Herr Lipinski begrüßte zu diesem Tagesordnungspunkt die Herren Vedder (Architekturbüro Vedderplan Gesamtplanung GmbH, Menden) und Krampe (Caritas, Dortmund).

 

Eingangs erläuterte Herr Baudrexl, dass durch Herrn Vedder Detailinformationen zur Archi­tektur und zum Baukörper gegeben werden.

 

In einem ausführlichen Vortrag informierte Herr Vedder über die geplanten Bauvorhaben (Präsentation S. 2 – 14). Folgende wesentlichen Punkte können dazu festgehalten werden:

 

o        Einrichtungen schaffen Perspektiven für die Zukunft

o        Stadtteil Methler erhält damit ein Angebot für senioren u. altersgerechtes Wohnen und Pflege

o        Städtebauliches Konzept steht, Nutzungen sind umrissen, Grundrisse sind klar definiert

o        Innere Erschließung sieht Stellplätze, Behindertenstellplätze vor.

o        Wohnbereich WBG: aufgelockerte Bebauung nach Süden u. Osten – überwiegend 2-geschossig, 35 Wohnungen (für 1 Personen 55 qm / für 2 Personen 70 qm), Nebengebäude (Kellerersatzräume, Trockenräume, Infrastruktureinrichtungen); Konzept dazu wurde bereits in Methler im Rahmen einer Veranstaltung vorgestellt.

o        Pflegebereich Caritas: großer kompakter Baukörper mit zentralem Innenhof, 3 Wohn­gruppe, insgesamt 50 Bewohner; 1 Wohngruppe EG u. 2 Wohngruppen 1. OG, die ggf. mit einem Steg verbunden werden, Wohngruppen verfügen über Gemeinschaftszonen, Küche, technische Pflegeeinrichtungen. Darüber hinaus gibt es eine große Cafeteria u. eine Kapelle, die auch Besuchern u. Gästen sowie den Bewohnern des WBG-Bereiches zur Verfügung stehen. Solaranlage und Vorbereitung für Photovoltaik sind vorgesehen.

o        Zentrale gemeinsame Mitte (Platzgestaltung) zwischen Wohn- u. Pflegebereich wird durch Baukörperstellung erreicht; Eingänge sind zur Platzmitte hin ausgerichtet.

o        Nachbarschaft von Pflege u. Wohnen soll dokumentiert werden.

o        Freiflächengestaltung (Grünsaum) unterstreicht den Ortsrandcharakter.

o        Alle Baukörper sind unterschiedlich gestaltet.

o        Baubeginn: WBG im Frühjahr 2010 / Caritas im Sommer 2010

o        Bauzeit: ca. 1 Jahr

 

Herr Lipinski dankte Herrn Vedder für die Informationen zum Gesamtkonzept.

 

Herr Liedtke erläuterte ergänzend, dass nunmehr Bau- u. Planungsrecht projektbezogen ge­schaffen werden solle. In diesem Zusammenhang stellte er den Bebauungsplanentwurf (Prä­sentation S. 15) vor. Der Bebauungsplanentwurf sieht Flächen für die Anpflanzung von Bäumen und Sträuchern vor. Als notwendige Ausgleichs- und Ersatzmaßnahme soll in diesem Bereich voraussichtlich eine Obstwiese angelegt werden, die den dörflichen Charakter unter­streicht. In Abstimmung mit der unteren Landschaftsbehörde (Kreis Unna) soll ein Pflanzschema vorge­geben werden. Nunmehr folgen Bürgerbeteiligung und Beteiligung der Träger öffentlicher Belange. Bis zur Sommerpause soll der Bebauungsplan als Satzung beschlossen werden.

 

Zur Nachfrage von Herrn Diederichs-Späh zur Höhe des Lärmschutzwalls im Bereich des Kreisverkehrs, erläuterte Herr Vedder, dass diese ca. 2 m betrage. Der Wall wird entlang der geplanten 5 Garagen herumlaufen und diese mit einbinden.

 

Dazu ergänzte Herr Liedtke, dass aufgrund des Lärmschutzgutachtens der Bau des Lärm­schutzwalles nicht erforderlich sei. Aus diesem Grunde fehle auch eine entsprechende Fest­setzung zum Lärmschutzwall im Bebauungsplan. Städtebaulich und architektonisch mache es jedoch Sinn, einen Wall an der vorgesehenen Stelle zu errichten.

 

Herr Krause bedankte sich bei Herrn Vedder für den ausführlichen und informativen Vortrag. Seine Fraktion begleite das Projekt schon seit Jahren und begrüßt die zeitnahe Realisierung. Topmoderne, den Ansprüchen voll entsprechende Einrichtungen würden entstehen, die das Angebot im Bereich Seniorenwohnen u. Pflege bereichern werden. Besonders begrüßte er die Absicht, umweltfreundliche Techniken (z. B. Photovoltaik) einzusetzen.

 

Die vorgestellte Planung nehme Rücksicht auf das Ortsbild, hob Herr Kissing positiv hervor. Die Silhouette bleibe erhalten. Insgesamt habe er einen positiven Eindruck von der lockeren Be­bauung der Fläche mit unterschiedlicher Geschossigkeit und den vorgestellten Nutzungen.

 

Dem stimmte auch Herr Kühnapfel zu. Er begrüßte es sehr, dass die Ausgleichsfläche für die Anlegung einer typischen Obstwiese genutzt werden soll. Dies habe einen hohen ökologischen Wert. Er erkundigte sich nach dem Grünflächenkonzept sowie nach der Einbindung von Solar- und Photovoltaikanlagen.

 

Dazu erläuterte Herr Vedder, dass die Grünflächenplanung in ca. 3 Monaten im Detail vorgelegt werden könne. Man habe sich zunächst auf Gebäude und Strukturen konzentriert. Fest stehe je­doch, dass Wall, Obstwiese, ein geschützter Garten, eine zentrale grüne Mitte in das Konzept aufgenommen werden. Die Detailplanung folge in Kürze.

 

Auch Frau Dyduch bewertete die Projektvorstellung sehr positiv. Sie erkundigte sich nach dem Zeitplan und den Möglichkeiten, sich für einen Platz zu bewerben.

 

Diesbezüglich erklärte Herr Krampe, dass die Caritas mit dem Bau der Pflegeeinrichtung im Juli 2010 beginnen wolle. Es sei mit einer Bauzeit von einem Jahr zu rechnen. Die Caritas Dortmund werde dem Einzugsgebiet Vorrang einräumen. Dieses Vorgehen habe sich bereits bewährt. Insgesamt beurteilte er die Nachfragesituation als begrenzt. In der kommenden Woche wolle die Caritas das Projekt in Methler vorstellen und über das Gesamtkonzept informieren. Die Einrich­tung wird insgesamt über 50 Pflegeplätze verfügen (45 vollstationäre Pflege, 5 Kurzzeitpflege). Die Philosophie der Einrichtung schilderte er wie folgt:

  • Offene transparente Einrichtung
  • Ausreichend Rückzugsmöglichkeiten
  • Gemeinschaftsbereiche für Begegnung
  • Transparenz zu den Gruppen
  • Intensives Zusammenwirken der Gruppen
  • Öffnung des Hauses nach außen
  • Nähe zu den beiden Kirchengemeinden mit entsprechenden Kooperationsmöglichkeiten

 

In Bezug auf die WBG erläuterte Herr Vedder mit Blick auf die bereits durchgeführten Informa­tionsveranstaltungen in Methler, dass die WBG bereits eine lange Liste von Mietinteressenten habe. Es seien seitens der WBG bereits umfangreiche Gespräche geführt worden. Auch der Wohnungszuschnitt finde großen Anklang. Insgesamt wird für die Seniorenwohnungen eine hohe Nachfrage erwartet.

 

Beim Bau der Pflegeeinrichtung sei die Caritas sehr daran interessiert, regenerative Energien zu nutzen. Solaranlagen, Photovoltaik aber auch Erdwärme seien Themen, die noch erwogen wer­den sollen, erklärte Herr Krampe. Letztlich werde die Umsetzung vom gesetzten Kostenrahmen abhängig sein. Die Zuwendungen sind begrenzt. Zudem sind viele Aufwendungen für die Beach­tung der Barrierefreiheit sowie Umsetzung weiterer gesetzlich vorgegebener Anforderungen not­wendig. Das Ausschreibungsergebnis werde zeigen, ob z. B. Photovoltaik berücksichtigt werden kann. Die Vorbereitungen sollen auf jedoch Fall getroffen werden.

 

Herr Stoltefuß wies darauf hin, dass aufgrund der Bedeutung des Bodendenkmals Körnewinkel auch in diesem Bereich ggf. historisch bedeutsame Funde erwartet werden könnten. Er regte an, mit Beginn der 1. Bauphase (Abschieben des Bodens) das archäologische Museum Olpe oder aber den kundigen Heimatpfleger Neumann als Beobachter heranzuziehen.

 

Diesbezüglich sah Herr Liedtke keine Probleme. Das Westfälische Amt für Denkmalpflege wurde bereits im Rahmen der Bauleitplanung beteiligt. Darüber hinaus könne ein entsprechen­der Hinweis in die Baugenehmigung aufgenommen werden.

 

Herr Heidenreich bewertete die Kommunikation zwischen den Partnern WBG und Caritas als sehr positiv. Er erkundigte sich ob für die Einrichtungen auch ein Eventmanager vorgesehen sei.

 

Dazu erklärte Herr Vedder, dass die umfassenden inhaltlichen Diskussionen noch nicht abge­schlossen seien. Die Beteiligten hätten ein hohes Anspruchsdenken in Bezug auf das Wohler­gehen der zukünftigen Bewohner und wollen sich dafür einzusetzen.

 

Ergänzend verdeutlichte Herr Krampe, dass es u. a. Ziel der WBG sei, den Mietern „kurze Wege“ zu ermöglichen. Die stationäre Pflege soll erste Anlaufstelle für alle wesentlichen Fragen sein (gemeinsamer Hausmeister, Notrufeinrichtung). Die notwendige Infrastruktur werde von der Caritas vorgehalten. Vereinbarungen dazu sollen noch vertraglich mit der WBG getroffen wer­den.

 

Abschließend bedankte sich Herr Lipinski bei den Herren Vedder und Krampe. Diese ihrerseits bedankten sich für das entgegengebrachte Interesse der Ausschussmitglieder.