Herr Fischer dokumentierte anhand von diversen Bildaufnahmen das Projekt Gesundheits­zentrum am Kamener Hellmig Krankenhaus (s. Anlage).

Es soll auf drei Etagen auf rund 3.300 qm entstehen. In der ersten Etage werde es einen bau­lichen Übergang zum Krankenhaus geben. Der Zugang zum Gesundheitszentrum soll über die Nordenmauer, in Höhe Kampstraße erfolgen.

Herr Fischer machte deutlich, dass das Projekt eine Bereicherung für die Stadt Kamen darstelle. Da mit einer hohen Zulaufquote von Patienten und Besuchern (ca. 500 bis 700 pro Tag) gerech­net werde, sei eine Parkpalette mit 90 Parkplätzen geplant.

Die Flächen und Praxisräume seien bereits weitestgehend vermietet. Im linken Teil des Erdge­schosses werde sich eine Bäckerei einrichten. Des Weiteren werden sich im EG eine Apotheke und ein Sanitätshaus ansiedeln. Das Gesundheitshaus werde barrierefrei ausgestattet mit einem Behinderten-WC und zwei Aufzügen (davon 1 Bettenaufzug).

Herr Fischer sicherte zu, dass alle Planungen in Absprache mit dem Krankenhaus erfolgten, da das Gesundheitszentrum in keinem Fall eine Konkurrenz zum Krankenhaus darstellen, sondern beide Einrichtungen voneinander profitieren sollen. Unsicher sei bis heute allerdings noch, ob die Einrichtung einer hausärztlichen Notfallpraxis realisiert werden könne.

 

In der ersten Etage, so Herr Fischer weiter, seien die Praxisräume an einen Logopäden, einen Gynäkologen und an einen Kinderarzt vermietet. Unter anderem werde sich dort der Kreis Unna mit seinem Pflegestützpunkt niederlassen.

Eine internistische Gemeinschaftspraxis, ein Betriebsmediziner, sowie einige Seminarräume sollen in der zweiten Etage eingerichtet werden.

 

Herr Fischer trug die verschiedensten Beweggründe der Ärzte, sich im Gesundheitszentrum niederzulassen, vor. Zum einen gebe es in Unna zwei Gesundheitshäuser, die positiv von der Bevölkerung angenommen werden.

Zum anderen stimme der Standort des barrierefreien Gesundheitszentrums.

 

Herr Fischer teilte mit, dass die Bauarbeiten bereits begonnen haben. Derzeit werden die Ver­sorgungsleitungen verlegt. Der eigentliche Baubeginn solle Mitte Januar 2010 erfolgen.

 

Abschließend erwähnte Herr Fischer, dass dieses Gesundheitszentrum das größte Projekt der UKBS darstelle. Diese würde gerne auch weitere Projekte in Kamen verwirklichen.

 

Herr Hupe ergänzte, dass die Errichtung des Gesundheitszentrums ein bedeutsames Projekt für die Stadt Kamen, für die Existenz des Kamener Krankenhaus, sowie für die Region eine Be­reicherung darstelle.

Durch das Gesundheitszentrum werden Schwerpunkte in medizinische Dienstleistungen gelegt. Dies führe im Allgemeinen zu einer verbesserten Angebotsstruktur und zu einer Qualitäts­stei­gerung.

 

Frau Dyduch lobte die Synergieeffekte, die das Gesundheitszentrum mit sich bringe. Sie fragte an, in welchem Bereich sich die Parkplätze befinden.

 

Herr Fischer antwortete, dass die Parkpalette westlich des Gesundheitszentrums errichtet wer­de. Da in Kamen keine Parkgebühren erhoben werden, werden auch die Parkplätze für Be­sucher und Patienten kostenlos sein. Vorgesehen sei eine Schranke die eine kostenlose Aus­fahrt für Besucher und Patienten des Gesundheitszentrums gewähre.

 

Frau Middendorf erläuterte, dass das Vorhaben von der CDU begrüßt werde. Die Bereiche­rung, die das Gesundheitszentrum für das Krankenhaus und die Stadt Kamen mit sich bringe, wertete sie positiv. Sie äußerte jedoch Bedenken, dass Besuchern des Gesundheitszentrums der Weg in die Innenstadt zu weit sei und die Kamener Fußgängerzone so nicht belebt werde.

 

Her Hupe entgegnete, dass durch Fußgängerüberquerungen und Umgestaltungen im Bereich Nordenmauer der Fußweg bis zur Weststraße ca. drei Minuten betrage. Die Anbindung zur Innenstadt sei gut und erziele einen Belebtheitseffekt für die Kamener Innenstadt.

 

Auf die Frage von Frau Gerdes, ob es großer Umbauarbeiten im Krankenhaus bedarf und ob durch den Übergang unter Umständen auch Räume wegfielen, antwortete Herr Fischer, dass der Durchgang in einem ehemaligen Wartezimmer des Krankenhauses erfolgen soll, sodass kein wichtiger Raum wegfallen müsse.

 

Herr Kühnapfel erkundigte sich nach einer wirtschaftlichen Einschätzung für die Errichtung einer Tiefgarage. Er erwähnte, dass durch die günstigen Mieten im neuen Gesundheitszentrum viele Ärzte aus der Innenstadt abwandern, was wiederum Leerstände nach sich ziehe und schlecht für die Belebung der Innenstadt sei. Er erkundigte sich nach dem Anteil der Ärzte, die sich aus bereits bestehenden Praxen in Kamen ins Gesundheitszentrum einmieten.

 

Herr Fischer erläuterte, dass eine Tiefgarage ca. 65-70 % teurer gegenüber einer Parkpalette sei. Ca. 20-25 % der Ärzte seien nicht aus Kamen. Diese benötigen eine Zulassung der Kassen­ärztlichen Vereinigung für den Kamener Raum.

 

Herr Hupe ergänzte, dass es sich bei der Parkpalette um einen Kompromiss handele, um genü­gend Parkplätze zu errichten. Er wies daraufhin, dass es aufgrund der Zulassung durch die Kassenärztliche Vereinigung naturgemäß zu Umzügen von Ärzten innerhalb des Stadtgebietes komme.

 

Herr Heidler lobte das Projekt und zeigte sich erfreut über die Planungen des Gesundheits­zen­trums. Dieses Haus habe den Charakter eines Netzwerkes und stelle zudem eine Innovation für die Gesundheitswirtschaft dar.

 

Herr Heidenreich fügte an, dass es sich um ein insgesamt stimmiges Projekt handele. Bei den meisten Praxen in der Innenstadt handele es sich um schlecht zugeschnittene Wohnungen. Beispielsweise sei es bei einem ansässigen Kinderarzt nicht möglich, die Praxis mit einem Kinderwagen zu erreichen. Durch die angemessenen Mieten im Gesundheitszentrum werde sich für die Praxen eine Verbesserung einstellen.

 

Auf Nachfrage von Herrn Kühnapfel, ob Parkgebühren den Bau einer Tiefgarage realisieren würden, antwortete Herr Fischer, dass das nicht geprüft worden sei, er sich dies aber aufgrund des Baugeländes nicht vorstellen könne. Der Bau einer Tiefgarage sei sehr aufwendig.

 

Frau Gerdes fügte an, dass sie es als positiv empfinde, wenn das Parken beispielsweise durch eine Schranke eingeschränkt werde und die Parkplätze nur für Besucher und Patienten zugäng­lich seien.

 

Herr Eisenhardt bedankte sich bei Herrn Fischer für diesen ausführlichen Sachstandsbericht und für die Beantwortung der Fragen und bei den Anwesenden für die zahlreichen Wortmel­dungen.