Beschluss:

 

1.         Der Rat der Stadt Kamen beschließt gem. § 81 Abs. 2 des Schulgesetzes für das Land NRW (SchulG) die Glückaufschule, Gemeinschaftsgrundschule, zum Ende des Schul­jahres 2012/13 (31.07.2013) aufzulösen.

2.         Eingangsklassen werden ab dem Schuljahr 2010/11 nicht mehr gebildet.

 

3.         Die Verwaltung wird beauftragt, die gem. § 81 Abs. 3 SchulG erforderliche Genehmigung der Bezirksregierung einzuholen.


Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen


Herr Brüggemann verwies auf die Seite 6 der Beschlussvorlage und machte deutlich, dass dies keine haushaltspolitische sondern eine wichtige schulpolitische Entscheidung sei.

Er trug vor, dass der Aufwand der Glückaufschule jährlich rund 285.000 Euro betrage. Ohne Schulbetrieb werde der Aufwand noch 100.000 Euro betragen. Die Erträge werden um 10.000 Euro sinken, so dass insgesamt eine Ersparnis von 175.000 Euro erzielt werde.

Er berichtete weiter, dass die Schulkonferenz mittlerweile beteiligt worden sei.

 

Die geplante Schließung der Glückaufschule habe fraktionsübergreifend große Betroffenheit ausgelöst, stellte Herr Eckardt fest. Dies sei keine leichte Entscheidung gewesen, aber man wer­de rechtlich fast dazu gezwungen. Er hob hervor, dass die Beendigung der Grundschulzeit der jetzigen Schüler der Glückaufschule gesichert sei. Er dankte allen Beteiligten für die Mitwirkungen.

 

Auf die Frage von Frau Schaumann, wann mit einem Konzept zur weiteren Nutzung des Ge­bäudes gerechnet werden könne, antwortete Herr Brüggemann, dass bis zum Jahr 2013 Zeit sei, ein passendes Konzept zu entwickeln. Bislang gebe es zwar mehrere Vorstellungen zur weiteren Nutzung, beispielsweise durch die VHS, allerdings bestehen noch keine klaren Ab­sichten in eine Richtung.

 

Herr Grosch teilte sein Bedauern über das Ende der ersten Gemeinschaftsschule ohne reli­giösen Hintergrund mit. Er mache dafür nicht nur den demographischen Faktor, sondern auch den Elternwillen verantwortlich. Als Ursachen stellen sich für ihn u.a. der Schulver­bund der Josef­schule mit der Südschule, der hohe Anteil von Kindern mit Migrations­hinter­grund und der Wechsel im Kollegium dar.

 

Frau Scharrenbach wies auf die geringen Schülerzahlen als Ursache dieser Entscheidung hin. Im Vorfeld sei bereits diskutiert worden, dass Änderungen u.a. aufgrund der offenen Ganztags­schule notwendig seien. Dass der Standort aufgegeben werden müsse, stehe schon länger fest. Es sei zwar keine leichte Entscheidung den ältesten Schulstandort zu schließen, diese Ent­schei­dung sei aber leider alternativlos.