vorgestellte Planung als gelungen.