Sitzung: 17.12.2009 Rat der Stadt Kamen
Vorlage: 132/2009
Beschluss:
1. Der Rat der Stadt Kamen beschließt gem.
§ 81 Abs. 2 des Schulgesetzes für das Land NRW (SchulG) die Glückaufschule,
Gemeinschaftsgrundschule, zum Ende des Schuljahres 2012/13 (31.07.2013)
aufzulösen.
2. Eingangsklassen werden ab dem Schuljahr 2010/11 nicht mehr gebildet.
3. Die Verwaltung wird beauftragt, die gem. § 81 Abs. 3 SchulG erforderliche Genehmigung der Bezirksregierung einzuholen.
Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen
Herr Brüggemann verwies auf die Seite 6 der Beschlussvorlage und machte deutlich, dass dies keine haushaltspolitische sondern eine wichtige schulpolitische Entscheidung sei.
Er trug vor, dass der Aufwand der Glückaufschule jährlich rund 285.000 Euro betrage. Ohne Schulbetrieb werde der Aufwand noch 100.000 Euro betragen. Die Erträge werden um 10.000 Euro sinken, so dass insgesamt eine Ersparnis von 175.000 Euro erzielt werde.
Er berichtete weiter, dass die Schulkonferenz mittlerweile beteiligt worden sei.
Die geplante Schließung der Glückaufschule habe fraktionsübergreifend große Betroffenheit ausgelöst, stellte Herr Eckardt fest. Dies sei keine leichte Entscheidung gewesen, aber man werde rechtlich fast dazu gezwungen. Er hob hervor, dass die Beendigung der Grundschulzeit der jetzigen Schüler der Glückaufschule gesichert sei. Er dankte allen Beteiligten für die Mitwirkungen.
Auf die Frage von Frau Schaumann, wann mit einem Konzept zur weiteren Nutzung des Gebäudes gerechnet werden könne, antwortete Herr Brüggemann, dass bis zum Jahr 2013 Zeit sei, ein passendes Konzept zu entwickeln. Bislang gebe es zwar mehrere Vorstellungen zur weiteren Nutzung, beispielsweise durch die VHS, allerdings bestehen noch keine klaren Absichten in eine Richtung.
Herr Grosch teilte sein Bedauern über das Ende der ersten Gemeinschaftsschule ohne religiösen Hintergrund mit. Er mache dafür nicht nur den demographischen Faktor, sondern auch den Elternwillen verantwortlich. Als Ursachen stellen sich für ihn u.a. der Schulverbund der Josefschule mit der Südschule, der hohe Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund und der Wechsel im Kollegium dar.
Frau Scharrenbach wies auf die geringen Schülerzahlen als Ursache dieser Entscheidung hin. Im Vorfeld sei bereits diskutiert worden, dass Änderungen u.a. aufgrund der offenen Ganztagsschule notwendig seien. Dass der Standort aufgegeben werden müsse, stehe schon länger fest. Es sei zwar keine leichte Entscheidung den ältesten Schulstandort zu schließen, diese Entscheidung sei aber leider alternativlos.